Kapitel 229

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„Was machst du denn hier?", fragte ich und umarmte sie etwas umständlich. „Naja, wir haben nen Kurztrip gemacht, ich wohne ja in der Nähe von München.", erklärte sie. „Aber du bist nicht alleine hier oder?", fragte ich weiter. „Ne, aber meine Mädels hatten noch keine Lust und du bist mit Wincent hier oder?", grinste sie. „Ja, aber der wollte irgendwie neben der Piste fahren.", schüttelte ich mit dem Kopf. „Typisch.", erwiderte sie. „Wollen wir vielleicht ein bisschen zusammen fahren?", fragte ich dann und sie nickte. Wir hatten echt viel Spaß zusammen und es machte die Zeit ohne Wincent echt entspannter. Irgendwann klingelte mein Handy und ich kramte es unter meiner Jacke heraus. „Warte kurz.", lächelte ich Mäddy an, weil wir eigentlich gerade die nächste Piste runterwollten.
W: „Hey Schatz."

I: „Na fertig?"

W: „Fürs erste, wollte dich nicht so lange alleine lassen."

I: „Ich bin nicht alleine."

W: „Was?"

I: „Hab eine, sagen wir mal, Freundin getroffen."

W: „Aha. Wo seid ihr denn gerade?"

I: „Am Ankerlift oben."

W: „Wartet ihr kurz auf mich? Muss nur noch ein Stück runterfahren."

I: „Ja okay. Bis gleich."

Ich legte auf und packte mein Handy weg. „Wincent will gleich herkommen, warten wir kurz?", richtete ich mich dann an Mäddy. „Ich will euch echt nicht stören, nicht, dass du Ärger bekommst, weil ich ein Fan bin.", sagte sie unsicher. „Ach quatsch. Er soll sich mal entspannen und so gesehen bin ich auch ein Fan, immerhin haben wir uns auch auf einem Konzert von ihm kennengelernt.", erwiderte ich lachend. „Echt?", fragte sie irritiert. „Okay, du bist kein Ultra-Fan.", lachte ich, „Das war, als er jemanden mit der Flasche getroffen hat. Genauer gesagt hat er meine beste Freundin getroffen und ich hab ihn dann zur Schnecke gemacht, das wiederum fand Amelie toll und jetzt arbeite ich irgendwie da." Wir quatschten noch ein bisschen über die Story, bis ich Wincent von weitem sah. Etwas rasant fuhr er auf uns zu und Mäddy konnte sich gerade noch so retten, während ich die volle Ladung Schnee abbekam. Wincent kam aus dem Lachen nicht mehr raus, während ich versuchte den Schnee wieder von mir ab zu bekommen. „Na.", grinste er dann und küsste mich kurz. „Hey, also vielleicht erinnerst du dich, das ist Mäddy. Ich hab sie eben durch Zufall getroffen.", lächelte ich und Wincent begrüßte Mäddy ganz locker. „Warum sollte ich mich erinnern?", fragte er dann und wir mussten beide lachen. Wincent sah uns nur fragend an, also begann ich zu erklären. Er reagierte, wie erwartet, ziemlich entspannt, da er selbst wusste, dass sie kein mega krasser Fan ist. „Ich hab Hunger.", grinste Wincent dann und wollte sich an mich kuscheln. „Dann gehen wir wohl mal Mittagessen. Willst du mit?", richtete ich mich an Mäddy. „Ne... meine Mädels warten auf mich, wir wollen dann gleich auch wieder nach Hause.", lächelte sie entschuldigend. „Schade. Magst du mir vielleicht deine Nummer geben, dann müssen wir nicht immer auf den Zufall setzten.", fragte ich dann und sie nickte. Ich tippte ihre Nummer in mein Handy und verabschiedete mich dann von ihr. Wincent und ich fuhren zu einer Hütte, aßen aber nur eine Kleinigkeit und fuhren dann den Nachmittag noch ein bisschen, bevor wir uns gegen halb 5 auf den Weg ins Hotel machten. Wir gingen Duschen und machten dann einen verspäteten Mittagsschlaf, bevor wir zum Abendbrot gingen. Dort quatschten wir mal wieder ausgelassen mit den anderen beiden, bevor wir wieder in unser Zimmer gingen.

I: „Haben wir eigentlich schonmal über morgen gesprochen?"

W: „Ne nicht wirklich."

I: „Da ich ja zum Glück deinen Kalender kenne weiß ich, dass du im Studio bist und deswegen geht mein Flug morgen um 23 Uhr von München nach Hamburg."

W: „Ich bin echt verplant oder? Ich dachte einfach ich nehme dich mit."

I: „Sehr lustig. Ich habe ab Montag Uni und muss Freitag echt dringend anfangen zu lernen und so."

W: „Stimmt. Ich denke immer, du arbeitest nur bei mir."

I: „Nicht ganz."

Wir unterhielten uns noch ein bisschen über die nächsten Wochen und schliefen dann Arm in Arm ein. 

Sanfte Küsse in meinem Nacken weckten mich. Ich genoss das Ganze noch einen kleinen Moment, bis ich mich zu Wincent drehte und ihn glücklich anlächelte. „Und schon wieder unser letzter gemeinsamer Morgen.", brummte er und zog mich dichter zu sich. „Ich weiß, aber das ist vor deinem Urlaub unser Probelauf für ein reales Arbeitsleben.", erwiderte ich positiv. „Stimmt schon, ich bin ja froh, dass du wenigstens halbwegs dasselbe machst wie ich. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen würde mein Leben mit einem 40 Stunden Bürojob zu vereinen.", sagte er und legte seine Lippen auf meine. Okay, ich soll zu diesem Thema nichts mehr sagen. Vorsichtig glitt Wincents Hand an meinen Po, während er unseren Kuss vertiefte. „Du denkst auch schon wieder nur an das eine.", murmelte ich gegen seine Lippen. „Ich seh dich dann wieder ne Woche oder so nicht.", rechtfertigte er sich sofort und löste sich. „Hab ich gesagt, dass ich es schlecht finde?", grinste ich und zog ihn wieder zu mir. Schnell legte Wincent sich über mich und intensivierte unseren Kuss wieder. Während unserer Knutscherei verloren wir unsere Klamotten und erkundeten mal wieder unsere Körper. Wincent schnappte sich ein Kondom und drang wenig später in mich ein. Wir sahen uns die ganze Zeit in die Augen und ja, es klingt komisch, aber dieser Sex war wehmütig. Wir wussten beide schon, wie sehr wir uns die nächsten Tage wieder vermissen werden. Einen Moment blieben wir noch nackt aneinandergekuschelt liegen, bevor wir uns langsam anzogen und zum Frühstück gingen. Danach packten wir schonmal unsere Sachen und trafen uns dann mit Marc und Jackie auf der Piste. Wir hatten nochmal einen wundervollen Skitag mit einem leckeren Essen zum Abschluss, bevor wir uns um kurz nach 5 auf den Weg zum Flughafen nach München machten. Wincents Stimmung war die gesamte Fahrt lang ziemlich komisch, aber ich wollte ihn auch nicht wirklich drauf ansprechen. Nachdem ich am Flughafen meinen Koffer abgegeben hatten, setzten wir uns noch gemeinsam in ein Café.

I: „Schatz, was ist los? Du bist schon die ganze Zeit so komisch."

W: „Ich will dich einfach nicht gehen lassen. Klar freue ich mich aufs Studio, aber ich vermisse dich jetzt schon."

I: „Ach man. Wir sehen uns doch bald wieder und du kannst mich jederzeit anrufen."

W: „Auch mitten in der Nacht?"

I: „Ja."

W: „Das mache ich aber nicht."

I: „Kannst du aber."

Wir unterhielten uns noch über lapidare Dinge, bis es Abschied nehmen hieß. „Es sind nur ein paar Tage.", murmelte ich gegen Wincents Brust und mehr um mich selber zu beruhigen. Er nickte nur stumm und küsste mich vorsichtig. „Meld dich, wenn du gelandet bist." „Mach ich."

Eine letzte Umarmung, ein letzter Kuss und dann musste ich ihn stehen lassen. Kurz sah er mir nach, bevor er sich umdrehte und ging. Irgendwie war mein Herz so schwer, obwohl es ja nur ein paar Tage waren.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt