So war das also mit Aiden. Wir sollten das Spiel kaufen und danach wieder zurückkommen, dann wollte er uns das Geld geben. Er schwor uns, dass er uns nicht über den Tisch ziehen wollte, aber, daran verschwendeten wir keinen Gedanken. Wegen seines atemberaubenden Aussehens hätten wir ihm auch blind vertraut. Das war bestimmt unfair, aber, so war es halt. Wer gut aussah hatte einen Vorteil und wer das leugnete, der wollte es entweder nicht wahrhaben oder war einem Disneyfilm entsprungen.
So machten Stormi und ich uns also auf den Weg.
„Er hätte uns auch das Geld direkt geben und uns vertrauen können", sagte ich, nachdem wir lange genug gekreischt und gequietscht hatten.
Stormi zuckte die Achseln.
„Hättest du zwei Wildfremden dein Geld gegeben und zugelassen, dass die sich damit aus dem Staub machen?"
„Hättest du einem Wildfremden vertraut, dass er dir später das Geld gibt, was du ihm vorgestreckt hast?", konterte ich.
Stormi zuckte erneut die Achseln. „Schon eher. Wenn du den Leuten erstmal Bargeld in die Hand drückst, dann ist die Versuchung groß, sich damit einfach aus dem Staub zu machen. Außerdem war er super süß und hübsch, und wir sind zwei Gollums, machen wir uns nichts vor. Zumindest im Vergleich zu ihm. Der Typ hat längere Wimpern als ich und das von Natur aus, das ist so unfair! Also, ja, es macht Sinn dass wir ihm eher vertrauen als wir ihm."
Dieser Ausführung konnte ich nichts entgegnen. Schön, dass wir uns wieder einig waren.
Das Spiel hatten wir im Gamerladen schnell gefunden, ein nerdig aussehender Verkäufer hatte uns langatmig beraten.Jetzt wussten wir immerhin alles Wissenswerte dazu, auch, wenn nicht viel hängengeblieben war. Da ich bei Gemeinschaftsgeschenken immer ein schlechtes Gewissen hatte, kaufte ich ihm noch für zehn Euro ein kleines Minecraftkuscheltier, einen Creeper, wie der Verkäufer mir verriet. Das Ding war zwar maßlos überteuert, aber, ich hatte das Gefühl, dass Dustin sich sehr darüber freuen würde. Auch, wenn Stormi diesen Kauf als „unnötig" abtat.
Geistesgegenwärtig dachte ich daran, mir einen Kassenbon geben zu lassen, auch, wenn ich sonst aus Gewohnheit immer „Nein, danke" sagte. Da konnte Aiden nicht mehr meckern. Alleine hätte Stormi daran bestimmt nicht gedacht.
Doch das war überhaupt nicht nötig. Entgegen aller Befürchtungen, die ich mir paranoiderweise trotz seines guten und vertrauenswürdigen Aussehens gemacht hatte, zahlte er bereitwillig und tat nicht so, als könnte er sich an nichts mehr erinnern, um der Zahlung zu entgehen.
Das wäre auch dumm gewesen, denn, dann hätte er sich das Gemeinschaftsgeschenk in die Haare schmieren und selbst gucken konnte, wo er blieb.
Er ging sein Portemonnaie kurz im Mitarbeiterraum holen und zahlte dann seinen Anteil.
„Vielen Dank, Mädels. Ist ja entspannt, jetzt hab' ich schon das Geschenk! Ich hab' echt was gut bei euch!", frohlockte er. Er war aber auch so eine Frohnatur, das war einfach zum Anbeißen. Bei ihm wirkte es nämlich nicht aufgesetzt. Oder, ich ließ mich von seinem Aussehen blenden und sah nur Gutes an und in ihm.
„Ach, Quatsch!", winkte Stormi ab. Was sollte sie auch sonst tuen?„Wir haben bei dir was gut! Sonst hätten wir keinen Plan gehabt, was wir ihm kaufen sollten!"
Jetzt stockte die Unterhaltung. Hin bedankt, her bedankt, und jetzt?
„Man sieht sich auf der Party!", ging Stormi in die Offensive. Jetzt hatte sie das Gespräch beendet, obwohl wir beide noch zu gerne mit ihm weiter geredet hätten. Aber, man musste sich rar machen und durfte auf keinen Fall verzweifelt wirken, wenn man Eindruck schinden wollte. Und das wollten wir, ohne Frage.
„Ja, wäre auf jeden Fall cool! Bis dann, Mädels! Und vergesst nicht, meinen Namen auf die Karte zu schreiben, falls ihr eine wollt. Aiden mit e, nicht mit a!"
Okay, das würde ich mir merken. Aber eine Karte fand ich irgendwie affig. Sowas schenkten einem doch nur alte Tanten oder andere angestaubte Familienmitglieder und selbst dann waren die höchstens interessant, wenn ordentlich Zaster drinnen war. Am schlimmsten waren die Karten mit „lustigen" Bildern, wie einem Vergleich von Yoga und Besoffenen, die auf der Parkbank hingen oder ähnliche Motive, die mein Dad mir immer schickte. Eine zum Geburtstag und eine zu Weihnachten, aber bei letzterer waren Weihnachtswitze drauf.
Ich hatte inzwischen schon einen ganzen Stapel davon.
„Aiden", sagte ich einmal probehalber, verträumt vor mich hin. Klang ganz gut, auch, wenn ich bisher vom Namen nicht allzu viel gehalten hatte.
Stormi kicherte. Bestimmt hatte sie mich gehört.
„Oh, der ist echt süß! Und jetzt haben wir bei dem einen Stein im Brett, aber sowas von!"
Mit einem Mal störte es mich, dass er mich auch in seinen Bann gezogen hatte.Warum ließ ich mich von solchen Oberflächlichkeiten blenden? Und warum war ich zu so einem dümmlich-schmachtenden Mädchen, wie es im Buche stand geworden, die nichts außer irgendeinem gut aussehenden Typen im Kopf hatte und zu ihm eine Bindung aufbauen und ihn zu beeindrucken?
Ich hatte keine Ahnung. Aber es fiel mir schwer, mich seinen Bann zu entziehen. Er war einfach so charismatisch. Ja, charismatisch, das war genau das richtige Wort.
Er hatte ein strahlendes Lächeln und beherrschte Smalltalk. Das machte schon viel aus, von seinem Charisma.
Zur Feier des Tages gönnten Stormi und ich uns noch einen Frozen Yogurt. Nicht an dem Stand, wo das Date mit John in die Hose gegangen war, sondern an einem anderen Stand. LA war ja kein Dorf, unsere Mall war dermaßen fett, dass in ihr mehrere Frozen-Yogurt-Stände Platz fanden.
Ich garnierte mir meinen mit Himbeersoße, die stärker konzentriert war als der Sirup, den es früher bei Oma immer gab. Furchtbar war das Zeug, aber der hier war ganz lecker. Stormi entschied sich für Joghurt mit Nutellageschmack. Jedem das seine.
Natürlich kannten wir nur ein Thema: Dustins Party, Jungs, was sie sich da „gönnen" wollte, und vor allem: Aiden.
Das waren zwar nicht gerade Themen, die die Welt bewegten, aber, ich war 15, ich musste auch einfach mal mit meiner Freundin über belangloses Zeug quatschen. Am besten, ohne mich dafür zu rechtfertigen.
Als ich zu Hause ankam, war ich richtig guter Dinge. Wenn da nicht mal wieder der Haussegen schief gegangen hätte. Und zwar wegen des Widerstands, der war wohl ohne mich gewaltig nach hinten losgegangen.Hey Leutz
Na, was geht? Laberkapi af 🙈 aber mir ist halt nichts eingefallen sorry 🙈 könnt ja mal Tipps und Verbesserungsvorschläge und Co dalassen 🙈❤️😅
Eure Mila 🦄💓
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Smells like Teen Spirit
Teen FictionHey Leute, hier ne neue Geschi von mir! Eine Fortsetzung von Wahrheit ist auf'm Platz. Seid gespannt! Weiter Infos kommen Mila 🦄