Der Tag danach

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Ich wurde durch ein gleißendes Licht geweckt. Überall war nur hell. Mein Kopf tat weh, als würde er in der Mitte zerbersten.
Ich schlug vorsichtig die Augen auf, kniff sie aber sofort wieder zu. Das Licht brannte zu sehr in den Augen.
Ich rieb sie mir, ließ sie aber lieber zu. Ich fühlte mich verklebt, schwitzig und dreckig.
Einfach nur räudig, wie Anwar gesagt hätte. Außerdem war mir schlecht.
Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Aufstehen wollte ich nicht, liegenbleiben wollte ich nicht, ich wollte gar nichts mehr.
Einfach von jetzt auf gleich verschwinden.
Stöhnend richtete ich mich auf. Oh mein Gott, sogar Oma Yolanda war vitaler als ich,  und die war über 70. Vielleicht sogar über 80, so genau wusste ich da nicht. Es konnte mir auch eigentlich egal sein, denn ich stellte mir erstmal viel dringendere Fragen: Wo zum Henker war ich? Und wie war ich hierher gekommen?
Ich lag in einem weißen, fast sterilen Raum auf... ja, auf einem grauen Sofa. Ich blinzelte erneut. So steril war der Raum gar nicht. Da waren überall Krümel, da, wo ich lag. Oder, es juckte mich nur.
Ich rieb mir die Augen und blinzelte erneut. Dieser Ort kam mir wirklich überhaupt nicht bekannt vor.
Neben mir lag ein brauner Mopp, ein Wollknäuel. Wer hatte mir einen Batzen braune Schafswolle ins Bett gelegt?
Ich hatte keine Ahnung. Ich griff hinein, irgendwie faszinierte es mich...
Wo war ich bitte? Und wie war ich hierher gekommen? Ich konnte mich an nichts mehr erinnern.

Und wenn ich es versuchte... nein. Ich war irgendwo unterwegs. Mit... das Knäuel drehte sich zu mir um. Es stöhnte mindestens genauso laut wie ich.
Als sie mir ihr Gesicht zuwendete, kamen die Erinnerungen wieder. Das war Stormi!
Ja, richtig, mit Stormi war ich unterwegs gewesen. Ihre Frisur war völlig zerstört, hatte sie sich da nicht gestern noch so viel Mühe mit gemacht?
Jetzt standen ihre Haare in eine Richtung ab, auf der anderen waren sie plattgedrückt.
Ich sah bestimmt nicht viel besser aus.
Stöhnend ließ ich mich wieder zurück in die Kissen sinken. Ich fühlte mich einfach nur furchtbar.
Marillenbrand... ja, richtig! Wir hatten ja die ganze Zeit gesoffen. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Und wir waren wir bitte hierher gekommen?
Ich richtete mich wieder auf. Vorsichtig stellte ich meine Füße auf den kalten Boden.
Die Unterseite klebte. Irgendwie ekelhaft.
Alles drehte sich, es war gar nicht so einfach, sich vorwärts zu tasten. Jeder Schritt eine schwere Geburt.
Wo wollte ich überhaupt hin? Ich hatte keine Ahnung. Vielleicht, mir mal kaltes Wasser übers Gesicht laufen lassen. Falls das was brachte. Falls es hier ein Bad gab. Falls ich den Weg dorthin fand.
Ich drückte die Türklinke runter, es knarzte.
Kaum war ich aus diesem mysteriösen Raum herausgetreten, nahm meine Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes wieder Gestalt an. Mir kam es wieder bekannt vor.
Ich war... bei den Jenners zu Hause!
Nur, wo ich eben gelegen hatte, keine Ahnung. Mir stellte sich immer noch die Frage, wie ich hierher gekommen war.

Denn an einen Heimweg konnte ich mich nicht erinnern.
„Na?" Jemand kam aus der Küche. Kylie.
„Oh, du bist es. Na, wieder alles klar? Schläft Stormi noch?"
Sie guckte leicht amüsiert. Komisch.
Ich nickte. „Ja. Schläft noch."
Sollte ich sie fragen, was ich mich schon die ganze Zeit fragte?
„Da wars ja noch ein ganz schön wilder Abend gestern. Und, Mann, war das ein Akt, bis ich euch dann mal gefunden hab. Willst du jetzt mal deine Eltern anrufen und die fragen, ob die dich abholen wollen? Gestern ist bei euch irgendwie keiner rangegangen. Und du warst nicht mehr in der Lage, mir zu sagen, wie ich bei euch zu Hause sonst noch irgendwen erreichen könnte!"
Vorwurfsvoll? Nein, sie schmunzelte eher. Neben ihr tauchte ein Schwarzer auf.
„Hallo. Mann, war das ein Akt gestern, da sagst du was, Kylie. Aber, sei nicht zu hart zu denen, die sind jung, die müssen sich auch mal austoben. Ich bin früher noch wesentlich lädierter nach Hause gekommen."
Er lachte. Ich konnte nicht mitlachen. Ich schlurfte ins Bad. So, wie die beiden redeten, wollte ich überhaupt nicht wissen, was wir uns gestern noch alles geleistet hatten.
Ich blickte in den Spiegel. Meine Augen waren rot und geschwollen, als hätte ich mir Zwiebeln hereingerieben. Meine Haut war fleckig und meine Haare waren eine einzige Katastrophe. Ich fühlte mich einfach nur furchtbar und wollte nur nach Hause.
Kylie war eine Rabenmutter, dass sie zugelassen hatte, dass wir uns so abgeschossen hatten!

Dustins Eltern waren Rabeneltern, dass sie so ein Saufgelage zugelassen hatten! Alle waren schuld! Alle, nur ich nicht. Denn ich hatte ja keinerlei Erfahrungen mit Alkohol, woher sollte ich dann wissen, wie viel ich vertrug?
Ich stöhnte auf. Und auf einmal klopfte jemand heftig gegen die Tür, so, dass ich fast zur Tode erschrak.
„Mach auf! Kannst du mal die Tür aufmachen? Ich muss pissen!"
Ich beeilte mich, die Tür zu öffnen. Da rempelte Stormi mich auch schon aus dem Weg und knallte die Tür zu.
„Kotzt sie wieder?", fragte Kylie mich. „Warum wieder?", fragte ich.
Kylie zog nur die Schultern hoch und verzog sich wieder in die Küche.
Wo war ich hier gelandet? Wie blöd war ich denn gestern gewesen? Ich wollte einfach nur nach Hause, in mein Bett. Nicht im Gästezimmer der Jenners vor mich hin vegetieren.
Jetzt fiel es mir wieder ein, warum es mir dort nicht bekannt vorkam. Wenn ich bei ihnen übernachtet hatte, dann hatte ich in Stormis Zimmer auf einer Matratze geschlafen.
Ich wollte eine Aspirin. Wo war Zayns Hausapotheke, wenn man sie mal brauchte?
Auch, wenn er nicht mehr da war, Oma hatte den Pillenschrank Bella zuliebe bestimmt wieder ordentlich aufgefüllt.
Da durchzuckte es mich siedend heiß.
Oma! Anwar hatte sie eingesperrt! Und jetzt ging niemand mehr ran! Oh nein! Was konnte da nur los sein?
Machte sich denn überhaupt niemand Sorgen um mich? Interessierte es keinen, wo ich mich die ganze Zeit herumgetrieben hatte? Was sollte das? Nicht gerade aufmunternde Gedanken. Eher niederschmetternde.
„Willst du einen Kaffee?", fragte Miles mich. Der hatte Nerven! Das hätte Zayn mir nie erlaubt und, egal, wie sauer ich auf ihn gewesen war, die gestrige Nacht hatte mir gezeigt, dass Überfürsorge manchmal nicht das schlechteste war.
Diese Alt-68er für Arme konnten mich mal!
Jetzt war guter Rat mal wieder teuer.

Hey Leutz
Wasted 😂 hangover kapi 😂 hatte noch nie einen (bin ja auch erst 14 😌) von daher kp ob das stimmt hab aber trotzdem mal eins geschrieben in geschi 1 mit gigi und Bella 😂✌🏼 wer kennts noch 😂😂
Hautz in die Kommis und auch wies weitergehen soll 🤔🙈
Eure Mila 🦄💓

Smells like Teen SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt