Kapitel 286

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Sicht Wincent

Das SWR3 Video war echt cool, auch wenn es mir dezent unangenehm war, dass Isa reinkommen musste, aber ich bin ja selbst schuld und konnte somit meinen Ruf als verplanten Trottel ganz gut bestätigen. Es gab auch noch ein paar weitere ziemlich peinliche Situationen, die ich Isa vielleicht beichten sollte, bevor sie es auf Instagram findet. Mittlerweile saß ich mit Kevin schon wieder an einem unserer neuen Projekte, als Isa anrief und ich somit sogar noch mein Eis bekommen konnte, worauf ich schon den ganzen Tag Lust hatte. „Kommt ihr morgen zum Frühstück vorbei?", riss Kevin mich aus meinen Gedanken über Songzeilen. „Warum nicht.", zuckte ich mit den Schultern. „Gut, um zehn?", fragte er. „Ich spreche mit Isa.", erwiderte ich lächelnd und Kevin nickte. Im nächsten Moment klingelte es schon an der Studiotür und ich sprang auf. Kevin lachte nur hinter mir, während ich die Tür öffnete und wartet, bis Isa oben ist. Mit dem Eis in der Hand kam sie die Treppe hoch. Ich nahm ihr die Becher ab und stellte sie auf den Küchentisch, um sie erstmal in meine Arme zu ziehen. „Wie wars?", flüsterte ich und drückte sie fester an mich. „Es ging. Wir reden später, das Eis schmilzt.", löste sie sich von mir und ging mit den Eisbechern zu Kevin. Ich nahm Isa mein Eis ab und sie setzte sich aufs Sofa... irgendwas stimmt doch mit ihr nicht. Wir aßen unser Eis und ich postete zum Spaß eine Story, bei der im Hintergrund ein Workoutvideo lief. Während Kevin und ich uns dann doch wieder der Songproduktion widmeten klingelte Isas Handy und sie verschwand in den Nebenraum.

„Wincent, hast du mal einen Moment?", stand Isa im Türrahmen und ich nickte. Ich stand auf und ging ihr hinterher. Im Nebenraum setzten wir uns aufs Sofa und ich starrte sie an, als sie begann zu reden.

„Pass auf, das ist jetzt vielleicht ein bisschen viel auf einmal, aber das muss geklärt werden. Jeremy wird morgen entlassen, allerdings hat er ein paar Schäden davon getragen. Gesa hat eben auch nochmal mit dem Krankenhaus gesprochen. Er soll die erste Woche nicht alleine sein. Das Problem ist, dass Paul, Gesa und Papa alle arbeiten müssen. Deswegen habe ich überlegt, ob wir nicht die nächste Woche dort wohnen können. Du kannst von da ins Studio und ich kann mich um Jeremy kümmern. Wissen sollest du aber dazu noch, dass Jeremys Erinnerung ans letzte Jahr erstmal nicht vorhanden ist, er wird dich nicht kennen.", führte Isa aus und ich hörte ihr einfach nur zu. Als sie fertig war musste ich mich erstmal kurz sammeln, bevor ich etwas sagen konnte. „Wir können das gerne so machen, aber ich muss wissen, dass dir das nicht zu viel wird. Du musst bitte zuerst an dich denken und dann an die andern.", sagte ich einfühlsam und griff nach ihrer Hand. „Ich weiß, aber so weiß ich, dass es ihm gut geht.", flüsterte Isa. „Gut, dann machen wir das so.", lächelte ich und zog sie in meine Arme. „Morgen früh Frühstück bei Kevin?", fragte ich einfach weiter und sie nickte.

Den restlichen Tag verbrachten wir einfach nur noch mit Musik und Isa machte glaube ich was für die Uni. Um 23 Uhr fielen wir völlig geschafft ins Bett und Isa schlief sofort in meinen Armen ein. Wenig später driftete auch ich ins Land der Träume ab und genoss die Nähe meiner Freundin.

Am nächsten Morgen war ich vor Isa wach und beobachtete sie einfach ein bisschen. Wenn sie da so liegt, sieht sie so sorglos aus und man kann ihr den Kummer der letzten Wochen kaum ansehen. Ich hoffe es ist die richtige Entscheidung, dass sie sich um Jeremy kümmert. „Guten Morgen.", murmelte Isa auf einmal und kuschelte sich dichter gegen meine Brust. „Auch schon wach?", grinste ich und begann über ihren Rücken zu streichen. „Ich will noch nicht aufstehen.", brummte Isa dann. „Ein paar Minuten haben wir noch.", erwiderte ich und genoss ihre Nähe. " „Schatz, ich muss dir übrigens noch was beichten.", grinste ich und sah Isa an. „Schieß los.", lächelte sie und sah mich erwartungsvoll an. „Vielleicht hat mich gestern das Internet in Unterhose gesehen.", schmunzelte ich. „Ach wegen dem Tattoo? Das hatte mir Mäddy schon geschickt.", zuckte sie mit den Schultern. „Findest du's nicht schlimm?", fragte ich leicht irritiert. „Nö... hatten wir doch schon auf der Bühne.", lächelte sie und küsste mich

Irgendwann schafften wir es aber doch noch aufzustehen und machten uns fertig. Beim Zähneputzen stand ich hinter Isa und kuschelte mich an sie. „Den sieht man ja schon kaum noch, da muss ich demnächst mal nachlegen.", nuschelte ich mit Schaum vorm Mund und strich über meine Spuren von gestern. Isa schüttelte nur lachend den Kopf und machte sich weiter fertig. Gegen halb Zehn hatten wir dann all unsere Sachen zusammengepackt und fuhren zu Kevin. An der Tür begrüßte uns Lisi, mit einem weinenden Louis auf dem Arm. „Ich würde euch ja gerne irgendwas anbieten...", sagte sie, deutete aber auf Louis. „Soll ich ihn dir mal abnehmen?", fragte Isa und sie nickte dankbar. Isa zog sich schnell ihre Jacke aus und übernahm den kleinen dann, welcher gerade begann sich zu beruhigen. Sie wippte ein wenig hin und her, während Lisi den Tisch weiter deckte und uns erzählte, dass Kevin noch mit Lino draußen ist. Wir setzten uns an den Tisch und Lisi machte mir einen Kaffe und Isa einen Tee, während Isa sich um Louis kümmerte. Sie wirkt gerade so unbeschwert und irgendwie muss ich dauerhaft lächeln, wenn ich sie mit einem Kind sehe. Ich hoffe wir können in ein paar Jahren mit einem eigenen Kind glücklich sein.

Isa gab Louis während des ganzen Frühstücks nicht her, auch wenn Lisi ihr mehrmals sagte, dass sie sich nicht um ihn kümmern muss. Trotzdem aß Isa für ihre Verhältnisse ziemlich viel, weshalb es mich nicht wirklich störte. Ich fand es total schön sie mit Louis zu beobachten und auch Kevin entgingen meine Blicke nicht. Nach dem Frühstück und ausführlichen Gesprächen, verabschiedeten wir uns von Lisi und Louis und fuhren gemeinsam mit Kevin ins Studio. Isa verzog sich relativ schnell, da sie eine Uni-Veranstaltung hatte und Kevin und ich setzten uns wieder an die Musik.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt