Kapitel 391

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Zwei Stunden später hatten Wincent und ich den Planungsmarathon überstanden. Gut, es gab die ein oder andere Diskussion, bei der wir uns ganz schön in den Haaren hatten, aber jetzt war wenigstens alles geklärt. Stöhnend lehnten wir uns beide zurück. „Eine Runde Kuscheln im Bett?", fragte Wincent mit einem Blick durch die Fensterfront. Es regnete schon den ganzen Tag. Ich nickte und stemmte mich dann vom Stuhl hoch. Ich war froh, als ich mich wieder auf die Matratze sinken lassen konnte, während Wincent und noch ein paar Süßigkeiten und sein Laptop holte. Ohne ein Wort startete er Netflix und legte zögerlich einen Arm um mich. Ich versuchte mich so an Wincent zu kuscheln, dass mein Rücken mir nicht noch weitere Beschwerden machte und irgendwann hatte ich eine Position gefunden. Wincent startete unsere aktuelle Serie und strich mir immer wieder durch die Haare. „Bist du noch doll sauer?", fragte er irgendwann leise. Ich drückte auf Pause und drehte mich so, dass ich Wincent ansehen konnte. „Nein, ich bin nicht sauer. Gerade gehts mir wegen meinem Rücken einfach ziemlich beschissen, aber kannst du verstehen, dass ich gestern Abend enttäuscht war? Du hast gesagt du bist spätestens um sechs da und dann wird's vier am nächsten Morgen. Ich hatte mich auf einen gemeinsamen Abend mit dir gefreut.", erklärte ich. Wincent sah mich einfach reumütig an, bevor er zu einer Erklärung ansetzte. „Es tut mir leid. Das war wirklich nicht geplant, aber wir hatten Mittags ziemlich den guten Ansatz und da waren wir einfach voll im Fiber. Ich hätte mich wenigstens melden solle, ich weiß.", flüsterte er und verschränkte unsere Finger miteinander. „Schon gut. Ich liebe dich.", lächelte ich schwach und zog Wincent für einen sanften Kuss zu mir. „Außerdem haben wir ja den Abend heute für uns.", schmunzelte Wincent. „Nicht ganz. Deine Schwester kommt gleich.", erwiderte ich. „Hä?", gab Wincent von sich. „Sie war vorgestern hier und da hab ich sie zu nem Kochabend eingeladen. Sie vermisst dich.", erklärte ich. „Haben wir denn alles da?", fragte Wincent einfach. „Ja, eigentlich war ich gestern erst einkaufen.", lächelte ich und kuschelte mich wieder an ihn. „Also haben wir noch ein bisschen Zeit?", fragte Wincent und ich konnte das perverse Grinsen schon hören. „Ja, aber die braucht mein Rücken, um sich zu entspannen.", erwiderte ich. „Sport soll helfen.", raunte Wincent mir ins Ohr und schob seine Hand unter mein Shirt. „Nein.", lachte ich nur leicht, legte meinen Kopf auf seine Brust und drückte wieder auf Play.

Nichtmal eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür. Wincent sprang schon fast auf, während ich mich erstmal über eine Seite aufsetzten musste. „Na meine Kleine.", hörte ich Wincent und ich konnte mir vorstellen, wie die beiden sich in den Armen lagen. Auch Goldi war schon zur Tür gezischt, nur ich hockte hier und kam nicht wirklich weiter. „Wo ist denn Isa?", hörte ich Shayenne fragen. „Ach die Omma liegt noch im Bett.", lachte Wincent. „Hab ich euch bei was gestört?", fragte sie und ich konnte mir ihren schockierten Blick ebenfalls sehr gut vorstellen. „Quatsch. Die hat Rücken, mit der ist nichts anzufangen.", lachte Wincent weiter. „Ey, Lauf.", rief ich und ging ebenfalls zur Tür. „Kann ich gerne machen, du kommst eh nicht hinterher.", grinste er. „Hey Shay.", lächelte ich und nahm sie in den Arm. Wincent wollte schon wieder reingehen, als ich ganz elegant mein Bein ausstreckte und er sich in voller Länge einmal erdete. „Sorry, ich kann dir echt nicht hoch helfen, du weißt doch mein Rücken.", sagte ich trocken und ging in die Küche. Shayenne folgte mir mit einem breiten Grinsen. „Biest.", hörten wir Wincent hinter uns, wie er sich aufrappelte. „Bei euch ist ja schon wieder gute Stimmung.", lachte sie. „Immer.", rief Wincent und kam zu uns. Wir setzten uns erstmal alle an den Tisch und Wincent fragte seiner Schwester über alles mögliche aus. „Und Tim?", fragte er. „Alles super, der kommt nachher auch noch vorbei, ich hoffe das passt für dich.", sagte sie und knetete nervös ihre Finger. „Klar. Du sag mal Shay, was läuft zwischen euch jetzt eigentlich ehrlich? Ich weiß, du brauchst keine Aufklärung mehr und willst die auch garantiert nich von mir, aber du bist meine kleine Schwester, ich mach mir Sorgen.", erklärte er seiner Schwester einfühlsam. Ich war überrascht, dass er das Thema von sich aus ansprach und dann auch noch ohne vorher mit mir zu reden. Shayenne sah mich auch direkt fragend an. Ich hab nur verteidigend die Hände. „Ihr zwei habt schon geredet, oder?", fragte Wincent und hob skeptisch eine Augenbraue. „Vielleicht ein bisschen.", schmunzelte ich. „Und du hast ihr erzählt, dass Sex doof ist und man das erst braucht, wenn man Kinder will?", fragte er weiter. „Nicht ganz so.", lachte ich dann. „Man Wincent, ich bin keine fünf mehr, ich stecke gerade vielmehr in einer schweren pubertären Phase.", brummte Shayenne. „Ja, okay. Ich bin schon still, was willst du wissen?", brummte Wincent, sah seine Schwester aber weiter an.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt