Kapitel 395

1.5K 55 1
                                    

Wieder zu Hause angekommen, machte ich erstmal Mittag, während Wincent mit Emily spielte. Irgendwann spürte ich starke Arme an meiner Hüfte und ließ mich ein bisschen nach hinten sinken. „Ich liebe dich über alles, weißt du das?", flüsterte Wincent in mein Ohr und ich musste leicht lächeln. „Ich dich auch.", murmelte ich und drehte mich zu ihm. Der Kuss, den ich dann bekam, war der Wahnsinn. So liebevoll und so aussagekräftig. „Irgendwann will ich genau das mit dir.", flüsterte Wincent dann und sah zu Emily, die im Wohnzimmer Goldi kraulte und gleichzeitig ein Auge auf ihren kleinen Bruder hatte. „Ja, irgendwann.", lächelte ich leicht und küsste Wincent nochmal. Dann musste ich mich aber wieder dem Essen widmen, während Wincent den Tisch deckte.

Nach dem Essen machte Emil Mittagsschlaf, während wir Emily eine Folge von ihrer Serie gucken ließen. Wincent hatte noch ein Meeting und ich wollte eigentlich die Küche aufräumen, als mein Handy klingelte. Lenas Name leuchtete auf und sofort flüchtete ich mich auf den Balkon.
I: „Hallo Lena, wie gehts ihm?"

L: „Gar nicht gut. Sie haben ihn bis eben operiert und jetzt liegt er auf der Intensivstation. Es kann sein, dass sie ihn gleich noch ins Koma versetzten müssen."

I: „Scheiße."

L: „Das kannst du laut sagen. Könnt... Können die Kinder noch bei euch bleiben? Ich würde erst nach Hause kommen, wenn ich gehen muss."

I: „Na klar. Wir gehen dann nachher einfach rüber und bringen die beiden ins Bett."

L: „Danke Isa, ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen soll."

I: „Das musst du nicht, wir machen das gerne. Wir sind die nächsten Tage auch zu Hause, du kannst immer zu Jonas fahren, wenn du es brauchst."

L: „Danke. Ich muss jetzt auch mal wieder rein, er soll eigentlich gleich aufwachen."

I: „Pass auf dich auf. Wenn du dir das Fahren nachher nicht zutraust, dann ruf uns bitte an."

L: „Ja."

Lena legte auf und ich musste erstmal tief durchatmen. Der Unfall muss heftig gewesen sein. Nach ein paar Minuten ging ich dann aber wieder rein und machte die Küche zu Ende fertig. „Die Folge ist zu Ende.", rief Emily. So ein ehrliches Kind meine Güte. Ich machte den Fernseher aus und fragte sie, was sie jetzt machen möchte. „Kann ich was malen? Habt ihr Stifte oder so?", fragte sie und ich nickte. Ich packte einfach meinen Uni Kram aus und breitete alles gegenüber von Wincent aus. Dieser musste schmunzeln, konzentrierte sich dann aber wieder auf seinen Computer. „Was macht der Wincent?", fragte Emily. „Der arbeitet.", schmunzelte ich. „Und du?", fragte sie weiter. „Ich hab heute schon gearbeitet.", lächelte ich. „Was macht ihr denn? Der Papa ist immer zwölf Stunden nicht zu Hause, wenn er arbeitet.", sagte die Kleine. Meine Güte sie war verdammt schlau. „Das ist schwer zu erklären, dass machen wir nachher mit Wincent zusammen, okay?", schlug ich vor und sie war sofort Feuer und Flamme. Ich glaub die Kleine liebt Wincent jetzt schon abgöttisch. Während Emily malte und Emil immer noch schlief, klappte auch ich mein Laptop nochmal auf und schreib an unserem Konzept für Berlin weiter, immerhin sollten die Karten bald in den Vorverkauf gehen. „Nein, das geht nicht, Nein.", hörte ich Wincent dann neben mir schimpfen und sah ihn fragend an. Auch Emily hatte ihre Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. „Ich hab gesagt, ich will das genau so nicht.", redete Wincent dann weiter. Emily versuchte keinen Mucks von sich zu geben, während ich aufstand und Wincent damit auf mich aufmerksam machte. „Moment.", sagte er, klickte etwas und nahm seine Kopfhörer raus. „Was ist los?", fragte ich. „Emily, halt dir mal kurz die Ohren zu.", sagte Wincent und diese tat, wie ihr befohlen. „Diese verfickte Drecksfirma, die die neuen Kalender produziert, weil BTR das ja nicht selbst macht, hat da vollkommene Scheiße geplant. Den Kack kann man so niemals verkaufen. So ein Mist, Alter, Fuck.", fluchte Wincent. Deswegen sollte sich Emily die Ohren zuhalten. „Fertig mit Fluchen?", fragte ich und Wincent nickte. Ich nahm Emily ihre Hände von den Ohren und ging dann wieder zu Wincent. „Entweder ihr sucht eine neue Firma, oder die bekommen jetzt noch eine Chance das gerade zu biegen.", sagte ich dann. „Ja, das hat Amelie auch vorgeschlagen, aber die wollen dann mehr Geld.", verdrehte Wincent die Augen. „Das ist dreist. Dann müsst ihr halt doch drohen den Auftrag zurück zu ziehen, dann sehen sie nämlich keinen Cent.", zuckte ich mit den Schultern. Wincent nickte und steckte sich seine Kopfhörer wieder in die Ohren. „Was hatte er?", fragte Emily und kletterte auf meinen Schoß, nachdem ich mich wieder hingesetzt hatte. „Hmmm. Die Leute mit denen er arbeitet haben etwas nicht so gemacht, wie er das wollte und jetzt ist er ganz schön Böse auf sie.", erklärte ich die Situation so kindgerecht, wie möglich. „Ach so. Dann sind die auch doof.", sagte Emily und starrte auf meinen Laptop. „Und was ist das?", fragte sie und zeigte auf den Text auf meinem Laptop. „Das muss ich schreiben, damit bei meiner Arbeit alles funktioniert. Wenn Wincent fertig ist, zeigen wir dir das.", lächelte ich. Emily brauchte jetzt Aufmerksamkeit, also packte ich meine Sachen zur Seite und half ihr beim Malen.

„So, fertig für heute.", erklang dann Wincents Stimme und er schlug sein Laptop zu. „Alles geklärt?", fragte ich vorsichtig. „Ja, sie müssen das bis übermorgen neu vorlegen, ansonsten vergeben wir den Auftrag anderweitig.", nickte er und holte sich ein Wasser aus der Küche. „Na dann. Ich hab Emily versprochen, dass wir ihr zeigen, was wir arbeiten.", lächelte ich. Wincent drehte sich um und da kam wieder dieses Strahlen in sein Gesicht, was er immer hatte, wenn er über seine Arbeit erzählen durfte. „Na dann.", lächelte er und nahm Emily von meinem Schoß auf seinen Arm. „Hörst du mit Mama und Papa manchmal Radio?", fragte er und sie nickte eifrig. Wincent setzte sich mit ihr ans Klavier und sah sie an. „Dann verrat mir mal, ob du dieses Lied kennst.", flüsterte er und begann Feuerwerk zu spielen und natürlich auch zu singen.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt