Kapitel 306

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„Ich glaube wir machen es uns einfach schwer.", flüstere ich und strich Isa durch die Haare. „Vielleicht.", erwiderte sie leise und sah zu mir. „Schatz, du bist zwanzig, ich finde du solltest dir den Kopf noch nicht übers Kinder kriegen zerbrechen. Irgendwann werden wir soweit sein, aber noch nicht jetzt. Jetzt haben wir erstmal einen Hund, der unser Leben aufmischt.", sagte ich leise und Isa stimmte mir zu. Wir lagen immer noch auf dem Boden, Isa dicht bei mir und ich strich ihr beruhigend über den Rücken. Irgendwann merkte ich, wie ihr Atem immer ruhiger wurde und dann schlief sie doch tatsächlich einfach hier ein. Ich wartete einen Moment, bevor ich mit ihr aufstand und sie in Bett trug. Isa kuschelte sich sofort in die Decke, während ich mir noch schnell meine Hose auszog und mich dann zu ihr legte. Im Schlaf rutschte Isa dichter zu mir und schlang ihre Arme fest um mich. Ich hielt sie einfach und versuchte ebenfalls in den Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen wurde ich von sanften Küssen auf meinem Gesicht geweckt. „Guten Morgen.", flüsterte Isa dann und sah mich unsicher an. „Hey Süße.", brummte ich. „Bist du sauer?", fragte sie und stützte sich auf ihre Ellenbogen, um mich zu beobachten. „Warum sollte ich?", lächelte ich verträumt und strich ihr eine wilde Strähne aus dem Gesicht. „Weil ich gestern übel ausgerastet bin.", gab Isa beschämt von sich und versteckte ihr Gesicht vor mir. Dabei hatte ich freien Blick auf ihr Handgelenk und mir blieb sofort die Luft weg. „Wincent?", fragte Isa leise und sah mich wieder vorsichtig an. „Ich... Isa... fuck, ich hab dich verletzt.", stotterte ich und sah sie mit großen Augen an. „Du hast dafür gesorgt, dass ich nicht weglaufe.", lächelte sie vorsichtig. „Hast du Schmerzen?", fragte ich und griff vorsichtig ihre Hand. „Nein.", sagte Isa sofort energisch. „Und ehrlich?", fragte ich nochmal. „Ja.", gestand Isa und ich sah zu ihr, dann wieder auf ihr Handgelenk und wieder in ihre Augen. Ihr Handgelenk war komplett von einem blauen Streifen umzogen, der echt böse aussah und das war meine Schuld. Ich hatte sie viel zu grob angefasst. „Wincent, schau mich nicht so an.", flüsterte Isa und versteckte ihre Hand vor mir. „Es tut mir leid.", war das einzige, was gerade aus meinem Mund kam. „Das ist okay, ich hab Mist gebaut, nicht du.", versuchte Isa mich zu beruhigen und strich vorsichtig über meine Wange. Ich starrte sie einfach immer noch an, nicht fähig mich zu bewegen. Ich habe meine Freundin verletzt, ich hatte meine Kraft nicht unter Kontrolle und Isa hatte wegen mir jetzt einen blauen Fleck. Was bin ich bitte für ein Freund? „Du bist der tollste Mann, den es gibt.", flüsterte Isa, als hätte sie meine Gedanken gehört. Erschrockenheit trat in meine Augen. „Ich weiß genau, dass du gerade an dir zweifelst, aber das musst du nicht. Wincent, lass uns den gestrigen Abend einfach vergessen, okay?", fragte sie dann und rutschte dichter zu mir. „Ich versuchs.", murmelte ich und vergrub mein Gesicht an Isas Hals. „Ich liebe dich.", hauchte Isa mir in mein Ohr und ich musste augenblicklich lächeln. „Und ich dich erst.", erwiderte ich und sah ganz vorsichtig zu ihr. Ihre Augen leuchteten mich liebevoll an und ich legte vorsichtig meine Lippen auf ihre. Der Kuss war so gefühlvoll, dass ich leicht seufzen musste und sie dann dichter zu mir zog.

„Willst du mit raus kommen, oder willst du alleine hier bleiben?", fragte Isa, als wir uns lösten. „Ich komm mit.", grinste ich. Wir zogen uns schnell etwas über und starteten dann unseren morgendlichen Spaziergang. Ich liebe es morgens in der Natur zu sein und bin eigentlich total froh, dass wir durch den Hund jetzt jeden Tag mehrmals rausmüssen. Nachdem wir wieder zu Hause waren beschloss ich eben nach Hamburg zu fahren und Isas Tabletten zu holen. Sie beschrieb mir, wo die lagen, während ich mich fertig machte. „Und du fährst vorsichtig.", mahnte sie mich, während wir uns verabschiedeten. „Das mache ich immer.", flüsterte ich und küsste sie lange. Die Fahrt war überhaupt kein Problem und knapp drei Stunden später war ich wieder zu Hause. Isa erwartete mich schon und schlang ihre Arme um mich, sobald sie konnte. „Hey, was ist denn jetzt los?", lächelte ich und küsste sie auf den Kopf. „Ich hab dich vermisst.", murmelte sie und sah mich an. „Schatz, ich war keine drei Stunden weg.", lachte ich leicht. „Ich weiß. Ich hab auch keine Ahnung, wie das wird, wenn wir uns nicht mehr jeden Tag sehen.", gestand Isa. „Das schaffen wir irgendwie.", versuchte ich mehr mich, als sie, zu überzeugen. „Deine Mum hat angerufen und gefragt, ob wir vorbeikommen.", sagte Isa dann und beendete damit unser vorheriges Thema. „Jetzt direkt?", fragte ich. „Bevor wir wieder gar nicht loskommen.", lachte Isa und ging zum Kleiderschrank. Sie zog sich ihr Oberteil über den Kopf und ich hatte freien Blick, auf ihren spitzen BH. Okay, ich glaube wir können doch noch nicht los. Langsam ging ich zu ihr und schlang meine Arme von hinten um sie. „Meine Mum kann warten.", murmelte ich und verteilte kleine Küsse in ihrem Nacken. Meine Hände schob ich an ihre Taille und ich wusste, dass ich sie so rumbekommen kann. „Ach Wincent.", seufzte Isa und drehte sich zu mir. Zu meiner Überraschung legte sie ihre Lippen fordernd auf meine und schob mich zum Bett. Sie drückte mich mit dem Rücken auf die Matratze und legte sich über mich. „So offensiv heute.", brummte ich und lächelte verschmitzt. Relativ schnell verloren wir alle Klamotten und mussten uns unserer Lust hingeben.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt