Forbidden love

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Stormi, die miese Ratte. An mehr konnte ich nicht denken. Natürlich, wir hatten Streit. Aber, normalerweise ignorierten wir uns dann „nur". Jemanden fürs Schuleschwänzen bei den Eltern zu verpetzten verstieß gegen dieses ungeschriebene Gesetz. Gegen Ehre, gegen Respekt! Was für ein niederträchtiges Verhalten! Sowas verachtete ich! Und, wenn sie mit der billigen Ausrede kommen würde, sie hätte sich „Sorgen" um mich gemacht, dann konnte sie aber richtig was erleben. Falls wir je nochmal miteinander reden würden.
Umständlich und peinlich berührt verabschiedeten wir uns von der Familie Kardashian-Disick.
Und dann, kaum, dass wir im Auto saßen, ging das Donnerwetter erst richtig los. Meine Mom stauchte mich nämlich ungern vor fremden Leuten zusammen. Also, so richtig. Aus Angst, ihr wahres Gesicht zu entblößen. Nein, eigentlich konnte ich echt zufrieden mit ihr sein. Sie schrie mich nicht grundlos an, bestrafte mich nicht übermäßig, war einigermaßen gelassen und an sich ganz umgänglich. Nur diesmal hatte ich den Bogen wohl überspannt.
„Lucy, du hast sie ja wohl nicht mehr alle!", brach sie das Schweigen. „Da muss ich von Stormi erfahren, die dir die Hausaufgaben vorbeibringen wollte und fragen, ob du krank bist, dass du heute gar nicht in der Schule warst! Ich hab mir total die Sorgen gemacht, bis sie dann auf die Idee gekommen ist, dass du vielleicht hier sein könntest. Also, wirklich! Doch wegschleichen und Schule schwänzen! Du weißt, ich bin verständnisvoll, aber, diesmal bist du echt zu weit gegangen! Völlige Narrenfreiheit hast du auch nicht, das bildest du dir ein! Ich war wohl bis jetzt zu nachsichtig mit dir und deinen Flausen, tja, das hab ich wohl davon!"

Ich schluckte. So hatte sie mich selten abgekanzelt. Die Luft im Auto war zum Schweigen. Bella biss sich auf die Unterlippe. Ja, die hatte Grund zum Heulen! Wer wurde denn gerade in Grund und Boden geschimpft? Starr guckte ich aus dem Fenster. Wenn ich so tat, als ob die Predigt nicht mir galt, vielleicht konnte ich mir einreden, dass mir das gar nichts ausmachte und dass ich alles richtig gemacht hatte. Doch meine Mom war noch nicht fertig.
„Eine Tochter, die macht, was sie will! Die mich überhaupt nicht ernst nimmst! Dass deine schulische Motivation nicht gerade auf ihrem Höhepunkt ist, dass hab ich ja noch am Rande mitgekriegt. Ja, ein bisschen was merke ich auch noch, man mag es kaum glauben! Aber, dass du deine ganze Zukunft wegwirfst, nur, um dich mit einem Jungen zu treffen und mich auch noch anlügst... für ein bisschen vernünftiger hätte ich dich schon gehalten!"
„Das ist auch übertrieben, Zukunft wegwerfen", sagte ich leise. Ein paar Widerworte konnte ich mir nicht verkneifen, auch, wenn ich wusste, dass ich nur Öl ins Feuer goss. „War ja nur einmal."
Richtig, sie ging ab wie Schmidts Katze.
„Nur einmal?!", polterte sie so laut, dass ich unwillkürlich den Kopf einzog. Bella quiekte auf. „Wie oft hast du mir mit irgendwelchen dubiosen Zetteln mitgeteilt, wo du angeblich gerade bist? Mehrmals, in letzter Zeit! Was man auf die geben kann, weiß ich ja jetzt!"

Ihr zu sagen, dass das heute die erste Lüge war, war sinnlos, sie war sowieso schon auf 180, deshalb hielt ich die Klappe.
„Und das alles, seitdem du mit diesem... Typen zusammen bist!"
Mir blieb fast die Luft weg. Dass meine Mom wütend statt den Tränen nah war, okay. Ungewohnt, aber, ganz vielleicht ein bisschen verständlich. Wenn man sich Mühe gab. Aber, dass sie jetzt diese Schiene fuhr, diese „Er ist nicht gut für dich"-Schiene, das kam für mich aus heiterem Himmel. Ich war ja schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem festen Freund. Seitdem ich angefangen hatte, für - Oh Gott!- John Bartley zu schwärmen. Nach unserem erfolglosen Date hatte ich ihn aus meinen Gedanken verbannt und tatsächlich völlig vergessen. Gefühlt auch schon wieder ewig her. Seitdem war es ja mit ein paar Jungs etwas ernster geworden. Okay, eigentlich nur mit zwei. Dustin... peinlich, im Nachhinein... und Reign.
Und, natürlich hatte ich mir meine Gedanken gemacht. Sorgen, „Was ist, wenn...", Spinnereien, Tagträume. Aber, dass meine Mom ihn nicht mögen oder für einen schlechten Einfluss halten könnte, diese Überlegung war nicht vorgekommen. Ich hatte mir eher ausgemalt, dass es, als er noch bei uns wohnte, Probleme mit Zayn geben könnte. Aber, meine Mom? Die kam eigentlich mit jedem gut aus. Und sie mochte die meisten Leute. Wenn ich über jemanden stöhnte oder die Augen verdrehte, rügte sie mich und zählte mir sofort positive Eigenschaften der Person auf, um mich zu überzeugen, dass die „doch gar nicht so schlimm" sei.

Und ausgerechnet gegen Reign hatte sie was. Aufgrund einer Reihe unglücklicher Zufälle, die ihn in ein schlechtes Licht rückten. Dabei war er wirklich ein lieber Kerl! Und, er hatte mich für nichts gezwungen. Alle meine Vergehen, egal ob Schule schwänzen oder rauchen, waren auf meinem eigenen Mist gewachsen. Er hatte mich lediglich nicht daran gehindert. Aber, wenn er den Moralapostel gespült hätte, hätte ich ihm auch einen Vogel gezeigt.
„Reign kann nichts dafür!", schmollte ich. War mir egal, wenn sie gleich wieder ausrastete. Aber, ihn sollte sie besser aus dem Spiel lassen.
„Der hat mich zu nichts animiert, gezwungen, wie auch immer. Dass ich keinen Bock auf Schule habe ist doch nicht erst seit gestern so! Du tust so, als wäre ich ein liebes Engelchen gewesen, das nie was Verbotenes macht und durch ihn, weil er mir was eingeflüstert hat, plötzlich auf die schiefe Bahn geraten bin. Aber, da machst du es dir mal wieder zu einfach!"
„Ich meine doch nicht nur ihn! Ich meine seine ganze Familie! Hast du nicht gesehen, wer da in der Küche saß? Eine Drogenabhängige! Ich tippe auf Heroin, so wie die Haare sich gelichtet haben. Und gezittert hat sie, wie die Gestalten am Bahnhof. Kourtney hat da offensichtlich gar nichts mehr im Griff! Total überfordert, die Frau, das hat man sofort gesehen! Da mache ich ihr ja auch keinen Vorwurf. Aber, ob du da jeden Tag ein-und ausgehen solltest, das wage ich zu bezweifeln."
Ich schnappte nach Luft. So über Kourtney herzuziehen! Meine Mom, die immer so tat, als wäre Lästern unter ihrer Würde! Was konnte die denn dafür? Hatte sie mal das aufgeräumte Haus und das gesunde Essen beachtet? Nein, natürlich nur die Sachen, aus denen man Kourtney einen Strick drehen konnte. Selektives Gedächtnis nannte man sowas. Oder einfach Reinreiten. Verleumdung!
Wollte sie uns etwa den Kontakt verbieten? Ich wollte mich schon tierisch entrüsten. Ihr sagen, an wen sie mich erinnerte. Doch ich zögerte. Seufzte. Ich wollte nicht anfangen zu heulen, den Gefallen wollte ich ihr nicht tun. Das war sonst immer ihre Aufgabe. Und so sollte es auch bleiben.

Hey Leutz
Gigi muckt auf 😂😂 und was sagt ihr? Könnt ihr sie verstehen oder findet ihr sie zu streng? 🤔 und was sagt ihr zu Stormi? Und was soll als nächstes passieren? Hautz in die Kommis 🤗❤️
Eure Mila 🦄💓

Smells like Teen SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt