Kapitel 284

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„Komm bitte nicht auf die Idee dir ein schlechtes Gewissen einzureden, weil es solche Momente in letzter Zeit nicht gab. Ich verstehe deine Situation komplett und hätte auch noch viel länger damit gewartete.", sagte er und suchte meinen Blickkontakt. Schockiert sah ich zu Wincent hoch. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich das nur dir zur Liebe gemacht habe.", gab ich entsetzt von mir. „Das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint.", erwiderte er sofort. „Ich will nur das du weißt, dass es mir darauf nicht ankommt. Also klar schlafe ich verdammt gerne mit dir, aber ich kann auch mal darauf verzichten.", erklärte er sich nochmal. „Ich liebe dich.", war das Einzige, dass ich gerade erwidern konnte. Ich zog Wincent ein Stück zu mir und küsste ihn nochmal gefühlvoll, bevor ich mich wieder an seine Brust kuschelte. Meine Gedanken drifteten noch eine ganze Weile ab, während Wincent neben mir schon seelenruhig schlief, doch irgendwann übermannte auch mich die Müdigkeit.

Ich spürte Wincents weiche Lippen an meinem Schulterblatt und öffnete langsam meine Augen. „Guten Morgen.", flüsterte ich dann heiser und griff nach seiner Hand, die auf meiner Hüfte ruhte. Wir waren beide immer noch komplett nackt und ich kuschelte mich augenblicklich dichter an Wincent. „Wir müssen gleich aufstehen, wir haben doch den Meeting Termin.", brummte er und strich durch meine Haare. „Dann sollten wir das wohl auch mal tun.", erwiderte ich und setzte mich langsam auf. „Eigentlich will ich das ja gar nicht.", grinste Wincent und strich über meine nackte Haut. Oh nein, nicht jetzt. „Wincent, nicht.", sagte ich leise und sofort stoppte er seine Bewegung. Er ist so vorsichtig. „Wann müssen wir los?", fragte ich und sah Wincent an. „In ner Dreiviertelstunde.", erwiderte dieser. „Ich gehe schnell duschen.", sagte ich, stand auf und verschwand im Bad. Dort ging ich schnell duschen, wickelte mich danach in Handtücher und stellte mich vor den Spiegel, während Wincent hinter mir unter die Dusche sprang. „Fuck.", murmelte ich, als ich mich im Spiegel betrachtete. „Was?", fragte Wincent sofort. „Du hast mal wieder Spuren hinterlassen.", gab ich trocken zurück und strich über die rot-blaue Stelle an meinem Hals. „Sorry.", kam es von Wincent und ich hörte, dass es ihm wirklich leid tat. „Schon gut, das bekomme ich abgeschminkt.", sagte ich und machte mich auch direkt ans Werk. Kurze Zeit später stand ich geschminkt im Schlafzimmer und zog mich an. Das Wetter war heute nicht ganz so schön, weswegen ich mich für eine hellblaue Jeans und ein weißes, enges Langarmshirt entschied. Darüber zog ich wieder meine lockere Strickjacke vom Vortag und stellte mich dann vor Wincent, welcher auf der Bettkante saß. „Fertig", lächelte ich und Wincent sah zu mir hoch. „Bist du sauer?", fragte er leise und sah mich aus seinen braunen Rehaugen an. „Wegen dem Knutschfleck?", lachte ich. „Quatsch.", erwiderte ich lächelnd und beugte mich zu ihm, um ihn liebevoll zu küssen. „Und jetzt ab ins Studio, sonst sind wir zu spät beim Meeting.", sagte ich lächelnd und zog ihn hoch. Hand in Hand gingen wir zum Auto und fuhren zum Studio. Auf der Fahrt besprachen wir nochmal ein bisschen den Tag.

W: „Also jetzt ist erstmal das Meeting mit Amelie, Tom und Sascha und danach mal sehen. Um 14 Uhr ist dann das Interview Zeug bei SWR3."

I: „Okay. Ich müsste um 14:30 los zu Jeremy, ich bekomme doch dein Auto oder?"

W: „Wenns dir gut genug geht, um zu fahren. Sonst kann Kevin dich bestimmt auch fahren."

I: „Das geht schon."

W: „Gut, aber du passt auf dich auf."

I: „Ja, das mache ich aber immer."

W: „Ich weiß. Den Nachmittag werden wir dann wohl mit produzieren verbringen."

I: „Joar passt ja. Ich habe heute keine Vorlesungen."

W: „Na dann kannst du uns ja unterstützen."

I: „Voll, weil ich da ja auch Ahnung davon habe."

W: „Na und?"

I: „Träum weiter. Übrigens ist die Ampel grün."

Wir mussten beide lachen und waren dann auch schon am Studio angekommen. Gemeinsam gingen wir hoch und machten uns mit unseren Laptops breit. Wir saßen nebeneinander und warteten, dass das Meeting begann. „Ich bekomm gleich bestimmt wieder schlechte Laune.", brummte Wincent und legte sich einfach mit seinem Kopf auf meinen Schoß. „Ach Schatz.", lächelte ich leicht und kraulte seinen Kopf, als der Anruf einging. „Komm geht los.", sagte ich und schob ihn vorsichtig hoch. Wincent verschränkte unsere Finger miteinander und nahm dann das Gespräch an. Wir lächelten einmal in die Kamera und dann begannen die Diskussionen. Ich musste Wincent immer wieder signalisieren, dass er sich ein bisschen abregen soll. Am Anfang drückte ich noch seine Hand, doch er löste sich irgendwann, weshalb ich ihm beruhigend über den Oberschenkel strich. Nach ungefähr einer Stunde war das Ganze ohne wirkliche Ergebnisse beendet. Tom muss jetzt erstmal sehen, was machbar ist und auch Amelie und ich haben einige Aufgaben mit aus dem Meeting genommen. Wincent klappte die Laptops zu und zog mich auf seinen Schoß. „Das nervt mich alles.", brummte er und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. „Ich weiß, aber wir finden Lösungen.", flüsterte ich und hob seinen Kopf an, um ihn zu küssen. „Was machen wir jetzt?", fragte Wincent, als wir uns kurz lösten. „Ähm Frühstück?", gab ich zögerlich von mir und er nickte. Ich wollte eigentlich nicht essen, aber ich weiß, dass ich muss. Wir gingen in die Küche und entschieden uns einfach nur für ein paar Cornflakes, groß was anderes war aber einfach auch nicht da. Nach dem Frühstück setzten wir uns dann beide einfach ein wenig an die Arbeit. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt