Kapitel 333

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„Wirklich?", fragte Wincent dann unsicher und sah mich mittlerweile prüfend an. Ohne ein Wort stand ich auf und holte die Mappe mit den Unterlagen aus meiner Tasche. Wincent beobachtete jeden Schritt ganz genau und glaubte mir wahrscheinlich kein Wort. „Also...", lächelte ich und setzte mich Wincent gegenüber. „Arena Now hat ein Konzept für die Lanxess Arena in Köln entwickelt. Statt 20.000 Personen passen mit Anstandsregeln nun knapp 850 rein und dort dürfen normale Konzerte gespielt werden, natürlich unter strengen Auflagen.", erklärte ich und legte ihm währenddessen immer wieder Bilder vor. „Das klingt ja alles ganz gut, aber darum schlagen sich die Künstler doch garantiert.", gab er bedrückt von sich. Er kann so niedlich sein. „Naja... das wurde bis jetzt noch nicht getestet... den meisten ist das Risiko zu groß. Ich sag mal so, selbst wenn alle Tickets verkauft werden ist es finanziell nicht sonderlich attraktiv.", fuhr ich fort und schob Wincent die groben Kostenübersichten rüber. „Da wir aber wissen, dass es dir nicht nur ums Geld geht, haben wir einfach mal angefragt, was so die Möglichkeiten sind...", erzählte ich weiter und langsam richtete Wincent seinen Blick wieder auf mich. „Wenn du willst, darfst du der erste sein, der dort Konzerte spielt.", verkündete ich dann und lächelte ihn breit an. „Echt jetzt?", fragte Wincent immer noch fassungslos. „Schau hier.", lächelte ich und schob ihm den Mailverlauf mit den Veranstaltern rüber.

„Wann hast du dich darum gekümmert?", fragte Wincent leise. „Als ihr Jungs geprobt habt, hab ich Amelie eingeweiht. Unser Prof hatte uns das irgendwann mal erzählt, da hatte ich das gar nicht beachtet, aber dann warst du so deprimiert und wir haben uns das alles angeguckt. Wir müssen noch mit den Jungs reden und alles vernünftig planen, aber dann könntest du es machen.", lächelte ich. Wincent stand auf und zog mich in seine Arme. „Du bist die Beste.", flüsterte er und ließ mich kaum mehr los. „Aber heute musst du trotzdem erstmal die Verschiebung bekannt geben. Bis du das mit Köln bekannt geben darfst, dauert es noch ein bisschen.", sagte ich zum ihm und er nickte leicht. „Trotzdem machst du mich damit gerade ziemlich glücklich.", erwiderte Wincent und zog mich wieder in seine Arme. Wir lösten uns erst wieder, als Kevin ankam und dann begann der übliche Studiowahnsinn. Die Jungs waren vollkommen vertieft in ihre Arbeit und ich zog mich zurück um für meine bald anstehenden Prüfungen zu lernen. Irgendwann rief ich leicht verzweifelt bei Jule an, weil ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf steht. Ihr ging es ähnlich und so versuchten wir über Skype unsere Gedanken zu sortieren.

„Schatz, kommst du auch mal wieder hier raus?", kam Wincent ins kleine Studio. Jule und ich hatten gerade beide unsere Köpfe in Mitschriften versenkt und suchten nach dieser einen verflixten Sache, die man nie findet, wenn man sie braucht. „Jaja, ich komm gleich.", antwortete ich Wincent nur abwesend und blätterte meine Aufzeichnungen nochmal um. „Ich habs.", rief ich dann und sah im Bildschirm, wie Wincent zusammenzuckte. „Sehr gut. Unter welchem Punkt hast dus aufgeschrieben?", fragte Jule. „Oh hey Wincent.", schob sie dann noch lachend hinterher und suchte nach der Überschrift, die ich ihr genannt hatte, während ich mich zu Wincent drehte. „Ich komm nachher, okay? Ich muss das Thema erstmal fertig machen.", sagte ich einfühlsam und Wincent nickte. „Dann viel Spaß euch beiden.", grinste er und drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Haha danke.", erwiderte ich noch ironisch und schon war er verschwunden. „Das muss Liebe sein.", grinste Jule, woraufhin ich ihr die Zunge rausstreckte. Wir machten dann aber doch weiter und schafften es innerhalb der nächsten Stunde den Themenkomplex durchzusprechen und zum Glück auch zu verstehen. Jule und ich verabredeten uns noch für den nächsten Tag und verabschiedeten uns dann. Ich sortierte noch schnell meine Unterlagen, bevor ich mich streckte und zu den Jungs ging. Kevin und Wincent saßen beide hochkonzentriert am Computer und tüftelten irgendwas. Leise setzte ich mich aufs Sofa und checkte erstmal mein Handy. „Na geschafft?", ertönte dann Wincents Stimme. „Für heute schon.", erwiderte ich und kuschelte mich ins Kissen. „Warum müsst ihr so viel machen?", fragte Wincent und rollte mit seinem Stuhl zu mir. „Ich schreib in den nächsten Wochen die Prüfungen für den Abschnitt.", sagte ich und Wincent sah mich irritiert an. „Schon wieder?", gab er dann von sich. „Ja, aber danach hab ich ein paar Wochen frei.", lächelte ich. Die Jungs arbeiteten noch ein bisschen, wir aßen gemeinsam und dann machten Wincent und ich uns auf den Weg zu Wohnung. Dort angekommen drehten wir eine Runde mit Goldi und gingen dann nach oben. Dort sprang Wincent sofort unter die Dusche, während ich unsere Sachen auspackte und es uns für die nächsten Tage ein bisschen wohnlich machte. Danach ging ich auch ins Bad und machte mich einfach nur noch schnell bettfertig. Im Bett kuschelte ich mich an Wincent und schlief relativ schnell ein.

Der nächste Tag lief genau so, wie der vorherige. Wincent und Kevin tüftelten im Studio, während ich nebenan saß und lernte. Teilweise lernten Jule und ich zusammen, einige Themengebiete sahen wir uns aber auch getrennt voneinander an. Zwischendurch gönnte ich mir mal eine Pause, in der ich mit Goldi spazieren ging, aber das war leider der geringste Teil meines Tages. Irgendwann am späten Abend setzte ich mich dann wieder zu Kevin und Wincent rüber und lauschte, was die beiden so fabrizieren. Ja... das dritte Album rückt näher. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt