Kapitel 307

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„So, jetzt sollten wir aber wirklich los.", lachte Isa, nachdem wir uns beide ein bisschen beruhigt hatten. „Na gut.", brummte ich und wir standen auf. Isa zog sich eine Jeans und ein enges Langarmshirt an, während ich mich, wie immer in letzter Zeit, für ein Funktionsshirt entschied. Isa packte noch schnell ihren Rucksack, der gefühlt nur aus Hundekram bestand, bevor wir die Wohnung verließen. Auf dem Weg redeten Isa und ich einfach nur über belanglosen Kram, irgendwie war ich gerade nicht aufnahmefähig für komplexere Themen.

Bei meiner Mum wars dann entspannt. Natürlich gab es einigen Papierkram zu besprechen, bei dem Isa teilweise sogar ein bisschen helfen konnte und musste. „So und dann müssen wir nochmal mit deinen Autos gucken.", schnitt meine Mum ein Thema an, was ich schon vollkommen verdrängt hatte. „Ähm... ja.", grinste ich und kratze mich unsicher am Hinterkopf. „Den Mercedes musst du in einer Woche abgeben, der Vertrag läuft aus, aber du hast dir ja schon ein neues Auto bestellt.", begann sie. „Den McLaren?", fragte ich aufgeregt. „Genau. Den kannst du demnächst auch irgendwann abholen, finanziell ist die Sache durch. Ähnlich ist es mit deinem Motorrad, das müsste jetzt auch fertig werden.", lächelte sie. „Geil.", grinste ich und lehnte mich zurück. „Wie neues Auto und Motorrad.", lachte Isa und sah mich irritiert an. „Hab ich gekauft.", grinste ich dämlich. „Okay. Was für nen Auto?", fragte sie. „Na nen McLaren.", stellte ich klar. „Aha, was.", lächelte Isa und ich sah sie schockiert an. „Ein ganz tolles Auto.", schaltete sich meine Mum dann ein. „Ja, Sportwagen mit ordentlich PS unter der Haube, um genau zu sein 720. Null auf Hundert in unter drei Sekunden, Hammer die geile Karre und sieht verdammt schick aus.", schwärmte ich. „Dann muss ich mir ja noch mehr Sorgen machen, wenn du damit unterwegs bist.", sagte Isa leise. „Schatz, ich fahre immer vorsichtig und das weißt du.", versuchte ich sie aufzumuntern, was zum Glück klappte. „Ist das denn ein Zweisitzer?", fragte Isa. „Jap.", grinste ich und hatte sofort wieder das Bild meines wunderschönen Autos vor Augen. „Okay, dann hab ich endlich nen Grund, mir ein eigenes Auto zu besorgen.", grinste sie und ich sah sie verwundert an. „Wincent, wir haben nen Hund, der kann nicht in einem Sportwagen mitfahren.", lachte sie. „Ähmmm... darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht.", gestand ich. „Ich weiß und das ist auch nicht schlimm. Ich hatte das eh vor, schon bevor ich dich kennengelernt habe.", lächelte sie und strich mir über die Wange. Meine Mum, welche uns gegenüber saß, verschluckte sich an ihrem Kaffee. „Isa, was ist dir denn passiert?", fragte sie schockiert. „Was meinst du?", fragte Isa und ich hatte schon eine ganz Böse Vorahnung. „Dein Handgelenk sieht aus, als hätte dich wer genötigt.", sagte meine Mum und ich wurde auf meinem Stuhl immer kleiner. „Ach das. Ich war ein bisschen dumm. Ich hab mir Goldis Leine ums Handgelenk gemacht und er hat plötzlich angezogen.", log Isa. Sie wollte mich schützen, das wusste ich, aber ich sollte zu meiner Scheiße stehen. Ich wagte es gar nicht mir ihr Handgelenk nochmal anzusehen und natürlich merkte meine Mum, dass etwas nicht stimmte. „Junge, was ist los?", fragte meine Mum und ich traute mich gar nicht sie anzusehen. „Wincent!", sagte sie jetzt strenger. „Das war nicht der Hund, das war ich.", brachte ich leise hervor und sah auf meinen Schoß. „Alter, deine Bettgeschichten will hier keiner hören.", brummte meine kleine Schwester vom Sofa aus. „Nichts Bettgeschichte. Wir haben uns gestritten und ich habe meine Freundin verletzt.", wurde ich auf einmal laut, sprang auf und verließ den Raum. Meine Zündschnur ist in letzter Zeit wirklich kurz, man möchte meinen ich bin schwanger oder sonst was. Vollkommen fertig ließ ich mich im Zimmer meiner Schwester auf den Boden sinken und versuchte meine Wut auf mich selbst irgendwie einzudämmen. Plötzlich hörte ich ein Rascheln vor der Tür. „Geh zu Wincent.", flüsterte Isa. Die Tür öffnete sich ein Stück und zwei braune Augen fokussierten mich. „Hey.", flüsterte ich und Goldi legte sich neben mich. Ich strich immer wieder durch das Fell des Hundes und blieb dadurch ruhig.

„Darf ich reinkommen?", ertönte Isas leise Stimme an der Tür. „Ja.", erwiderte ich leise und kurze Zeit später setzte sie sich vor mich. „Wincent, die Situation war kacke, aber wir beide haben das doch schon geklärt.", flüsterte sie und legte ihre Hand auf meine. „Trotzdem habe ich meine Wut nicht im Griff gehabt und das macht mich so sauer. Hättest du mir Goldi eben nicht geschickt, wäre Shays Zimmer wahrscheinlich nicht mehr so ordentlich.", murmelte ich und schämte mich schon wieder. „Es ist aber nichts passiert.", sagte Isa leise und rutschte dichter zu mir. „Wincent, das hier.", begann sie und zeigte auf ihr Handgelenk, „das geht weg. Lass uns das doch einfach vergessen. Ich liebe dich über alles und ich hasse es dich leiden zu sehen.", sagte Isa und ich sah ihr direkt in die Augen. Egal, was ich tue... am Ende blickt sie mich immer so an. Mit Liebe in den Augen. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt