„Pfannkuchen?"
Meine Mom zog die Augenbrauen hoch. Ich sah ihr an, dass sie mir kein Wort glaubte. Es klang aber auch selten absurd! Vor allem, da unser Kühlschrank meistens immer gut gefüllt war. Und meine Mom nicht jemand war, der sich durch Essen wieder versöhnlich stimmen ließ. Alles, was ich kochte, konnte sie sowieso viel besser. Außerdem erklärte das nicht, warum der Karton schon total durchgesifft war.
„Ja", sagte ich. Keine Rechtfertigungsversuche, kein nichts.
„Lecker! Das ist aber lieb von dir!" Bella kapierte wie immer rein gar nichts. Oder, sie kapierte alles und spielte nur die Blöde. So ganz war ich na noch nicht dahinter gestiegen.
„Ich frag gar nicht weiter!", stöhnte meine Mom auf. Dann verließ sie die Küche, um zu telefonieren. Das hörte ich an ihrer aufgebrachten Stimme. Aber zu lauschen traute ich mich nicht. Ich wollte jetzt lieber erstmal nichts mehr machen, was ihren Zorn noch verstärken könnte. Auch, wenn das im Moment bei allem was ich tat der Fall war. Ich war ein rotes Tuch für sie.
Am nächsten Tag war wieder Schule. Der erste Tag nach Stormis Verrat. Und der erste nach dem Eierwurf. Allein bei dem Gedanken, ihr morgen wieder zu begegnen, hätte ich meine Auszeit am liebsten noch um einen Tag verlängert. Das konnte ja wohl nicht der Sinn der Rache gewesen sein, oder? Sie sollte sich nicht mehr trauen, mir unter die Augen zu treten und nicht umgekehrt!
Zu Hause hing der Haussegen aber fast noch schiefer. Meine Mom behandelte mich auffallend kühl und redete nur das Nötigste mit mir.Ich war verzweifelt. Ja, das ging mir wirklich nahe. Meine Mom schrie mich selten an, sie benutzte lieber die „Ich bin enttäuscht von dir"-Taktik. Und das gerade war so ziemlich die effektivste Methode, um mir das zu zeigen. Was hatte sie noch gleich gestern gesagt? Sie wusste nicht mehr, was sie noch mit mir machen sollte. An diesem Satz hatte ich echt zu knabbern.
Und die Hausaufgaben, die Stormi mir vorbeigebracht hatte, lagen natürlich noch unangetastet auf meinem Schreibtisch. Ich warf einen Blick darauf. In Mathe hatte ich keine Ahnung, worum es auch nur ging. Und das war nicht das übliche „Ich bin nicht besonders gut in Mathe und habe schon wieder völlig vergessen, wie das alles geht".
Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung. Ich hatte die Begriffe noch nie gehört. Ich konnte absolut nichts damit anfangen. Ich wüsste nicht mal, was ich im Internet nachschlagen müsste. War ich wirklich so lange nicht mehr in der Schule gewesen? Nein, oder? Ich hatte doch nur hin und wieder ein paar Tage blau gemacht. Einmal wegen Ungezieferbefall gefehlt, einmal, weil ich vor meinen Klassenkameraden fliehen musste. Und wenn ich da war, war ich nicht besonders aufmerksam gewesen. Hatte das schon gereicht, um mich so sehr rauszuhauen?
Mit Grauen dachte ich an die Abschlussprüfungen. Die mussten dieses Jahr auch noch anstehen! Und, wenn es so lief wie bisher, konnte ich die vergessen und mich schon mal direkt neben Reign in den Hauseingang stellen, im Jogginganzug und mit Kippe in der Hand.Bis jetzt hatte ich ja zu meiner Schulverweigererhaltung gestanden. Aber zum ersten Mal wurde mir bewusst, was meine Mom wohl dazu sagen würde. Natürlich würde sie sich in ihrem Bild von mir, als nutzloses Problemkind noch zusätzlich bestärkt fühlen. Ich seufzte.
In der Schule saß ich zum Glück nicht mehr neben Stormi. Regelmäßig wurde die Sitzordung gewechselt. Sie war mit ihrer Ersatzfreundin Kimberly in angeregtem Gespräch. Es ging um den Eiervorwurf, jede Wette. Das genoss sie doch richtig, diese Geschichte brühwarm überall herumzuerzählen und sich über die Reaktionen ihrer Zuhörer zu freuen! Eine ganze Traube von Zuhörern versammelte sich um sie. Fast bereute ich die Aktion noch aus einem anderen Grund. Ich schien ihr damit im Grunde einen Gefallen getan zu haben.
Ob sie mich gesehen hatte? Oder verdächtigte? Ich versucht, krampfhaft weder hinzusehen noch zu -hören, und machte mich damit wahrscheinlich erst recht verdächtig.
Dabei wusste ich noch nicht mal mit Sicherheit, ob sie wirklich darüber redeten! Aber worüber sollte Stormi sonst so groß palavern und so viele interessierte Zuhörer ansprechen?
Ich war richtig froh, als unsere Lehrerin den Raum betrat. Wir hatten in der ersten Stunde Mathe. Da konnte ich gleich mal meine Lücken aufarbeiten!
Ich war ganz überrascht über meine eigenen, guten Vorsätze.
„Lucy, hast du eine Entschuldigung von gestern dabei? Mir fehlt übrigens noch eine, vom Siebten, das ist jetzt schon ein bisschen her!"
Ich musste den Kopf schüttelt. Schon stand ich wieder schlecht da. Bestimmt würde meine Mom, so, wie sie im Moment drauf war, mir ihre Unterschrift bestimmt nicht geben.Einfach nur, um mir eins reinzuwürgen. Meine Lehrerin seufzte. Ich sah zu Stormi rüber, um zu überprüfen, ob die schadenfroh grinste. Doch die kritzelte nur auf einem Blatt Papier herum und hörte überhaupt nicht zu. Oder, sie tat nur so.
In der Fünf-Minuten-Pause beschloss ich, sie anzusprechen. Einfach, weil ich aus ihrem Verhalten nicht schlau wurde. Sie schuldete mir noch Rede und Antwort bezüglich der Hausaufgabensache, der Petzerei. Ich schämte mich zwar, wegen meines kindischen Streiches, aber, ich musste einfach an irgendjemandem meinen Frust rauslassen. Zu Hause ging das ja nicht mehr.
Nur wie, wenn sie ständig belagert wurde?
„Ähm, Stormi?"
Irgendwann fasste ich mir ein Herz. Eine ganze Weile schon war ich hinter ihr und ihrer Clique her scharwenzelt.
„Was?", fragte sie. Ein bisschen von oben herab, aber, nicht ganz so auf Krawall gebürstet, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dafür waren die Blicke der anderen umso schlimmer, allen voran Kimberlys. Diese blöde Kuh! Merkte die eigentlich nicht, dass sie nur eine Notstopfenfreundin war, die aus der Ecke geholt wurde, wenn Stormi und ich gerade mal wieder Zoff hatten? Offensichtlich nicht.
Die anderen verunsicherten mich tierisch. Ich räusperte mich.
„Du hast mir ja gestern die Hausaufgaben vorbeigebracht..."
„Ja? Ist das ein Verbrechen? Ich wollte dir nur helfen! Konnte ja nicht ahnen, dass du schwänzt!"
Kichern in der Menge. Wie sie einfach solche privaten Details ausplauderte!
„Ja", sagte ich und gab mir Mühe, ruhig zu bleiben. Ich wäre wahrscheinlich eh nur ausgelacht worden.
„Ist mir auch egal, ehrlich gesagt. Ich hab gerade andere Sorgen! Also verschone mich mit deinem Kindergartenstreit!"
Sie warf ihr geglättetes Haar in den Nacken.
Soso. Was das nur für Sorgen sein konnten? Wahrscheinlich war ich Auslöserin davon...Hey Leutz
Im Moment hab ich gar keine Motivation mehr :( je länger die Geschichte geht desto langweiliger wird sie. Sie plätschert nur noch vor sich hin und ich verstricke mich in Widersprüche. Hat jemand eine Idee für ein Ende? Hautz in die Kommis :)
Eure Mila
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Smells like Teen Spirit
Novela JuvenilHey Leute, hier ne neue Geschi von mir! Eine Fortsetzung von Wahrheit ist auf'm Platz. Seid gespannt! Weiter Infos kommen Mila 🦄