Kapitel 368

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„Was hast du vor?", fragte mich die Rothaarige und musterte mich kritisch. „Du musst Marco und mir helfen. Ich will heute endlich den Ring für den Antrag besorgen.", erzählte ich, während ich den Motor startete. „Okay, aber warum ich?", hakte Amelie nach. „Du bist eine Frau und außerdem war die Chance gut mit Marco und dir unauffällig wegzukommen. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was Isa gefallen und passen könnte. Amelie, ich hab jetzt schon so unglaublich Schiss.", gab ich offen und ehrlich zu. „Das bekommen wir hin, aber du musst ruhig bleiben und wenn du noch Hilfe beim Planen brauchst, sag einfach Bescheid.", lächelte Amelie. „Danke.", grinste ich und hielt vorm Bahnhof. Marco wartete schon und schmiss sich sofort auf die Rückbank. Wir unterhielten uns auf dem Weg ein bisschen, bis ich vor dem Einkaufszentrum parkte, in dem der Juwelier war, den ich mir ausgesucht hatte. „Leute, mir geht jetzt schon die Pumpe.", lachte ich, als wir den Laden betraten. Marco klopfte mir nur einmal auf die Schulter, während Amelie schon an den Vitrinen festhing. Der Verkäufer bat uns direkt in den hinteren Bereich und ich war ganz froh, dass man uns nun nicht mehr von außen sehen konnte, denn wie Scheiße wäre es bitte, wenn Isa auf Instagram irgendwelche Fotos sieht und sie somit von meinen Plänen erfährt?

Eine halbe Stunde später hatte ich zwei Favoriten vor mit liegen. Amelie hatte sich bis jetzt zurückgehalten, während Marco und ich schon ziemlich viel diskutiert hatten. Ich konnte mich zwischen beiden Ringen einfach nicht entscheiden. „Amelie, bitte hilf mir.", flehte ich und schob ihr beide Ringe rüber. „Den.", sagte Amelie trocken und reichte mir einen der beiden. „Bitte?", fragte ich schockiert. „Den hab ich schon gesehen, als ich reingekommen bin und der passt einfach perfekt zu Isa.", zuckte sie mit den Schultern. „Und dann lässt du mich hier für über eine halbe Stunde verzweifeln?", jaulte ich. „Wincent, ich wusste, dass du dich dafür entscheiden wirst und es geht um deine zukünftige Frau.", lächelte Amelie und wuschelte mir doch allen Ernstes durchs Haar. Ich warf ihr nur einen bösen Blick zu und sah mir dann den Ring nochmal genauer an. Ein silberner, dünner Ring mit einem sehr filigranen Stein. „Kann man den nich irgendwie gravieren?", fragte Amelie auf einmal. „Natürlich geht das.", sagte der Verkäufer. Fragend sah ich Amelie an. „Das war nur eine Idee, aber schau mal, ich hab das gefunden und irgendwie... eigentlich wollte ich euch das schenken, aber im Ring wäre das wunderschön.", murmelte sie und schob mir ihr Handy rüber. Darauf war ein Umriss der Seebrücke, wo ich Isa auch den Antrag machen wollte. „Das ist mega.", murmelte Marco und auch ich musste den beiden zustimmten. „Also normalerweise gravieren wir nur Initialen oder Blumen, aber das sollte möglich sein.", sagte der Verkäufer. „Wie lange dauert das?", fragte ich und drehte den Ring nochmals in meinen Händen. „Wenn sie mir das Bild schicken, könnte ich das in die Werkstatt geben und das wäre in circa dreißig Minuten fertig.", antwortete er. Ich nickte nur einmal und gab den Ring an ihn ab. Wir entschieden uns in der Zeit einfach ein Eis essen zu gehen und dabei wurde ich natürlich ab und an erkannt. Ich machte also nebenbei immer mal wieder Fotos und dann versuchten wir relativ unerkannt wieder zum Juwelier zu kommen. Er zeigte uns den Ring und ich war einfach nur begeistert. Nachdem mir fast die Tränen gekommen wären, bezahlte ich den Ring und gab die Schatulle dann erstmal Marco, denn Isa durfte immer an meine Sachen gehen. „Danke.", lächelte ich Amelie und Marco an, als wir wieder im Auto saßen. „Wincent, wir machen das gerne, aber ich bin jetzt soooo gespannt auf den Antrag.", schwärmte Amelie. „Ich hoffe das wird dann auch alles so, wie ich mir das vorstelle.", seufzte ich und konzentrierte mich auf die Straße. Für Isa sollte es einfach perfekt sein.

Zurück an der Halle war Isa schon ein bisschen nervös, warum wir so lange weg waren, aber Amelie meinte einfach, dass wir noch ein Eis essen waren und uns dann ein bisschen mit den Fans verquatscht hatten. Wenn Amelie das sagte, wurde Isa auch nicht misstrauisch und wir widmeten uns wieder dem regulären Tagesablauf. Die Show am Abend war super schön, aber die Ungewissheit mit der wir die Bühne verließen nagte schon ein bisschen an mir. Ich weiß nicht, ob ich dieses Jahr nochmal spielen darf. Doch wie immer in solchen Situationen war auf Isa Verlass und sie schaffte es mich aufzumuntern. Wir fuhren die halbe Nacht durch und kamen erst am frühen Morgen an. Die nächsten Tage verbrachte Isa dann nochmal in Hamburg, da sie viel zu tun hatte und den letzten Monat in ihrer Wohnung noch nutzen wollte. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt