Kapitel 392

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„Wann ist der richtige Zeitpunkt?", wollte Shayenne leise wissen. „Wenns sich richtig anfühlt, ist da die Standardantwort. Ich kann dir nicht sagen, mit 20 ists okay, ich glaub da würden hier ganz andere Fragen aufkommen, aber naja.", redete Wincent drauf los. „Wie alt warst du?", fragte seine Schwester schmerzlos. „18. Das ist ein gutes Alter.", nickte Wincent. Shayenne sah ihn skeptisch an. „Heutzutage ist 18 spät.", sagte sie dann. „Ja, aber nur weil alle anderen sagen, dass 18 spät ist, ist es ja für einen selbst nicht so, oder Isa?", richtete sich Wincent an mich. Gut, Shayenne weiß das schon, aber ich werde seine These damit nicht unterstützen können. „Keine Ahnung.", sagte ich stattdessen einfach. „Hä?", machte Wincent. „Keine Ahnung, wies mit 18 ist, ich war 15.", zuckte ich mit den Schultern. Meinem Freund klappte dann mal die Kinnlade runter und er sah mich ungläubig an. „Was? Ich kann es nicht rückgängig machen. Ich hab ihr aber auch gesagt, dass das nicht unbedingt das beste Alter ist.", erklärte ich. „Okay Shay, weißt du... im Prinzip bist du alt genug, es ist deine Sache, aber bitte, bitte verhütet, okay? Ich bin noch nicht bereit Onkel zu werden.", flüsterte Wincent dann und zog seine Schwester in seine Arme. „Aufgeklärt bist du ja, oder?", fragte er dann. „Klar.", grinste seine Schwester und schmiegte sich an die Brust ihres großen Bruders. Die zwei ey.

„So ihr beiden, ich will eure Geschwisterliebe ja nicht zerstören, aber wir sollten langsam mal Kochen.", sagte ich und stand beschwerlich von meinem Stuhl auf. „Na, du bleibst sitzen.", sagte Wincent sofort. Wie gut, dass Shayenne da ist, sonst würde das niemals gut gehen. Ich saß also die ganze Zeit am Tisch und laß das Rezept vor, was ich für uns ausgesucht hatte. „Einmal abschmecken bitte.", stellte sich Wincent dann hinter mich und hielt mir einen Löffel vor die Nase. Leicht lächelnd probierte ich und ließ meinen Kopf dann nach hinten sinken. „Sehr lecker.", murmelte ich. Wincent küsste mich und ich konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern. „Leute.", stöhnte Shayenne. „Sorry.", grinste ich und schob Wincent wieder in die Küche. „Ein bisschen mehr Pfeffer darf noch an.", rief ich und schnappte mir mein Handy. Ich machte eine kurze Instastory und beobachtete Wincent und Shayenne dann weiter in der Küche. Als es Klingelte waren beide gerade schwer beschäftigt das Essen zu garnieren und so schlich ich zur Tür. „Hey, schön, dass du da bist.", lächelte ich Tim an und ließ ihn rein. „Was ist denn mit dir los?", fragte er und deutete auf meine Haltung. „Ich hab nen bisschen Rücken, aber das geht schon.", lächelte ich und im nächsten Moment kam auch schon Shay um die Ecke. Wincent folgte ihr auch und hob kurz die Hand. „Komm.", sagte ich und schob ihn zurück in die Wohnung, damit die zwei sich wenigstens unbeobachtet begrüßen konnten. „Entspann dich bitte heute Abend, okay?", sagte ich leise und legte meine Hände auf seine Brust. „Ich versuche es und wenn ich richtig doof bin trittst du mich unauffällig, okay?", flüsterte er. Ich nickte nur lächelnd und streckte mich zu ihm um seine Lippen auf meinen zu spüren. „Ihr könnt so peinlich sein.", lachte Shayenne dann hinter uns, sodass wir uns wieder lösten. „Das kommt bei euch auch noch.", grinste Wincent. „Essen ist übrigens fertig.", hängte er dann noch ran. Wir gingen gemeinsam in die Küche und begannen zu Essen. Irgendwann stand ich auf, um nach dem Wasser zu greifen. Mal wieder ein Fehler. Mein Rücken zog total und ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl sinken. Wincent sah mich besorgt an und schenkte mir dann Wasser ein. „Danke.", lächelte ich leicht und griff nach seiner Hand. „Was ist denn mit deinem Rücken?", fragte Tim. „Keine Ahnung. Als ich heute aufstehen wollte ging einfach nichts mehr.", zuckte ich mit den Schultern. „Da könnte was eingeklemmt sein. Wenn ich darf würd ich nachher mal drauf gucken, sowas darf ich schon behandeln.", gab er schüchtern von sich. „Das wär super, wenn ich mich wieder bewegen könnte.", lächelte ich, widmete mich aber erstmal wieder meinem Essen. Die Jungs unterhielten sich erstaunlich gut, denn sie hatten ihre gemeinsame Liebe zum Motorradfahren und damit waren Shayenne und ich abgeschrieben.

Als wir fertig waren begann ich den Tisch abzuräumen. „Sitzenbleiben.", sagte Wincent sofort streng und nahm mir die Teller wieder aus der Hand. „Wincent, ich bin nicht sterbenskrank.", lachte ich, doch im selben Moment zog mein Rücken schon wieder. „Okay Tim, eigentlich würd ich ja sagen lass die Finger von meiner Freundin, aber schau mal bitte, was du machen kannst.", lachte Wincent dann. „Super lustig.", rollte ich mit den Augen. „Am besten legst du dich erstmal auf ner Decke auf den Boden und machst den Rücken weitestgehend frei.", sagte Tim. Ich tat das und lag kurze Zeit später im BH auf dem Boden. Tim begann an meinem Rücken rumzudrücken und das tat so unglaublich weh. „Einmal einatmen. Und Luft anhalten." Tim drückte mit ordentlich Gewicht auf meinen Rücken und da knackte gefühlt alles. „Aber nicht mein Spielzeug kaputt machen.", rief Wincent aus der Küche. „Haha.", brummte ich. „So einmal auf die Bettkante setzten.", sagte Tim dann und drehte mich nochmal in alle Richtungen, bevor ich mich wieder anziehen konnte. „Schon viel besser, danke.", lächelte ich. „Kein Ding, das war ja nicht anzusehen. Es kann sein, dass du die nächsten Tage noch ne Art Muskelkater hast, aber das Schlimmste sollten wir haben.", erklärte er.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt