Kapitel 378

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Sicht Wincent

Es war der zweite Morgen, an dem ich neben meiner Verlobten aufwachen durfte und irgendwie war es immer noch surreal. Wie wird das nur, wenn ich sie irgendwann meine Frau nennen darf. Da wir ziemlich lange geschlafen hatten stand Isa auf und ging direkt mit Goldi raus, während ich mich ums Frühstück kümmern wollte. Ich war froh, dass Isa draußen war, denn ich hatte noch einen anderen Plan. Ich wollte uns anschließend an den Besuch bei ihrer Mum ein paar Tage Auszeit in der Natur gönnen, so ohne Arbeit. Ich schnappte mir also meinen großen Rucksack und warf ein paar Klamotten rein, die Isa gebrauchen könnte. Natürlich packte ich auch Unterwäsche, Sonnencreme und Futter für Goldi für die Zeit ein. Passende Schuhe warf ich schon ins Auto und gerade, als ich wieder drinnen war, kam Isa wieder. Wir frühstückten entspannt und danach machte Isa noch ein paar Mails fertig, bevor sie begann ihre Sachen zu packen. „Wincent? Weißt du zufällig, wo meine schwarze Shorts mit den Palmen ist?", rief Isa und ich verzog kurz das Gesicht. Die hatte ich eingepackt. „Keine Ahnung, aber du hast so viele Klamotten.", rief ich nur zurück und hoffte, dass sich das Thema damit erledigt hatte. „Musst du gar nicht packen?", stand sie dann wenig später hinter mir. „Doch.", murmelte ich und warf alles für die zwei Tage in meinen kleineren Rucksack.

Am frühen Nachmittag fuhren wir dann los in Richtung Hannover und während der Fahrt redeten wir über alles mögliche, bis wir irgendwann an der Hochzeit hängen blieben.

W: „Wie stellst dus dir denn vor?"

I: „So nen bisschen, wie bei einer Prinzessin."

W: „Also ganz viel Tüll und Glitzer?"

I: „Nein, du kennst mich. Ich möchte einfach alle Menschen dabei haben, die uns wichtig sind. Die Party dürfte schon etwas größer sein, was vorraussetzten würde, dass wir noch ein bisschen warten."

W: „Ich will ja auch erstmal die Zeit genießen, in der ich dich meine Verlobte nennen darf. Möchtest du kirchlich Heiraten?"

I: „Wenn du es willst."

W: „Eigentlich schon."

I: „Gut, dann sind wir uns einig und alles andere besprechen wir zu gegebener Zeit.", lächelte sie und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Diese Frau weiß wirklich, was sie will, aber trotzdem macht sie keinen Stress. Den Rest der Fahrt hörten wir einfach nur Musik und ich genoss es Isa so in meiner Nähe zu haben. Da ich erst einmal bei der neuen Wohnung von Isas Mum war, fuhr ich blind nach Navi und parkte irgendwann das Auto vor dem Haus von ihrem Onkel. „Onkel Sven ist da und lässt uns rein, meine Mama kommt erst in einer Stunde von der Arbeit.", lächelte Isa. „Dann können wir ja gleich noch eine Runde mit Goldi gehen, so nach der Fahrt.", erwiderte ich, als wir ausstiegen. „Das machen wir.", nickte Isa und holte Goldi aus dem Kofferraum. „Schatz, warum liegt dein Rucksack in meinem Auto?", lachte sie dann. Zum zweiten Mal an diesem Tag verzog ich mein Gesicht und suchte schnell nach einer Ausrede. „Ähmmm... den hab ich bestimmt irgendwann mal liegen lassen. Ich hab den schon gesucht. Ich räum den zu Hause sofort aus.", sagte ich dann und schnappte mir unsere Sachen. „Okay.", lächelte Isa nur und ging mit Goldi zur Tür. Sven öffnete uns und wir gingen erstmal kurz ins Gästezimmer, bevor wir mit Goldi rausgingen. Ich kannte mich kaum aus, während Isa uns durch Felder zu einem Kanal navigierte und ich genoss die Natur einfach komplett. Auch Isa war gelöst und als wir knapp eine Stunde später wieder ankamen, fuhr auch ihre Mutter gerade mit dem Fahrrad auf den Hof. Ich bekam nur noch schnell die Leine in die Hand gedrückt, bevor sich die beiden in den Armen lagen. Auch ich wurde herzlich begrüßt und dann gingen wir rein und machten uns einfach einen entspannten Abend. Unsere Verlobung gaben wir tatsächlich noch nicht bekannt, weil es irgendwie überhaupt nicht passte. Wir hatten so viel zu reden, über alles andere, was in den letzten Monaten passiert war. Abends fielen wir dann nur noch müde ins Bett und ich zog Isa in meine Arme. „Mich wundert es, dass deiner Mum der Ring nicht aufgefallen ist.", flüsterte ich und küsste ihren Hals. „Den wird sie gesehen haben, aber sie erwartet, dass ich was sage.", antwortete Isa und streckte sich zu mir, um mich zu küssen.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt