Alkohol hatte ich bisher noch nicht oft getrunken. Mal einen Schluck Sekt an Silvester, den ich nachher wieder in die Blumenbeete gespuckt hatte, weil Kylie mal wieder das Billigste vom Billigsten besorgt hatte.
Aber das konnte man nicht mit Penelopes Teufelszeug vergleichen. Kein Wunder, dass jemand, der sowas regelmäßig trank so fertig aussah. Ich war schon nach zwei Schlucken total benebelt.
Am Pool hatte inzwischen jemand Musik angemacht und auch Reign hatte sich nicht lumpen lassen und aus seiner Bauchtasche von Eastpack und aus den Taschen seiner Jogginghose einige Klopfer zu Tage gefördert. Die Stimmung schwang in feucht-fröhlich um und Radieschens Augen leuchteten wie an Weihnachten.
Im Pool war ein Massenauflauf, viel mehr Personen als dort eigentlich hineingehörten rieben sich nur in Badebekleidung aneinander und tanzten ausgelassen. Ich wusste ja, dass man mit vierzehn keine Partys mit Topfschlagen und blinde Kuh mehr spielte, aber so eine Eskalation hatte ich mir nicht vorgestellt. Stormi schluckte auch schon mit großer Geste irgendeinen Feigling oder wie man das nannte, was Reign dabeihatte und begann, übertrieben zu winken, als sie mich sah.
„Luuuuuuuucy! Komm her, komm her, Baby! Ich lieeeebe dich, ich schwöre! Macht mal Platz für Lucy!"
Von einer plötzlichen Begeisterung gepackt taumelte ich in den Pool und schaffte es gerade noch so, hineinzuklettern. Wie süß war Stormi denn bitte, mit solchen Liebesbekundungen?
„Ich lieeeebe dich auch!", jubelte ich. „Ich lieeebe euch alle, hört ihr?"
Reign reichte mir noch einen Klopfer. „So gefällst du mir gut! Ist doch gar nicht so schwer, oder! Bei so ner Party kann man sich auch mal was gönnen!"
Ich ließ mich in seine Arme fallen. Warum wusste ich nicht. „Holla die Waldfee, jetzt geht's aber rund! Penelope, hol du mal das Bier. Ich hab hier alle Hände voll zu tun!"
Seine Schwester tat, wie ihm befohlen und schlurfte zu einem Gebüsch am Spielfeldrand. Wo wollte sie da denn Bier herbekommen? Doch Penelopes Logik erschloss sich nicht jedem, wie ich eben schon feststellen musste.
Seinen anderen Arm legte Reign um Radieschen. Irgendjemand knipste uns oder mit mir stimmte ernsthaft etwas nicht, immer irgendwelche Blitze zu sehen war auch ein Symptom, was meine Tante Bella immer auf ihren neuen Medikamenten hatte.
Ich schnitt eine Fratze, weil ich das für das Bild totaaal lustig fand.
Endlich hatte ich mich aus meinen verklemmten Fesseln gelöst, Alkohol sei dank!
So ließ sich sogar die Musik ertragen. Ich ging volles Rohr ab, zusammen, wie aus einer Kehle grölten wir zu „Endlich wieder Malle", einem Ballermannschlager, dem schlimmsten Musikgenre aller Zeiten. Aber immerhin kannte ich den Text sehr schnell.
Wir waren alle ein tolles Team, eine Gemeinschaft. Penelope hatte Bier aus dem Gebüsch geholt, ach, die liebe Penelope, die war wirklich ein Engel auf Erden.
Irgendwann, ich wusste nicht warum, bei einem besonders gewagten Tanzschritt rutschte ich aus. Was ja auch kein Wunder war, im Wasser, in einem Pool, beim Tanzen, der Boden war glatt und viele andere Beine waren im Weg.
„Leute, Lucy ist umgekippt!", hörte ich eine Stimme, die gehörte natürlich Alison, deren Hobby war es, Panik zu verbreiten. Sie wäre eine gute Redakteurin für die BILD-Zeitung.
„Leute, nee, neee! Alles cool!", rief ich, doch scheinbar sprach ich chinesisch, denn da stützten mich auch schon zwei Arme. „Hast du ein bisschen zu viel getrunken? Das passiert beim ersten Mal, da weiß man noch nicht, wie viel man verträgt! Komm, wir gehen zur Hüpfburg, da kannst du dich ein bisschen ausruhen und dich hinlegen!"
Natalie sprach auf mich ein wie auf ein krankes Pferd. Hallo? Was ging denn hier vor sich? Ich wollte weiterfeiern!
„Da hast du was falsch mitgekriegt, alles ist okay, ich bin ausge..."
„Nee, ruhig, Lucy, alles gut, gleich kannst du dich ein bisschen erholen!"
Reign war zu Stelle, ganz der rührende Beschützer und auf entwürdigende Art und Weise würde ich abgefüllt. Hallo? Ich war vielleicht betrunken, aber nicht begriffsstutzig und ich sagte denen doch klar und deutlich, was Sache war!
Dabei tat es mir sehr gut, mich hinzusetzen. Jemand reichte mir eine Flasche Wasser, ich spürte das komische Material der Hüpfburg unter meinen nassen Schenkeln. Es fühlte sich ekelhaft an.
„Alles okay, ich kümmere mich um Lucy!"
Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah auch die Hand, die zur Wasserflasche gehörte.
Ann-Mareen. Nein, bitte nicht. Ich wollte nicht mit ihr alleine gelassen werden!
Aber mittlerweile sah ich sowieso alles nur noch wie in Öl getaucht. Alles war fettig und schmierig, auch ich und die Wasserflasche. Ich war am Schmierigsten von allen.
Ich nahm einen Schluck Wasser und verschluckte mich prompt. Es war alles in meine Luftröhre geraten und ich hustete und schnappte nach Luft. Was war da bitte drin gewesen! Nicht im Wasser, sondern in Penelopes Flachmann.
„Kotzt du jetzt?" Was war das denn für ein angewiderter Tonfall! Wie herablassend!
Aber dann tat mir Ann-Mareen sofort wieder leid. Wie sie da saß, in ihrem khakifarbenen T-Shirt und der über den Knien abgeschnittenen Hose. Sie hatte nicht so einen geilen Bikini an wie ich. Jeder wollte mich nackt sehen.
Sie war aber wie ich. Wie ich, vor ein paar Stunden. Verklemmt. Verunsichert. Saß alleine in der Hüpfburg, anstatt mit den anderen zu feiern.
Und ich wusste, wie scheiße das war. Sie war wirklich eine arme Sau. Jemand musste sich dieser mitleiderregenden Gestalt erbarmen! Das war mein Gedankengang in diesem Moment.
„Komm mal her!" Ich robbte ein Stück näher an sie heran und legte zärtlich meinen Arm um sie.
„Aua! Was willst du?" Scheinbar doch nicht so zärtlich. Oder diese Mimose stellte sich einfach nur an.
„Na, komm doch mal her! Stell dich nicht so an! Ich will dir nur einmal auf deinen geilen Arsch schlagen! Du hast doch so einen geilen Arsch, warum zeigst du den nicht! Komm mal her, ich zeig dir mal, wie das aussehen kann! Ich weiß doch, dass du meinen mal sehen willst! Das will jeder, jeder will mich nackt sehen!"
Sie starrte mich völlig perplex an. Doch das war mir egal, sowas von egal. Vielleicht misinterpretierte ich ihren Blick auch als begeistert.
Zuerst goss ich den Inhalt meiner Wasserflasche auf sie und irgendwie hatte ich der armen Mimose dabei wieder wehgetan.
Warum, wusste ich nicht. Und dann warf ich mich auf sie, um mich draufzusetzen. Vielleicht, weil sie aussah wie Reign. Zumindest, wenn man so sah wie ich. Und der wollte meinen Hintern wirklich gerne so nah wie möglich an sich haben. Ich robbte weiter vor.
Meine Sitzgelegenheit bäumte sich auf, wie beim Rodeoreiten. Etwas kratzte mein Bein.
„Gibs zu, du findest meinen Körper auch geil! Jeder will meinen Körper!"
Plötzlich durchzuckte mich ein stechender Schmerz.
Leider kann ich nicht verdrängen, was geschehen ist, auch, wenn ich für meine Verhältnisse ganz schön blau war.
Und leider kann ich Penelope nicht mehr fragen, was bitte in dieser Flasche war.
Sie ist jetzt in einer Entzugsklinik.Hey Leutz
WTF... 😂😂 bescheuertstes Kapi EU West 😂😂 die Auflösung ist mir spontan eingefallen merkt man gar nicht nh 😂🤦🏻♀️🤦🏻♀️ und was sagt ihr dazu? Seid ihr enttäuscht oder zufrieden? Und wie fandet ihr die besoffene Lucy? Zu übertrieben? 😂 Hautz mal in die Kommis, friendz 🔥🔥🔥
Dann 1 schönen Abend noch
Eure nüchterne Mila 😂🍺
(Auch wenn das Kapi wirkt wie auf Drogen haha 😂)
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Smells like Teen Spirit
Teen FictionHey Leute, hier ne neue Geschi von mir! Eine Fortsetzung von Wahrheit ist auf'm Platz. Seid gespannt! Weiter Infos kommen Mila 🦄