Kapitel 233

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Um halb drei verließen wir die Bar und gingen zum Hotel. Dort war ich froh mich endlich abschminken zu können und dann in Wincents Shirt im Bett zu liegen. „Wann musst du jetzt los?", fragte Wincent irgendwann. „Ich steh um 6 auf und fahre um halb sieben los, in der Hoffnung, dass ich 10:15 Uhr in der Uni bin.", antwortete ich gähnend. „Ach du Scheiße. Du weckst mich bitte bevor du gehst und fährst vorsichtig okay?", sagte er und zog mich in seine Arme. Wir hatten uns nach langen Diskussionen darauf geeinigt, dass ich Wincents Auto mitnehme und es bei mir zu Hause stehen lasse. Ich wollte das erst nicht, aber mit dem Zug hätte ich noch früher losgemusst, beziehungsweise hätte ich nicht mal zu Wincents Feier kommen können. Wincent hatte mittlerweile auch bei der Firma, von der er das Auto gestellt bekommt, einen Antrag gestellt, dass ich es offiziell fahren darf, aber trotzdem fühlte ich mich mit der Situation unwohl. Wincent gab mir noch einen langen Kuss, bevor er mich zu sich zog und wir ziemlich schnell einschliefen. Ich glaube ihm war es auch nicht so ganz recht, dass ich mit so wenig Schlaf Auto fahren werde, aber die Situation gab es nicht anders her.

Viel zu früh riss mich mein Wecker wieder aus dem Schlaf, der nicht mal drei Stunden gedauert hatte. Fuck, ich bin komplett fertig. Leise stand ich auf und machte mich im Bad ein wenig frisch. Ich schlüpfte in eine gutsitzende Jogginghose und zog mir ein lockeres Shirt über. Aus Wincents Koffer klaute ich mir noch einen Hoodie und warf den auf meine Tasche. Ich kontrollierte nochmal, dass ich alles eingepackt hatte und setzte mich dann zu Wincent aufs Bett. Ich wartete, bis er mich verschlafen ansah und begann dann zu reden. „Ich fahre jetzt los. Schlaf du dich schön aus und genieß dann mit Sami deinen Geburtstag. Wir telefonieren heute Abend nochmal.", flüsterte ich. „Pass bitte auf dich auf.", kam es dann verschlafen von Wincent. „Mach ich und dir und Paul schonmal viel Spaß im Urlaub. Ich liebe dich.", sagte ich noch und küsste Wincent lange. Irgendwann lösten wir uns dann widerwillig und ich stand auf, zog mich an und schnappte mir meine Sachen. „Ich liebe dich.", hörte ich Wincent dann noch, als ich die Tür öffnete und das Zimmer verließ. Unten packte ich meine Sachen ins Auto, programmierte das Navi und startete dann den Motor. Die Straßen waren zum Glück ziemlich leer und ich kam sehr gut durch. Auch meine Müdigkeit hielt sich in Grenzen, sodass ich konzentriert fahren konnte.

Um kurz nach halb zehn parkte ich vor meiner Wohnung und ging schnell nach oben. Dort machte ich mir Frühstück, was ich in der Uni essen konnte und packte alle nötigen Unterlagen in meinen Rucksack. Zusätzlich packte ich noch meine Sportsachen zusammen, da ich direkt von der Uni noch in die Tanzschule muss. Meinen gestrigen Kurs hatte Hannah übernommen, aber sie hat selbst auch genug zu tun. Mit der U-Bahn fuhr ich die paar Stationen zur Uni und war um kurz nach zehn da.

„Du siehst echt fertig aus.", lachte Jule, als ich mich neben sie fallen ließ. Ich nickte nur und packte meinen Laptop und mein Frühstück aus. „Was hast du denn gemacht?", fragte sie und musterte mich kritisch. „Wincent hat in seinen Geburtstag reingefeiert.", lächelte ich. „Na, wie gut, dass wir dienstags nicht die 8 Uhr Vorlesung haben, aber trotzdem, was habt ihr gemacht, dass du so aussiehst, als hättest du gar nicht geschlafen?", grinste sie. „Die Party war in Berlin.", gab ich dann verlegen von mir und Jule schien zu verstehen, dass ich heute morgen erst zurückgekommen bin. Ich erzählte ihr noch ein bisschen was von der Feier, bevor der Prof die Vorlesung startete. Irgendwann ploppte eine Nachricht von Wincent auf.

W: „Guten Morgen Süße, ich hoffe du bist gut angekommen❤️"

I: „Ja, sorry, dass ich mich noch nicht gemeldet habe. Sitze brav in der Uni 🙃"

W: „Alles gut. Hast du zufällig meinen schwarzen Adidas-Pullover gesehen? Den mit dem kleinen Logo?😀"

I: „Ne, hattest du den überhaupt dabei?❤️"

W: „Ja, da bin ich mir sicher. Ich find den einfach nicht 😩"

I: „Ups😳"

Na super, war ja klar, dass ich direkt den Pullover erwische, den er bewusst anziehen wollte. Ich machte ein Selfie, auf dem man das Logo auf der Brust sah und schickte es mit einem „Sorry🙈" an Wincent.

W: „Schatz 😂 Ich hab bald nichts mehr zum anziehen😆"

I: „Jetzt übertreibst du und außerdem fliegst du morgen eh ins Warme❤️"

W: „Ist ja gut. Ich treffe mich jetzt mit Sami. Lass dir den Tag nicht zu lang werden❤️"

I: „Haha🥺"

Ich packte mein Handy weg und konzentrierte mich wieder auf die Vorlesung. Die Prüfungen rücken näher und einige Dozenten machen echt Stress. In der Mittagspause ging ich mit Jule zusammen in die Mensa und wir verglichen unsere Terminkalender, da wir zusammen lernen wollten. Der restliche Tag in der Uni war ziemlich langweilig und danach das Training in der Tanzschule war einfach nur anstrengend. Abends fiel ich total fertig ins Bett, telefonierte noch kurz mit Wincent und schlief dann ein.

Die nächsten zwei Wochen waren bei mir einfach nur voll. Ich ging zur Uni, lernte und trainierte nebenbei noch in der Tanzschule. Ganz selten war mal Zeit, um mit Wincent zu telefonieren, was aber aufgrund der Entfernung und der schlechten Verbindung auch nicht wirklich klappte. Am 30. Januar bekam ich dann einen Anruf, der mich wirklich sprachlos machte.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt