Der Supermarkt war ganz in der Nähe. LA war ja kein Dorf, wo man kilometerlang zur nächsten Shoppinggelegenheit tuckern musste. Nein, es war kein Aldi, auch, wenn Kylie da normalerweise am liebsten einkaufte. Sie fuhr immer einen extra Umweg, nur, weil da die Croissants aus dem Backautomaten 19 Cent kosteten. Wie konnte man nur so drauf sein, so einen Sparwahn an den Tag legen? Und das, wo man schon in jungen Jahren die erste Million gemacht hatte?
Ich wusste gar nicht, ob die Websters so reich waren. Zumindest, verglichen mit uns. Ja, Stormi war meistens in Markenklamotten gekleidet. Aber, irgendwie passte das mit dem Sparwahn nicht zusammen. Aber, was anderes würde die auch gar nicht anziehen, die verwöhnte, oberflächliche Ziege!
Ich ballte die Fäuste. Meine Wut wuchs ins Unermessliche, sobald ich den Supermarkt betreten hatte. Erst jetzt wurde mir das Ausmaß ihrer Missetaten so richtig bewusst. Sie hatte meine Beziehung zerstört! Die zu meiner Mom zerstört und die zu Reign gefährdet. Und die zwischen uns völlig in die Tonne getreten.
Entschlossen klemmte ich mir die XXL-Packung Recyclingtoilettenpapier unter den Arm. Jawohl, das ganze Haus wollte ich einwickeln! Da viel mir auf, dass das im Grunde auch nicht viel kreativer war als Eier. Und der Schaden war sogar noch geringer. Ich seufzte. Was sollte man tun, wenn man sich rächen wollte, aber einem partout nicht einfiel?
Ich stellte die Packung wieder zurück und streifte weiter ziellos durch den Laden. Am Aktionsstisch blieb ich stehen. Reste aus der Grillsaison wurden dort billig verscherbelt.Darunter auch einige Päckchen mit Grillanzünder, preisreduziert. Ich drehte die Schachtel in meinen Händen. Nein, oder? Hatte ich gerade wirklich darüber nachgedacht? Ich erschrak über mich selbst. Wie konnte man denn so skrupellos sein? Stormi war mal meine beste Freundin gewesen! Und selbst, wenn nicht, das ging einfach zu weit.
Oder?
Ich wollte es ihr doch heimzahlen, und das nicht mit ein bisschen lächerlichem Toilettenpapier. Sie sollte einen Schrecken davontragen und eine Lektion lernen. Vielleicht könnte man es ja so anstellen, dass... sie musste sich dabei ja nicht verletzten.
Nein. Ich ließ die Schachtel fallen, als hätte ich mich daran verbrannt. Nichts wie weg hier. Bevor ich nachher noch auf dumme Gedanken kam. Oder meine dummen Gedanken in die Tat umsetzte.
Ich entschied mich schließlich doch für die Eier. Reign würde zwar sofort Bescheid wissen, wie der Hase lief, aber, er würde schon dichthalten. Er würde doch nicht seine Freundin verpfeifen. Im Zweifelsfall, er war ja nicht gerade der Hellste, wenn ich das bei aller Liebe mal so sagen durfte. Vielleicht konnte ich ihm sogar weismachen, dass das nur ein dummer Zufall war und ich damit nichts zu tun hatte. Ein wenig Geld hatte ich noch in meinem Portmonee. Ich kaufte zwei Dutzend Eier und ein kleines Traubenzuckerbonbon. Man musste sich ja auch mal was gönnen.
Auf dem Parkplatz steckte ich mir das Bonbon in den Mund, hielt inne und überlegte. Vielleicht war es ganz schön dämlich, das am helllichten Tag zu machen, wo ständig Passanten vorbeikamen. Was hieß ständig, ab und zu.Vielleicht sollte ich damit lieber bis zum Schutze der Nacht warten. Wenn ich es Stormi dann überhaupt noch heimzahlen wollte. Meine Wut drohte nämlich, zu verfliegen. Ich bekam erhebliche Zweifel an meinem Plan. Vielleicht sollte ich lieber mit Reign ein paar Eierkucheb backen, glutenfreie natürlich, statt sie den Jenners um die Ohren zu werfen?
Ach nein, ging ja nicht. Den durfte ich ja nicht mehr sehen. Weil er angeblich ein schlechter Einfluss für mich war. Und das alles hatten wir nur einer gewissen Person zu verdanken.
Plötzlich zuckte ich zusammen. Da, da vorne, der Junge, der da aus dem roten Fiat stieg... war das? Das war Aiden! Ich wusste nicht, warum, aber, ich fühlte mich ertappt. Vor allem, da er mich offensichtlich auch erkannt hatte, so, wie er mich anstarrte. Er war ja Dustins Kumpel! Er wusste bestimmt schon bestens über unsere Auseinandersetzung Bescheid!
Und, ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen meinem Vorhaben. Dabei war es kein Verbrechen, zwölf Eier zu kaufen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, mehr als verdächtig auszusehen, wie ich so auf dem Parkplatz stand.
Einen Moment sah er ehrlich unentschlossen aus, als überlegte er, zu mir zu kommen. Bestimmt, um mir eine Predigt zu halten! Ich drehte mich schnell um, tat so, als hätte ich ihn nicht gesehen und steuerte zielstrebig auf den kleinen Trampelpfad zu, der zur Straße führte. Aiden, ach du meine Güte! Der hatte mir ja gerade noch gefehlt! Mein Handy klingelte. Meine Mom. Ich schaltete es aus.Die alte Nörgeltante konnte mich mal. Von der wollte ich nichts wissen. Ich wollte nur abwarten, bis die Zeit reif war und ich zuschlagen konnte.
Der Heimweg führte mich direkt am Haus der Websters vorbei. Das hieß, eigentlich nicht. Ich steuerte von selbst darauf zu, wie ferngesteuert. Warum hatte ich keine Tasche, oder wenigstens eine Tüte mitgenommen? Ich hatte Angst, die Eier fallenzulassen, so, wie ich hetzte.
Es juckte mich ja schon gewaltig in den Fingern. Es nur mal ausprobieren. Eier werden auf Häuser, sowas kannte ich nur aus Filmen. Sowas machten Klei kriminelle Jugendbanden an Halloween. Also, nicht bei uns, aber, in der Schnittlauchstraße kam das schon mal vor. Da und in irgendwelchen Filmen.
So schlimm war das ja eigentlich auch nicht. Ein bisschen Eigelb an der Hauswand, na und? Da gab es weitaus Schlimmeres. Zum Beispiel Graffiti. Eier waren im Vergleich dazu ja nichts.
Schon prallte das erste Ei an der Hauswand auf, knapp unter der Fensterbank der Fensterreihe zum ersten Stock. Küche, wenn mich nicht alles täuschte. Die Suppe lief herunter. Was hatte ich eigentlich treffen wollen?
Da fiel mir auf, dass ich voll im Blickfeld dieses Fensters stand. Wenn mich jetzt jemand sah?
Hektisch klaubte ich die Kartons auf und machte, das ich wegkam, versteckte mich ein paar Schritte weiter hinter einem Gebüsch. Von hier aus konnte man mich nicht sofort sehen, hier war ich sicher. Blöd, dass wir als Kinder hier nie Verstecken gespielt hatten, sonst würden mir jetzt einige sichere Orte einfallen. Wir hatten bei den Jenners immer nur drinnen gehockt.
Nichts passierte. Fühlte sich so Rache an? Definitiv nein. Da musste ich schwerer Geschütze auffahren.Hey Leutz
Die längste kapipause aller Zeiten :( das tut mir sehr sehr leid. Ich hatte keine Motivation und Schulrates schreibe viele Klausuren und die kapi Situation war auch sehr verzwickt mir fällt einfach keine gute Rache ein :( schreibt mir mal Vorschläge in die Kommis ;)
Aber ab jetzt geht's wieder weiter!!! ^~^
Eure Mila
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Smells like Teen Spirit
Teen FictionHey Leute, hier ne neue Geschi von mir! Eine Fortsetzung von Wahrheit ist auf'm Platz. Seid gespannt! Weiter Infos kommen Mila 🦄