Kapitel 291

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Isa sprach sich am nächsten Morgen tatsächlich nochmal mit ihrem Vater aus, aber begeistert war er immer noch nicht davon, dass wir den Hund behalten werden. Deswegen packten wir nach der Aussprache auch alles zusammen und verabschiedeten uns von Isas Familie. Besonders schwer fiel der Abschied natürlich Jeremy und auch Isa hatte daran zu knacken. Goldi wurde auf der Rückbank angeschnallt, wir packten unsere Sachen in den Kofferraum und fuhren los. Kaum waren wir vom Hof klingelte mein Handy und Kevin rief an.

W: „Moin."

K: „Hey. Was macht ihr?"

W: „Nach Hause fahren."

K: „Was, warum?"

W: „Lange Geschichte, warum fragst du?"

K: „Lisi hat gefragt, ob ihr zum Essen vorbei kommt."

W: „Schatz?"

I: „Warum nicht."

W: „Gut, wir sind gerade erst los, wir kommen vorbei."

K: „Okay, bis gleich."

„Du bist mutig.", grinste Isa. „Warum?", fragte ich etwas irritiert, während ich am Navi rumfummelte. „Ich schätze er weiß noch nicht davon, dass wir neuerdings zu dritt sind.", gab sie dann möglichst ernst von sich. „Wird er ja sehen. Lino kommt schon klar.", erwiderte ich lachend und griff nach ihrer Hand. 

W: „Irgendwie bin ich froh, dass du das gemacht hast."

I: „Was?"

W: „Den Hund genommen."

I: „Ich konnte einfach nicht anders."

W: „Und das so spontan. Passt gar nicht zu dir."

I: „Schon. Aber diese Augen haben mich fast so verzaubert, wie deine."
W: „Jetzt wird's kitschig."

I: „Ein bisschen. Ist der Name ja aber auch."

W: „Haha der Name. Ist schon komisch, dass unser Hund den gleichen Spitznamen hat, wie meine Ex."

I: „Stimmt. Oh Gott, aber ich glaube das können wir nicht so leicht ändern."

W: „Müssen wir ja auch nicht. Ich komm schon klar."

I: „Gut, aber das wird garantiert öfter mal für Verwirrung sorgen."

W: „Eventuell. Wir müssen das in den nächsten Tagen erstmal unseren Familien und Freunden beichten."

I: „Die reißen uns wahrscheinlich alle den Kopf ab."

W: „Ach Quatsch."

Wir redeten noch über ein paar Sachen, bis wir bei Kevin vorm Haus standen. „Willst du ihn noch schnell vorbereiten?", fragte Isa mich. „Ich geh schon mal klingeln und du holst ihn erstmal raus.", lächelte ich nur und ging zur Tür. Ich klingelte und Kevin öffnete, während Lino mir entgegenschoss. Wir begrüßten uns und ich sah um die Ecke zu Isa. „Wo bleibt Isa?", fragt Kevin und ich musste lächeln. „Ähm ja. Die holt noch wen. Wir müssen euch wohl was sagen.", kratzte ich mich unsicher im Nacken. Kevin guckte fragend und in dem Moment kam Isa mit Goldi um die Ecke. „Wir sind jetzt irgendwie zu dritt.", grinste ich und Kevin klappte die Kinnlade runter. „Das ist Goldi.", lächelte Isa und stellte sich neben mich. „Ähm okay, wow. Kommt rein. Was ist passiert?", fragte Kevin immer noch irritiert. Wir gingen rein uns setzten uns in die Küche, wo auch Lisi etwas irritiert war, dass wir einen Hund dabei haben. „Meine Familie meinte den Hund aufnehmen zu müssen, von Bekannten. Dann haben sie festgestellt, dass mein kleiner Bruder allergisch ist und wollten ihn ins Tierheim geben. Aber ganz ehrlich, das konnte ich nicht zulassen, dafür ist er viel zu lieb.", schwärmte Isa schon wieder, aber ich konnte ihr nur zustimmen. Die beiden verstanden unsere Situation und wir hatten echt ne entspannte Zeit, bevor wir uns Nachmittags endlich auf den Weg nach Hamburg machten, da Isa nochmal nach Hause wollte. Goldi pennte einfach auf der Rückbank und ich bin ein bisschen fasziniert von diesem Hund. Isa hatte irgendwelche guten Remixes rausgesucht, die wir hörten und damit ließ es sich ziemlich entspannt fahren. „Schatz, hältst du gleich mal an? Ich glaube wir müssen mal ne Runde gehen.", sagte Isa und drehte die Musik leiser. „Klar.", lächelte ich und stellte fest, dass ich Goldi schon wieder vergessen habe, weil er einfach so leise ist. Somit fuhr ich am nächsten Rastplatz runter und parkte das Auto. Isa stieg aus und holte Goldi raus, während ich mir noch meine Sachen schnappte und dann auch ausstieg und zu den beiden ums Auto ging. Ich strich Goldi einmal über den Kopf, bevor ich Isa einen Kuss auf die Lippen drückte. Während ich auf Klo ging und mir was zu Essen besorgte, weil ich schon wieder Hunger hatte, ging Isa mit Goldi eine kleine Runde, bevor es weiter ging. Wir waren gerade wieder auf der Autobahn, als Isas Handy klingelte. „Wer ist das?", fragte ich sofort. „Mäddy.", lächelte Isa und nahm den Anruf an, der scheinbar ein Videoanruf war.

I: „Naaaa."

M: „Hey, stör ich?"

I: „Nein, wir sitzen nur im Auto. Wincent ist auch da."

W: „Moin."

M: „Hallöle. Wohin fahrt ihr denn?"

I: „Erstmal ein paar Tage zu mir. Dann mal sehen. Wir müssen wohl nochmal nach Berlin und dann bestimmt wieder zu Wincent."

M: „Ihr seid ja echt nur unterwegs."

I: „Das stimmt. Goldi nein.", sagte sie auf einmal und drehte sich um, weil Goldi irgendwas machte.

M: „Goldi? Ist das nicht der Spitzname von Wincents Ex."

W: „Fan ey."

M: „Sorry."

I: „Schon, aber vielleicht muss ich dir noch was sagen."

M: „Aha."

I: „Guck mal, wir sind jetzt zu dritt.", grinste sie und filmte Goldi.

I: „Aber ist noch nicht offiziell und so."

M: „Ihr habt einen Hund?"

I: „Ja, lange Geschichte..."

M: „Ja und? Erzähl! Ich hab Zeit und du ja scheinbar auch."

Also begann Isa Mäddy die gesamt Geschichte zu erzählen und ging dabei auch nochmal auf die Krankheit von ihrem kleinen Bruder ein. Ich spürte sofort, dass ihr das schon wieder ganz schön zusetzte und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel. Am liebsten würde ich meine Arme um sie schlingen, aber ich bin gerade ziemlich flott auf der Autobahn unterwegs. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt