Kapitel 239

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Die Fahrt selbst war mega entspannt, denn wir teilen den gleichen Humor und dieselbe Einstellung zu vielen Dingen. Wir unterhielten uns viel und kamen irgendwann auch auf den riesigen Familienstreit nach meinem 18. Geburtstag zu sprechen. Auch Robert versteht bis heute nicht genau, was damals passiert ist, aber er ist der Meinung, dass vor allem seine Mutter maßlos überreagiert hat. Ich beschloss in diesem Moment einfach alle Gedanken an das Vergangene beiseite zu schieben und das Wochenende und die dazugehörige Feier in vollen Zügen zu genießen.

Keine zwei Stunden später waren wir am Gasthof angekommen und ich wurde sofort von meinem kleinen Bruder in Beschlag genommen. Ich checkte als erstes für Wincent und mich ein und brachte zusammen mit Jeremy meine Sachen in unser Zimmer. Dort hängte ich mein Kleid und meine Blusen feinsäuberlich auf. Ich schrieb Wincent noch schnell eine Nachricht, dass er Bescheid sagen soll, wenn er da ist, damit ich dann rauskommen kann und er erstmal seine Sachen ins Zimmer bringen kann. Nun folgte ich aber erstmal Jeremy in das Hauptgebäude zu dem Teil unserer Familie, der heute schon angereist war. Ich gratulierte natürlich als erstes meinem Vater, bevor ich meine Stiefmutter und meine Tanten begrüßte. Robert kam kurz nach mir mit seiner Freundin rein und begann alle zu begrüßen. Auch Ben, einer meiner anderen Cousins war schon da und schien auch noch auf seine Freundin zu warten. „Wo ist denn Dingens?", fragte Robert lachend an Ben gerichtet. „Sie hat immer noch einen Namen. Claudia kommt gleich.", grinste er. Ja Robert, Ben und ich sind uns vom Humor her einfach viel zu ähnlich. Der Rest unserer Cousins und Cousinen ist nicht ganz so gut drauf, wie wir, aber auch mit ihnen kann man Spaß haben. „Aber die viel wichtigere Frage...", setzte Ben an und sah zu mir. „Wo ist dein Freund Isa?" „Der kommt gleich.", lächelte ich. „Diesmal kommt er wirklich. Wir wollen den auch alle mal kennenlernen. Dein Vater erzählt ja immer nichts.", schaltete sich jetzt Robert ein. „Ich wollte gerne, dass meine Familie ihn unvoreingenommen kennenlernt.", lächelte ich ruhig. „Und wie läuft dein Studium?", fragte jetzt eine meiner Tanten. „Ganz gut. Jetzt stehen ja erstmal die ganzen Prüfungen an, aber ich denke, das wird gut.", antwortete ich glücklich. „Das hören wir doch gerne. Und wo machst du dein Praktikum? Das Studium ist doch dual oder?", fragte sie weiter. „Ja, ist es. Ich bin im weitesten Sinne bei Universal im Tourmanagement.", lächelte ich. „Okay. Was kann ich mir darunter vorstellen?", fragte sie weiter. „Naja, ich organisiere die Touren und so für Künstler und fahre auch mit..." erklärte ich und genau in dem Moment ploppte eine Nachricht von Wincent auf meinem Handy auf. „Bin da❤️", las ich. „Ich muss einmal schnell meinen Freund holen.", lächelte ich entschuldigend und stand auf. „Darf ich mit?", rief Jeremy. „Kleiner, darf ich ihn erstmal alleine begrüßen? Du kannst nachher bestimmt noch ganz viel mit ihm quatschen.", sagte ich ruhig. „Okay.", zuckte Jeremy mit den Schultern und ging zu Robert. Ich verließ das Hauptgebäude und ging in Richtung Parkplatz. Schon von weitem sah ich Wincent auf mich zukommen und beschleunigte meinen Schritt etwas. Wenig später lag ich ihm schon in den Armen und kuschelte mich an seine Brust. „Hey.", lachte er. „Hast du mich so vermisst.", fragte er immer noch lachend. „Ja, immerhin warst du irgendwo in der Welt unterwegs und ich hab bei jeder Instastory von Paul einen Herzinfarkt bekommen.", sagte ich und legte meine Hände in seinen Nacken. „Aber jetzt bin ich ja hier.", lächelte Wincent und legte seine Lippen endlich auf meine. „Wir sollten reingehen, du bist viel zu dünn angezogen.", sagte Wincent, als er bemerkte, dass ich zittere. Ich nahm seine Hand und führte ihn in das Gebäude, in dem unser Zimmer war.

Nachdem Wincent seine Sachen abgestellt hatte nahm ich seine Hände und sah ihn an. „Kurze Vorwarnung. Heute ist nur ein Teil meiner Familie da, der Rest kommt erst morgen. Es weiß noch keiner, wer du bist und ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, ob dich potentiell irgendwer erkennen wird.", sagte ich nervös. „Schatz atmen. Ich schaff das schon.", lachte Wincent und drückte meine Hände etwas fester. „Okay.", lächelte ich und küsste Wincent nochmal kurz. „Dann wollen wir mal.", sagte Wincent und legte seinen Arm um meine Hüfte. Wir gingen wieder ins Hauptgebäude und ich atmete nochmal tief durch, bevor wir den Raum betraten, in dem meine Familie saß.

Wir traten um die Ecke und als erstes stürmte Jeremy auf uns zu. „WINCEEENNT", rief er und schon klammerte er sich an Wincent. Somit hatten wir natürlich die Aufmerksamkeit des ganzen Saales auf uns gerichtet. Na super. Mein Vater und meine Stiefmutter standen beide auf und begrüßten Wincent, während ich Jeremy versuchte etwas zu beruhigen. Tatsächlich setzte er sich ganz brav wieder auf seinen Platz und Wincent konnte den Rest der Anwesenden begrüßen. Tatsächlich begrüßten ihn einfach alle und stellten sich vor und Niemand schien ihn zu kennen. Wir setzten uns zu meinen Cousins und aßen erstmal alle noch eine Kleinigkeit. Natürlich begannen Robert und Ben irgendwann ein Kreuzverhör. Ich legte meine Hand auf Wincents Oberschenkel und war gespannt, was für Fragen so kommen. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt