Kapitel 398

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Mir ragte ein Bild von Isa und mir mit Goldi und dem Kinderwagen entgegen. ‚Ist Wincent Weiss doch schon Vater?', lautetet die passende Schlagzeile. Wirklich? „Der 27-Jährige Sänger zog sich in den letzten Monaten sehr aus der Öffentlichkeit zurück. Haben wir jetzt in der Heimat den Grund gefunden. Vor einigen Tagen gaben er und Freundin Isa erst die Verlobung bekannt und jetzt waren die beiden scheinbar mit einem Kleinkind spazieren. Ist Wincent Vater geworden, ohne, dass wir es mitbekommen haben? Wir werden euch auf dem laufenden halten, auf unsere Anfrage beim Management bekamen wir bisher kein Statement."

„Das ist nicht deren Ernst.", brummte ich. Das kann ich doch nicht so stehen lassen, dazu muss ich auf jeden Fall ein Statement abgeben. Das geht aber nur nach Rücksprache mit meinem Management und für sowas ist natürlich wer Zuständig? Klar, Isa. Augenverdrehend ließ ich mich auf dem Stuhl zurücksinken und strich mir übers Gesicht, als Emil sich zu Wort meldete. Ich schnappte mir den Kleinen und wiegte ihn ein bisschen hin und her, bevor ich ihn fütterte. „Sind wieder da.", rief Isa und wenig später tobte Emily durch die Wohnung. „Ich muss mit dir reden.", sagte ich zu Isa, als sie mir einen Kuss gab. „Okay, ich mach schnell Essen und dann.", nickte Isa. „Nein, es ist wichtig und ich wollte vorher eigentlich auch noch Joggen gehen.", erwiderte ich. Isa verdrehte unauffällig die Augen und setzte sich dann an den Tisch. „Was ist los?", fragte sie. „Hiermit bitte ich mein Management darum, dass ich dazu Stellung nehmen darf.", gab ich so neutral wie möglich von mir. Ich wollte nicht, dass dieses Gespräch auf Beziehungsebene stattfinden. Ich schob Isa mein Handy rüber und ihr Blick war gar nicht so einfach zu verstehen. „Darfst du.", sagte sie dann nur und stand auf. „Emily, der Wincent geht gleich mit Goldi raus, magst du mit deinem Fahrrad mit? Ich mach uns in der Zeit Essen.", wendete sie sich an die Kleine, welche natürlich sofort Feuer und Flamme war. Ich hasse diese angespannte Stimmung zwischen uns. Trotzdem stand ich auf und verschwand im Bad, um mich umzuziehen, während Isa Emily fertig machte. „Wenn du das Statement gibts, dann bitte möglichst neutral.", warf Isa mir noch an den Kopf, als ich Goldi anleinte. „Ich zeigs dir vorher nochmal.", versuchte ich genau so emotionslos zu bleiben. Ich verließ dann einfach die Wohnung und konzentrierte mich auf Emily. Sie fuhr brav mit dem Fahrrad neben mir her und erzählte ein bisschen vor sich hin. „Du Wincent? Ist die Isa sauer auf dich?", fragte sie dann irgendwann. „Nein. Es ist nur etwas passiert, was sie ganz schön doof findet. Weißt du, es gibt ja viele Menschen, die mich mögen und möglichst viel über mich wissen wollen und einige von denen erzählen halt manchmal auch Lügen. Isa mag Lügen gar nicht.", erklärte ich und blieb stehen. „Lügen sind ja auch doof.", stimmte Emily mir zu und fuhr weiter. „Weißt du, Papa sagt immer, man soll die Leute ignorieren, die Lügen, die haben sowas nicht verdient.", reif Emily. Ich legte einen Gang zu, um wieder auf ihre Höhe zu kommen. „Da hat dein Papa ganz doll Recht, nur manchmal muss man dazu was sagen.", lächelte ich. „Wann kommt mein Papa eigentlich wieder nach Hause? Ich hab doch schon einmal geschlafen, seitdem er weg ist.", fragte Emily dann und blieb wieder stehen. Fuck, was mach ich denn jetzt? Ich dachte Lena erklärt ihr das irgendwann. Ich hockte mich vor Emily und auch Goldi setzte sich neben uns. „Weißt du Mäuschen. Der Papa hat gerade glaube ich eine ganz ganz lange Schicht, aber es kommt bestimmt ganz schnell wieder. Vielleicht weiß die Mama nachher mehr.", zwang ich mir ein Lächeln auf. „Okay.", zuckte Emily mit den Schultern. Wir redeten noch einen kleinen Moment, bevor ich zurück joggte und Emily fleißig hinter mir her radelte.

Angekommen verschwand ich sofort unter der Dusche und dachte nochmal über Isas Reaktion nach. Wahrscheinlich war sie so abweisend, weil das Thema Kinder sie immer noch verletzte. Sie wusste ja immer noch nicht, ob sie wirklich schwanger werden konnte. FUCK. Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich aus der Dusche, trocknete mich ein wenig ab und schmiss mich in die erstbesten Klamotten, bevor ich in die Küche lief. Emily saß schon am Tisch, während Isa am Herd stand. Ich kuschelte mich von hinten an sie und hauchte ihr einen Kuss hinters Ohr, bevor ich ihr etwas zuflüsterte. „Nimm dir die Artikel bitte nicht so zu Herzen. Die wissen nicht, was sie sonst schreiben sollen. Ich liebe dich und es ist gerade alles vollkommen perfekt so. Wir werden irgendwann Kinder bekommen, aber dann, wenn es für uns richtig ist, ganz ohne Medien. Ich liebe dich Isa.", flüsterte ich und schlag meine Arme noch viel fester um sie. Ich merkte genau, wie sie sich eine Träne wegwischte, doch ich ließ sie einfach und schnappte mir Teller, um den Tisch zu decken. Wenig später stellte Isa das Essen auf den Tisch und lächelte mich endlich wieder an. Hatte ich also doch den richtigen Riecher. Es gab mal wieder eine Gemüsepfanne und wir waren beide erstaunt, wie genüsslich Emily verschiedenste Sorten Gemüse reinschaufelte. Wenn unsere Kinder später auch mal so pflegeleicht werden.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt