Kapitel 276

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Sicht Wincent

Isa und Gesa verschwanden in der Klinik und ich blieb etwas ratlos mit Axel zurück und starrte einfach nur in die Ferne. „Komm, wir setzten uns auf die Bank dort.", brach Axel die Stille und ich folgte ihm. Wir setzten uns mit einigem Abstand hin und ich wusste schon wieder nicht, was ich sagen soll.

A: „Wincent, ich muss dich das jetzt fragen. Liebst du meine Tochter?"

W: „Na klar. Also, mich überrascht die Frage gerade ehrlich gesagt etwas, aber ich kann mir mein Leben ohne Isa einfach nicht mehr vorstellen. Ich würde alles für sie tun."

A: „Hmm...gut. Ich meine, was anderes passt auch gar nicht zu dir, aber ich mache mir schon Sorgen, aber bei allem, was du gerade für Isa tust, sind meine Zweifel wohl vollkommen unbegründet."

W: „Ich glaube jeder Vater ist besorgt um seine Tochter und ich verstehe das."

A: „Danke. Wie war Isa denn die letzten Wochen drauf?"

W: „Sehr unterschiedlich. Wir hatten eigentlich alles. Am Anfang hat sie nicht geredet und an anderen Tagen hatte man das Gefühl alles wäre wieder gut."

A: „Und wie ist es heute? Sie war ziemlich stark geschminkt, sodass man ihr nichts ansehen konnte."

W: „Es geht, würde ich sagen. Wir sind ja auch die ganze Nacht gefahren, weshalb sie ein bisschen müde ist."

A: „Na gut, das ist auch verständlich."

Wir schwiegen wieder eine Weile, bis Gesa und Isa aus der Klinik kamen. Schon von weitem sah ich, dass es Isa nicht gut ging, weshalb ich sofort aufstand und auf sie zu ging. Isa kuschelte sich direkt an meine Brust und ich legte meine Arme schützend um sie. „Wie wars?", flüsterte ich und Isa löste sich leicht von mir. „Es ging.", sagte sie leise, lächelte aber leicht. „Die Ärzte sind übrigens sehr zuversichtlich, dass morgen alles klappt.", klinkte sich Gesa dann ein und Isa nickte. Sie wusste das also auch noch nicht. Ich hatte die ganze Zeit meinen Arm um Isa liegen und ich wollte sie auch gar nicht loslassen. „Sehen wir uns bei uns zu Hause?", fragte Axel dann. „Ja, machen wir. Aber ich brauche noch einen Moment.", erwiderte Isa. Axel und Gesa nickten und gingen zum Auto und ich wusste nicht, ob Isa jetzt alleine sein wollte, oder nicht. Sie nahm schweigend meine Hand und verschränkte unsere Finger, bevor sie los ging und mich in den nahegelegenen Park führte. Wir liefen eine Zeit lang nur schweigend nebeneinander her und ich wartete einfach, bis etwas von Isa kam.

„Hier bin ich immer mit Jeremy spazieren gegangen, wenn ich da war.", sagte Isa irgendwann leise und blieb stehen. Fuck, was sage ich denn jetzt? „Wincent, ich bin so froh, dass ich da dieses Mal nicht alleine durch muss.", sprach sie dann weiter und sah mich an. Ich lächelte einfach und hatte immer noch keinen Plan, was ich sagen soll. Isa hatte auch ein ganz leichtes Lächeln auf den Lippen und küsste mich dann vorsichtig. Wir spazierten noch ein wenig durch den Park, bevor wir wieder zum Auto gingen. Ich startete den Motor, Isa programmierte das Navi und dann fuhren wir los zu ihrem Vater. Ich wusste nicht, ob Isa reden wollte, oder nicht, weshalb ich erstmal schwieg und wartete. Mit der linken Hand steuerte ich den Wagen, die Rechte hatte ich in meinem Schoß liegen. Immerhin fahren wir nur Landstraße, da braucht man nicht so viel Kontrolle. Wir standen gerade an einer Ampel, als Isa nach meiner Hand griff und unsere Finger miteinander verschränkte. Ich musste augenblicklich lächeln und konnte im Augenwinkel erkennen, dass auch Isa lächelte. „Nach dem Abendessen fahren wir aber, ich will heute auch noch mal ein bisschen Zeit mit dir alleine haben.", sagte Isa leise und sah zu mir rüber. „Wie du möchtest.", erwiderte ich lächelnd und drückte ihre Hand etwas fester. Wir fuhren noch etwa fünf Minuten, bevor wir bei Isas Familie angekommen waren und ausstiegen. Normalerweise würde uns sofort Jeremy entgegen sprinten, doch heute ist das natürlich anders. Isa griff sofort wieder nach meiner Hand und ich folgte ihr dann. Sie zog mich nicht zur Tür, sondern ging um das Haus herum, direkt zur Terrasse. Dort saßen Gesa, Axel und Paul am Tisch und unterhielten sich. Isa ging mit direkt auf Paul zu, welcher aufstand. Kurz bevor die beiden sich begrüßen konnten, trat eine junge Frau aus der Terassentür und Isa blieb sofort stehen. Auch die junge Frau blieb stehen und starrte Isa und mich an. Ich entscheid mich auch lieber mal stehen zu bleiben und Paul realisierte die Situation jetzt erst. Gesa und Axel blickten einfach zwischen uns vieren hin und her, während sich von uns erstmal keiner bewegte. Wer ist sie? Paul bewegte sich dann doch und ging auf Isa zu. „Hey Schwesterchen.", sagte er leise und zog Isa in seine Arme. „Ich möchte dir wen vorstellen.", fuhr er dann fort und sah zu der jungen Dame, die sich immer noch nicht bewegt hatte. „Das ist meine Freundin Franzi, Franzi das ist meine Schwester Isa.", sagte er und zog Isa zu Franzi. Er stellte Isa einfach vor Franzi ab und kam dann zu mir. „Hey erstmal.", grinste er und klopfte mir auf die Schulter. „Hey.", erwiderte ich freundlich und wir gingen zu den beiden Mädels. „Und das ist Isas Freund Wincent.", ergänzte Paul für seine Freundin noch, welche einmal nickte. „Schatz, hast du mal einen Moment?", sagte sie und zog ihn mit sich. „Ohoh.", grinste Isa und drehte sich zu mir. „Sie kennt euch wohl.", stellte Gesa dann grinsend fest. „Das denke ich auch.", erwiderte Isa und schob mich zum Tisch, wo wir uns hinsetzten. „Hat er ihr das denn nicht erzählt?", fragte Isa und ihre Laune schien dadurch echt gestiegen, sie wirkte nahezu amüsiert. „Ne, scheinbar nicht. Du schienst aber auch nicht zu wissen, dass er eine Freundin hat.", konterte Axel und Isa nickte. 

„Was wollt ihr trinken?", fragte Gesa dann auf einmal. „Ich geh einfach mal gucken, was wir haben.", erwiderte Isa und stand auf. „Kommst du mit?", fragte sie an mich gerichtet. Ich nickte und folgte ihr. Alter, was geht hier ab?

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt