Just the two of us

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Mir war es egal, was Stormi jetzt dachte. Und was dadrin passierte. Sollten Sie Anwar doch lynchen und raussetzen. War mir egal! Nee, war es eigentlich nicht. Deshalb war ich ja abgehauen.
Aber als ich draußen war und gemächlich die Straße entlangschlenderte, wurde ich gleich viel entspannter. Das tat gut! Die Luft war nicht wirklich sauber und ich musste aufpassen, nicht in Hundescheiße zu treten, aber sonst konnte ich richtig die Seele baumeln lassen und wieder runterkommen. Einfach ein bisschen Abstand.
Doch wo gewann man Abstand? Einfach dämlich in der Gegend rumlaufen konnte es doch nicht sein! Ich wurde schon wieder unentspannt.
Die Leute, die behaupteten, bei einem Spaziergang richtig abschalten zu können waren mir schon immer suspekt. Ich konnte am besten entspannen, wenn ich mich keinen Millimeter bewegte und auf meinem Bett lag.
Was ja auch logisch war. Wenn man im Schlaf die Batterien auflud, lag man dann bequem oder rannte man draußen rum wie bescheuert?
Das hatte ich davon, dass ich nie rausging, ich kannte mich in meiner eigenen Wohngegend nicht aus! Zumindest nicht so gut, dass mir ein bequemer Zufluchtsort einfallen würde.
Ich fühlte in meiner Tasche etwas Kleingeld und beschloss dann, kurzerhand einen Abstecher zum Supermarkt zu machen. Nicht nur wegen Frustfressen, ich hatte auch Durst bis zum Gehtnichtmehr. Oder sollte ich mir besser einen Diabetes-Test kaufen? Das würde Zayn mir sicher empfehlen, wenn er wüsste, wie durstig ich war.
Den Weg zum Discounter kannte ich im Schlaf. So gut kannte ich mich dann doch wieder aus.
Schnell hineingerauscht fühlte ich mich sofort wieder wohl. Die Gummischlangen auf den Aktionspaletten erinnerten mich an meine Kindheit, weil so eine meiner Kindergartenfreundin mal im Hals gesteckt hatte. Das war ziemlich eklig, wie sie geröchelt hat, aber, wer nicht kaute, musste mit den Konsequenzen leben. So ähnlich hatte das zumindest meine Kindergärtnerin formuliert.
Ich griff mir einen Schokoriegel, Mentos und eine Flasche Cola. Nicht gerade gesund, aber das war die Situation zu Hause auch nicht.
„Hey, hast du ein Mentos-Cola-Experiment vor?" Ich wirbelte herum. Dustin.
„Äh, nö, haha", lachte ich nervös. Keine Ahnung, warum. Ich fand ihn zwar nach dem gemeinsamen Nachmittag nicht mehr ganz so schlimm, aber trotzdem war es komisch, sich mit ihm zu unterhalten.
„Solltest du aber mal machen. Ist echt mega geil. Ich kann das sogar im Mund, ohne mich zu verschlucken, einfach fünf Mentos einwerfen..."
Was schwafelte der? Das beeindruckte mich nicht, ich war kein achtjähriger Junge. Oder Ans, die hatte an Explosionen und Lebensmittelverschwendungen auch ihre helle Freude.
„Was machst du heut noch so?", machte er weiter. Oh nein, vielleicht war ich beim letzten Mal etwas zu nett zu ihm gewesen!
„Du hättest nicht zufällig was dagegen, dir mit mir zusammen nochmal 'ne Platte anzuhören? Das war echt fett beim letzten Mal. Also, nicht du, sondern die Platte..."
Warum stammelte er auf einmal so nervös herum? Bei seinen Stimmungsschwankungen, von Großkotz zu klein mit Hut kam ich nicht mit.
„Haha, danke. Hab ich auch nicht so verstanden..."
Mann, war das ein peinliches Gespräch!
Was wollte er nur von mir? Ich lächelte gezwungen und stellte mich mit meinen Einkäufen ans Band.
Er direkt hinter mir. Langsam nervte es.
Ich ignorierte es und bezahlte der überschminkten Verkäuferin mit einem so zerkrumpelten Geldschein, dass sie säuerlich guckte und mir keinen schönen Tag wünschte.
Auch gut. Gierig wickelte ich das Papier ab und stopfte mir den Riegel in den Mund. Nicht den ganzen, aber einen ordentlichen Bissen.
Auf dem Parkplatz schlug er dann wieder zu.
„Und, was ist? Hast du Zeit? Hast du Lust, was zu machen? Ich hab heute nichts mehr vor!" Dustin. Er hatte mir sogar ganz umständlich auf die Schulter getippt.
Oh Mann! Was wollte er nur? Warum war er so aufdringlich?
„Ich fand's nämlich letztens echt witzig bei euch!"
Er textete mich immer noch weiter vor. Mir fiel auf, dass er nur einen winzigen Brausebrocken gekauft hatte, dafür war er bestimmt nicht im Laden gewesen.
„Dustin, hör zu", sagte ich. Dann hielt ich inne. Was wollte ich ihm eigentlich sagen? Er war eine Nervensäge aber der Tag war eh schon im Eimer, ob ich ihn jetzt mit ihm verbrachte oder nicht war egal. Dann hatte ich wenigstens Ablenkung und musste nicht darüber nachdenken, ob ich mich eben falsch verhalten hatte oder nicht. Das tat ich nämlich. Ununterbrochen.
„Wir können uns von mir aus gerne irgendwo hinchillen. Ich hab nämlich auch nichts zu tun. Hauptsache nicht zu Hause."
„Wieso, was ist denn los?" Wie besorgt er war. Süß irgendwie. Wenn ich mich für irgendeinen Jungen außer John Bartley interessieren würde. Tat ich nicht. Nicht mal ansatzweise. Außerdem war Dustin nicht mal hübsch. So eine Milchbrötchenfresse konnte meinem griechischen Gott John nicht mal ansatzweise das Wasser reichen. Sein Kiefer sah aus, wie aus Stein gemeißelt. Wunderschön...
Oh Mann, was fand er eigentlich an dieser Camila?
„Das geht dich nicht an!", sagte ich mit genau dieser Wut. „Oh, sorry."
Er sah so betreten drein, dass es mir sofort wieder leid tat. Oh Mann, ich könnte wirklich ein bisschen netter zu ihm sein. Mich wenigstens ansatzweise zusammenreißen.
Und so schlenderten wir los und ich teile sogar brüderlich meine Mentos-Pastillen mit ihm. Ja, brüderlich, denn Interesse hatte ich immer noch zu 0,0 % an ihm. Ich konnte es nicht oft genug betonen.
An dem kleinen Spielplatz an der Schnittlauchstraße kamen wir zum stehen. Kendall hatte recht, er war wirklich heruntergekommen, überall lagen Glasscherben und Müll.
Empört ließ ich meine Schokoriegelverpackung fallen. Der Ort war eh schon hinüber.
„Wollen wir uns auf die Tischtennisplatte setzen?", fragte Dustin. Ich nickte.
„Weißt du was, Lucy, ich dachte immer, du bist mega unfreundlich. Weil du immer so für dich bist und so grimmig guckst. Und ich dachte, du kannst mich nicht leiden. Aber wenn man mit dir alleine ist, bist du eigentlich richtig nett!", schwärmte er. Ich wusste nicht, ob man das schon schwärmen nennen konnte. Auf jeden Fall war es maßlos übertrieben. Erstens, weil wir auf dem Weg nur Smalltalk geführt hatten, und zweitens, so finster guckte ich nie. Da konnte ich ihm mal einen wirklich finsteren Blick zeigen.
Doch er hatte schon wieder aufgehört, mich zuzutexten. Stattdessen zückte er sein Handy und wollte mit mir ein Selfie machen. Na gut, wenn's weiter nichts war. Kraftlos zeigte ich ein Peace-Zeichen in die Kamera. Es stand für meinen Seelenfrieden.

Hey Leutz
Na, was sagt ihr zu diesem Kapi? 🙈 wie findet ihr Dustin  und was führt er im Schilde? 🙈 hautz mal in die Kommis 😁
Achja und frage wer ist am vernünftigsten in der geschi eurer Meinung nach 😂🤙🏼 würde mich echt mal interessieren 😂🙈😁
Ok dann noch 1 schönen abend. Lasst feedback, tipps und vorschläge da! 🤗
Eure Mila 🦄💓

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