Kapitel 358

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Wincent lag schlafend in einem der Sessel, Kopfhörer in den Ohren und schnarchte leise vor sich hin. Sein Laptop lag geöffnet auf seinem Schoß und er hatte zumindest schon die Fragen in die Mail kopiert. Ich nahm ihm vorsichtig das Laptop vom Schoß und stellte es auf den Tisch. Da wir nicht mehr all zu lange bis zum Soundcheck hatten, entschloss ich mich Wincent zu wecken. Ich setzte mich auf seinen Schoß und nahm ihm einen seiner Kopfhörer aus dem Ohr. Nach ein paar leichten Küssen an seinem Hals, begann Wincent sich zu bewegen und sah mich verschlafen an. „Wie lange hab ich geschlafen?", murmelte er und zog mich dichter zu sich. „Naja, die Aufgaben, die ich dir gegeben habe, hast du auf jeden Fall nicht gemacht.", schmunzelte ich. „Sorry. Ich mach das gleich, wirklich.", brummte Wincent und sah mich aus seinen Rehaugen an. „Alles gut. Mach dir keinen Stress, jetzt haben wir erstmal noch zehn Minuten, bevor wir zum Soundcheck müssen.", lächelte ich. „Hast du schon alles fertig? Und wo ist Goldi überhaupt?", gab Wincent irritiert von sich. „Meine Hauptaufgabe sitzt hier gerade und alles andere läuft. Goldi ist mit den Technikern draußen.", erwiderte ich und begann dann einfach Wincent zu küssen. Das werden immerhin unsere letzten ungestörten Minuten heute sein. „Isa, was wird das?", murmelte Wincent gegen meine Lippen. „Ein bisschen Zeit zu Zweit.", erwiderte ich und bat mit meiner Zunge um Einlass. Wincent lies sich seufzend drauf ein und ließ seine Hände an meinen Po gleiten. Ich schob meine Hände gerade unter sein Shirt, als eine Stimme aus meinem Funk kam. „Isa, holst du Goldi wieder ab?", hörte ich die Stimme von Tom. Ich löste mich von Wincent und gab ein ‚Bin auf dem Weg' zurück. Lachend ließ ich mich gegen Wincents Brust sinken und strich ihm durch die Haare. „Ich wollte mich gerade auf dich Einlassen.", murmelte Wincent und schob mich ein bisschen von sich weg. „Sei froh, dass wir noch keine Kinder haben.", grinste ich, stand auf und ordnete meine Haare vorm Spiegel. „Ich komm mit, ich wollte in der Halle noch eine Story aufnehmen.", sagte Wincent und verschränkte unsere Finger miteinander, bevor wir die Garderobe verließen.

Auf dem Weg in die Halle kam uns Tom schon mit Goldi entgegen und übergab mir diesen wieder. „Seit wann rauchst du denn?", fragte Wincent sofort. „Ich war nur so mit draußen.", erwiderte Tom lachend und verschwand hinter seinem Pult. Mittlerweile war in der Halle schon alles aufgebaut und Wincent ließ sich in einem der Cubes nieder, um eine Story aufzunehmen. Ich unterhielt mich derweil mit der Managerin von Kai, die gerade angekommen war. „Isaaaaa, wann können wir auf die Bühne?", stand Wincent auf einmal hinter mir. „In zehn Minuten. Ich bringe Goldi jetzt weg und hole die Jungs.", erwiderte ich und beendete noch schnell mein anderes Gespräch. Danach brachte ich Goldi in Wincents Garderobe, gab ihm noch schnell Futter und scheuchte die Jungs aus ihrer Garderobe. In der Halle angekommen sahen mich alle erwartungsvoll an. „Na dann, ab auf die Bühne mit euch.", lachte ich und schon waren sie weg. Ich gab noch schnell die letzten Infos durch den Funk und schon wurde die Halle von Musik und Licht erfüllt. Die Jungs versprühen eine unfassbare Energie, die auch mich einfach glücklich machte. Ich hatte Wincent lange nicht mehr so glücklich und frei gesehen, wie in diesen Minuten beim Soundcheck. Kai und seine Managerin saßen neben mir und wir besprachen noch das ein oder andere Detail, als mir aus einmal was in Auge fiel, was gar nicht ging.

Wincent war auf dem Weg von der Bühne runter und wollte durch die Halle laufen, ohne Maske. „Moment bitte.", sagte ich schnell zu den anderen und lief Wincent entgegen. „Ab auf die Bühne mit dir.", rief ich ihm schon entgegen, bevor der Veranstalter irgendwas mitbekam. Wincent sah mich nur fragend an und hörte auf zu singen. Ich schob ihn wieder auf die Bühne und sah ihn dann streng an. „Du kannst nicht einfach von der Bühne laufen, vor allem nicht ohne Maske.", sagte ich. „Aber hier ist doch noch keiner.", erwiderte er. „Wincent ich diskutiere nicht mit dir. Das sind die Regeln vom Veranstalter, wenn du dich nicht daran hälst, sind wir hier schneller wieder weg, als du gucken kannst.", redete ich auf ihn ein und ging dann wieder von der Bühne. Wincent sah mir irritiert nach, während ich mich wieder zu Kai setzte. „Hast du eigentlich noch einen Ablaufplan für uns?", fragte seine Managerin. „Klar. Ich geh schnell einen aus dem Büro holen.", lächelte ich und verließ die Halle. Hätte ich gewusst, welches Drama das mit sich führt, hätte ich definitiv noch ein paar Minuten gewartet.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt