Kapitel 257

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„Hab unsere Laptops mitgebracht.", lächelte Isa, als sie wieder im Schlafzimmer stand. „Du kleiner Workaholic.", grinste ich Kopfschüttelnd. Isa stellte die Laptops auf dem Boden ab und krabbelte wieder zu mir ins Bett. Sie schnappte sich ihr Handy und fotografierte ihre Wärmflasche, die sie sich gerade auch nochmal neu gemacht hatte. „Leute, mir geht es gut. Viele haben gerade gefragt, was ich habe. Ich hab nur, wie wir Mädels alle einmal im Monat, meine Tage.", schrieb die darunter und postete es in ihre Story. „Wenn es jetzt einen Shitstorm gibt...", musste ich schmunzeln. „Dann ist es mir ziemlich egal.", sagte Isa und küsste mich lange. Wir schnappten uns dann doch relativ schnell unsere Laptops und arbeiteten ein paar Mails durch. Ich beschäftigte mich mit Live-Anfragen und Co, während Isa schon wieder irgendwas mit der Uni zu tun hatte.

Nach ungefähr zwei Stunden, die wir einfach stumm nebeneinander saßen und arbeiteten, hatten wir es dann erstmal geschafft. Wir legten unsere Laptops weg und ich zog Isa in meine Arme.

I: „Und? Was sagen die Mails?"

W: „Es ist so viel. Ich werde wohl jeden Tag ein bisschen was machen. Übermorgen kommt ja das Live-Album raus, das heißt vorher gibt es noch ein Video. Außerdem habe ich da mit der Band auch nen Meeting. Montag hab ich dann einmal mit der Bravo ein Live-Interview und auch Kai hat mich eingeladen."

I: „Oh wow, das klingt ja fast nach Arbeit."

W: „Es geht. Ich denke ich kann mir das ganz gut einteilen. Was macht denn die Uni?"

I: „Naja offiziell haben wir den März ja frei... inoffiziell aber nicht so wirklich und ab April habe ich online Vorlesungen. Und ich muss die Tage für die Tanzschule ein bisschen was machen."

W: „Wie für die Tanzschule?"

I: „Auch wir machen online Unterricht."

W: „Nicht dein Ernst."

I: „Klar. Aber das ist nicht heute dran."

W: „Heute sind nur noch wir beide wichtig."

Isa lächelte und kuschelte sich dichter an mich. Wir entscheiden uns dazu noch ein wenig Netflix zu schauen und blieben einfach bei irgendeinem Film hängen. Während Isa an meiner Brust lag spielte ich ein wenig mit ihren Haaren und folgte der Komödie auf dem Bildschirm.

„Da hat wohl jemand Hunger.", grinste Isa, nachdem mein Bauch sich laut bemerkbar gemacht hatte. „Schon.", lächelte ich scheu. Sie warf einen Blick auf ihr Handy und stützte sich dann auf ihre Ellenbogen. „Was wollen wir denn essen?", fragte sie. „Hmmm... wir haben nicht mehr viel.", lächelte ich verlegen. „Dann müssen wir wohl noch einkaufen. Was hältst du von selbstgemachten Burgern?", fragte Isa und auf meinem Gesicht breitete sich augenblicklich ein Strahlen aus. „Das nehme ich als ein Ja.", lächelte sie und setzte sich komplett hin. „Du kochst, ich gehe einkaufen.", erwiderte ich und hielt ihr die Hand hin. „Okay. Ich schreib dir eine Liste.", sagte Isa, nahm meine Hand und sah mich prüfend an. „Ist glaube ich besser.", grinste ich und stand auf. Ich ging ins Wohnzimmer und suchte meinen Autoschlüssel und mein Portemonnaie zusammen. Isa tigerte ein wenig durch die Küche uns prüfte die nicht vorhandenen Vorräte. Nachdem ich nochmal kurz im Bad war ging ich zu Isa in die Küche, wo sie mittlerweile auf der Bank saß. „Hab dir die Liste per WhatsApp geschickt.", lächelte sie und zog mich zu sich runter, sodass sie mich küssen konnte. „Ich beeile mich.", erwiderte ich und sie nickte. Ich fuhr zum nahegelegenen Supermarkt und warf alles in den Korb, was Isa aufgeschrieben hatte. Gut, die ein oder andere Süßigkeit musste natürlich auch noch mit, das geht bei mir nicht anders. Nachdem ich alles zusammen hatte stand ich an der Kasse und prüfte nochmal, dass ich wirklich nichts vergessen habe, bevor ich wieder nach Hause fuhr.

Sicht Isa

Während Wincent einkaufen war, setzte ich mich aufs Sofa und wählte die Nummer meiner Mutter.

S: „Mönk."

I: „Hallo Mama, ich bins."

S: „Isa Schätzchen, dich gibts ja auch noch."

I: „Ja, tut mir leid. Ich hatte am Wochenende viel zu tun. Ich bin jetzt doch bei Wincent, wenn eh alles zu ist."

S: „Na dann bin ich ja beruhigt, dass du nicht den ganzen Tag alleine in deiner kleinen Wohnung sitzt."

I: „Ne. Wir haben aber auch gut zu tun. Er ist ja am Wochenende erst eingezogen, außerdem gibt es gerade viele Probleme mit der Tourplanung, die Uni will auch Aufmerksamkeit und ganz nebenbei gibt es ja auch noch die Tanzschule."

S: „Ach Mensch, du wirst wirklich groß."

I: „Mama, jetzt lass hier mal nicht den Moralischen raushängen."

S: „Ist ja schon gut. Ich war übrigens am Wochenende noch bei meinem Bruder. Möchtest du eigentlich deine Switch haben?"

I: „Ach die war bei Onkel Sven?"

S: „Ja, genau."

I: „Kannst du mir die schicken? Ich schick dir auch ne Nachricht mit Wincents Adresse, ich werde ja wohl noch ne Zeit hier sein."

S: „Kann ich gerne machen."

I: „Und wenn du dabei bist, kannst du mir auch meine Inlineskates mitschicken?"

S: „Auch das. Noch was?"

I: „Nein, ich glaube das reicht erstmal."

S: „Okay. Wenn noch etwas ist kannst du immer Anrufen. Wie geht es euch denn überhaupt?"

I: „Uns gehts gut, bis auf, dass wir halt viel zu tun haben. Und dir?"

S: „Bei mir ist auch alles okay. Die Arbeit ist momentan ein bisschen weniger, aber es gibt keinen Grund zur Sorge."

I: „Okay. Wir wollen jetzt gleich Essen machen. Ich versuch mich öfter mal zu melden."

S: „Alles gut. Solange ich nichts höre, weiß ich, dass es dir gut geht."

I: „Mama, ich hab dich lieb."

S: „Ich dich auch, meine Große."

Wir legten auf und ich atmete einmal tief durch. Ich vermisse meine Mama schon ziemlich doll, aber so ist das Erwachsenwerden leider. Bevor ich tiefer in meinen Gedanken versinken konnte, hörte ich schon Wincents Auto. Ich stand vom Sofa auf und öffnete die Wohnungstür. „Hast du alles bekommen?", fragte ich und küsste Wincent kurz. „Ich hoffe es ist alles richtig.", lächelte er und ging durch in die Küche. „Wird schon passen.", erwiderte ich und folgte ihm. Wincent stellte die Tüte auf die Arbeitsfläche und ich warf einen Blick darein. Das Erste, was ich sah... Haribo Tüten, Kinder Schokolade, Ostersüßigkeiten und noch mehr Schokolade... „Schatz.", lachte ich und drehte mich zu Wincent, welcher verlegen grinste. „Ich sollte vielleicht nicht hungrig einkaufen gehen.", lächelte er und ich nickte. „Hast du mir wenigstens auch was mitgebracht?", fragte ich, während ich begann auszupacken. „Eis stand ja auf der Liste und ein bisschen dunkle Schokolade hab ich auch mitgebracht, ja.", sagte er. Ich musste direkt lächeln, er kennt mich zu gut. Klar, er muss auch so nicht teilen, aber er bedenkt mich immer. „Danke.", flüsterte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, während ich alles einräumte. Die Sachen, die wir fürs Essen brauchten lies ich direkt draußen und begann als erstes die Kartoffeln zu schälen. „Amelie meinte ich soll sie dringend Anrufen, kann ich dich kurz alleine lassen?", fragte Wincent dann vorsichtig. „Klar.", lächelte ich, während ich die letzte Kartoffel schnitt. Danach marinierte ich sie und packte sie in den Ofen, bevor ich mich mit den Burgern beschäftigte.

„Das riecht so gut.", kam Wincent in die Küche und ließ sich auf die Sitzbank fallen. „Ist auch fertig. Du kannst schnell den Tisch decken.", erwiderte ich. Ohne zu murren stand Wincent wieder auf und holte Teller und Besteck aus den Schränken. Ich drapierte den Salat, die Brötchen, die Saucen, das Fleisch und die Kartoffeln auf dem Tisch und setzte mich dann neben ihn. Wir aßen genüsslich, nicht wissend, ob das gerade Mittag oder Abendbrot ist und mussten zwischendurch immer wieder lachen. Nach dem Essen räumten wir gemeinsam den Tisch ab und ich stellte direkt die Spülmaschine an. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt