Kapitel 214

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„Also wenn wir pünktlich da sein wollen, müssen wir in einer halben Stunde los.", stand Shayenne auf einmal in der Tür. „Schon so spät?", fragte ich etwas verpeilt. „14:15", grinste meine Schwester. „Na dann wollen wir uns mal fertig machen.", lächelte meine Mum und räumte alles zusammen. Auch Isa packte ihre Sachen zusammen und wartete dann darauf, dass ich mich auf den Weg nach oben machte.

„Süße, ist alles gut?", fragte ich sie, als ich die Zimmertür hinter uns schloss. „Ja... geht schon.", murmelte sie und holte sich eine Jeans aus ihrem Koffer. „Schatz", sagte ich sanft und legte meine Arme von hinten um meine Freundin. „Was ist los?", flüsterte ich gegen ihren Hals und legte meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. „Hab ein bisschen Bauchschmerzen.", gab Isa dann leise von sich. „Was für Bauchschmerzen?", hakte ich nach und drehte sie zu mir um. „Ich glaube das Joggen heute morgen war ein bisschen zu viel. Die Wunden ziehen leicht.", sagte sie leise. „Das kann natürlich sein. Dann bleibst du die nächsten Tage zu Hause.", erwiderte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich muss mich jetzt aber noch schnell schminken.", löste Isa sich dann von mir. „Du musst gar nichts.", grinste ich und zog sie wieder zu mir. „Ich möchte aber, weil sonst wieder alle denken, ich bin krank.", lächelte sie schüchtern und setzte sich vor den Spiegel. Zehn Minuten später stand Isa wieder auf und wechselte ihre Leggings gegen eine Jeans. Danach suchte sie sich noch einen dicken Pullover aus ihren Koffer und zog diesen über. „Seid wann hast du so farbenfrohe Klamotten?", grinste ich, während ich mir einen schwarzen Hoodie überwarf. „Schon immer, nur auf Tour fällt man damit so auf.", lachte Isa und deutete aus mein Outfit. Auch ich musste lachen und zog meine Freundin in meine Arme. „Wincent.", brüllte meine Mum durchs Haus und ich löste mich von Isa. „Wir kommen.", rief ich kurz nach unten und widmete mich dann nochmal meiner Freundin. „Nicht erschrecken. Mein Onkel und meine Tante werden auch dabei sein, aber auch mit denen wirst du dich super verstehen.", sagte ich sanft und küsste Isa kurz. „Du bist ja da.", lächelte sie schüchtern und wir gingen nach unten. Dort zogen wir Schuhe an und stiegen dann alle bei meiner Mum ins Auto. Ich warf mich sofort auf den Beifahrersitz, während Isa und Shayenne auf die Rückbank kletterten.

Während der Fahrt kam von hinten immer wieder Gegacker, was für mich bedeutete, dass die Mädels Spaß hatten. Ich unterhielt mich mit meiner Mum noch ein bisschen über den Papierkram, den wir vor Weihnachten noch erledigen mussten und was ins nächste Jahr verschoben werden kann.

Tatsächlich kamen wir überpünktlich an und mussten deswegen auf die Anderen warten. Isa wirkte schon wieder ziemlich nervös, weswegen ich mich neben sie stellte und meinen Arm fest um sie legte. Isa legte ihre eine Hand wieder auf ihren Bauch, weswegen ich sie kritisch musterte. „Alles gut, mach dir keine Sorgen.", flüsterte sie und küsste mich vorsichtig. „Ach schau, da sind sie ja schon.", hörte ich die Stimme meiner Oma aus der Entfernung. Ich löste mich von Isa und begrüßte nach meiner Mum und meiner Schwester meine Großeltern. „Ach Mensch, sie ist ja immer noch da.", ging meine Oma dann grinsend auf Isa zu und zog sie in ihre Arme. „Ja... irgendwie habe ich es noch nicht geschafft sie zu vergraulen.", grinste ich und zuckte mit den Schultern. Isa streckte mir nur kurz die Zunge raus, bevor sie auch meinen Opa begrüßte. „Anette und Richard kommen etwas später, wir können schonmal reingehen.", lächelte meine Oma dann in die Runde und hakte sich sofort bei mir unter. Wir waren heute in einem Indoor-Park, wo es auch einen kleinen Weihnachtsmarkt gibt. Drinnen suchten wir uns dann einen netten Platz und bestellten schonmal einen Glühwein, wobei meine drei Mädels alle bei etwas alkoholfreiem blieben. (Oma=Ingrid; Opa=Hans)

I: „So Kinder, dann erzählt mal, wie geht es euch?"

S: „Gut."

I: „Na, ein bisschen ausführlicher."

S: „Ich bin froh, dass ich jetzt Ferien habe. Und ich freu mich mega, dass Wincent jetzt da ist."

H: „Na das ist doch schön. Wincent, wie geht es dir?"

W: „Ich glaube ich kann mich gerade nicht beklagen. Die Tour war mega, ich ziehe im März wieder hier her und naja... Isa ist bei mir."

Isa: „Du tust was?"

A: „Hast du ihr das noch nicht gesagt?"

W: „Ähmmmmm..."

Fuck, da war ja was... Ich hatte es auf der Tour zwar immer mal wieder angedeutet, aber ich habe Isa noch nie direkt gesagt, dass ich ab März eine Wohnung hier in der Gegend haben werde. Gerade, als ich mir meine Worte zurechtlegen wollte, entdecke Shayenne schon Anette und Richard. „Ist egal, wir reden da mal in Ruhe drüber.", sagte Isa leise zu mir und lächelte mich dabei leicht an. „Na was ein selten gesehener Gast.", kam meine Tante auf mich zu und begrüßte mich herzlich. „Anette, ich möchte euch noch jemanden vorstellen. Das ist meine Freundin Isa.", sagte ich glücklich und grinste Isa an. „Ach wie schön. Ingrid und Hans haben ja schon so viel erzählt. Hallo ich bin Anette und das ist mein Mann Richard.", begann meine Tante direkt wie ein Wasserfall auf Isa einzureden. Wohlerzogen, wie sie ist begrüßte sie alle freundlich und ließ sich in ein Gespräch einbinden. Vorsichtig legte ich meinen Arm um Isa und zog sie ein wenig zu mir. „Wollen wir uns dann mal umsehen?", unterbrach Shayenne hibbelig unsere Gespräche. „Hach, es ist ja immer noch wie früher.", lächelte mein Opa glücklich und trieb uns alle an uns zu bewegen. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt