Kapitel 215

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Wir schlenderten viel durch die Gegend und sahen uns einige Stände an. Isa hielt sich relativ ruhig im Hintergrund, während meine Familie mich ausführlich über die Tour ausfragte. „Geht es dir gut?", hörte ich irgendwann die Stimme meiner Tante. Sofort drehte ich mich um und sah, wie sie neben Isa stand. „Süße", sagte ich schnell und ging auf meine Freundin zu. „Es ist wirklich alles gut.", lächelte Isa und kuschelte sich an mich. Meine Tante ging ein Stück vor und ich musterte Isa besorgt. „Wincent wirklich... mir geht es gut. Die Schmerzen sind fast wieder weg, ich beobachte nur gerne mit ein wenig Abstand, wie glücklich du mit deiner Familie bist.", lächelte Isa. „Und ich bin noch viel glücklicher, wenn du dabei bist.", erwiderte ich, nahm die Hand meiner Freundin und zog sie mit mir mit. „Ich hab Hunger.", rief Shayenne und wir mussten alle lachen. „Na dann wollen wir mal was essen.", grinste mein Opa. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Bratwurststand und holten uns alle was zu essen. Wir verteilten uns am Stehtisch und ich zog Isa sofort zu mir, bevor sich wieder irgendwer zwischen uns stellen konnte. Nachdem wir aufgegessen hatten sahen wir uns noch ein wenig um und meine Familie hatte wieder nur Quatsch im Kopf. Während meine Oma auf irgendeiner Pferdebahn rumturnte setzte ich mich mit Isa an den Rand. Ich legte meinen Arm um ihre Hüfte und sie legte ihren Kopf auf meiner Schulter ab. „Das habe ich die letzten Jahre vermisst.", sagte ich leise und Isa sah zu mir auf. „Deine Familie ist echt gold wert.", lächelte sie und legte ihren Kopf wieder auf meiner Schulter ab. Warum denkt sie immer, dass es nur um meine Familie geht. „Das auch, aber eigentlich meine ich, dass ich das Ganze hier mit einem Menschen teilen und genießen kann, den ich über alles liebe.", flüsterte ich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Vorsichtig hob Isa ihren Kopf und sah mich irritiert an. „Ja, es geht um dich.", lächelte ich, nachdem Isa immer noch nichts gesagt hatte. „Ich liebe dich auch.", flüsterte sie und legte ihre Lippen auf meine. „Na ihr Turteltäubchen, kommt ihr mit?", stand mein Opa dann neben uns. Lächelnd löste ich mich von Isa und griff wieder nach ihrer Hand.

Wir blieben noch ungefähr zwei Stunden und die Zeit war einfach nur schön. Nach unserem „Gespräch" war Isa viel gelöster und genoss die Zeit, genau wie ich, in vollen Zügen. Zu hause angekommen, verzogen Isa und ich uns relativ schnell in das Zimmer meiner Schwester. Ich wollte meine Freundin jetzt einfach mal für mich haben. Wir legten uns ins Bett und starteten auf meinem Laptop Netflix. Isa kuschelte sich extrem dicht an mich und ich hatte das Gefühl, sie wollte gar nicht wirklich die Serie schauen. „Schatz, was ist los?", fragte ich leise. „Ich will einfach nur deine Nähe spüren.", flüsterte sie und sah zu mir auf. „Okay, dann lass uns einmal schnell ins Bad und danach kuscheln wir.", lächelte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie nickte und löste sich langsam von mir. Wir putzten schnell Zähne und zogen uns um, bevor wir uns wieder ins Bett legten. Ich schaltete das große Licht aus und ließ nur die kleine Lichterkette über dem Bett an. „Na dann komm her.", lächelte ich leicht und zog meine Freundin wieder in meine Arme.

I: „Erzählst du mir jetzt von deiner Wohnung?"

W: „Na klar. Es tut mir auch leid, dass du das so erfahren musstest, aber ich habs einfach verplant."

I: „Das ist doch nicht schlimm. Ich freu mich ja für dich, dass du bald wieder dein eigenes zu Hause hast."

W: „Oh ja und du wirst immer willkommen sein."

I: „Das will ich dir auch geraten haben."

W: „Hmm ist klar. Soll ich dir einfach ein paar Bilder zeigen?"

Isa nickte und ich griff nach meinem Handy. Ich zeigte ihr die Bilder, die ich von der Vormieterin bekommen habe und kam selbst wieder total ins schwärmen. „Schatz, ich freu mich total für dich, auch wenn es für mich bedeutet, dass du seltener bei mir bist.", lächelte Isa. „Aber dafür bist du dann öfter bei mir.", erwiderte ich und küsste sie. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis Isa irgendwann die Augen zufielen.

Am nächsten Morgen standen wir entspannt auf und Frühstückten dann erstmal, bevor ich alleine eine kleine Runde joggen ging. Als ich wieder kam hatten sich Isa und Shayenne im Zimmer meiner Schwester verschanzt, sodass ich nicht an meine Klamotten kam. „Mädels...", stand ich leicht genervt vor der Tür. Plötzlich streckte Isa ihren Kopf durch die Tür. „Darf ich bitte reinkommen? Ich brauche frische Klamotten.", sagte ich und sah Isa flehend an. „Geht gerade nicht, aber ich kann dir deine Sachen geben. Unterwäsche, Hose, Shirt, Hoodie?", fragte sie lächelnd und ich nickte. Kurze Zeit später kam sie wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Hier. Ich würde ja gern mitkommen, aber ich muss Shayenne noch helfen.", flüsterte sie mit einem perversen Grinsen. Ich brummte nur und verdrehte die Augen. „Kommst du nachher mit mir mit in die Stadt?", fragte ich dann. „Klar. Nur wir beide?", fragte Isa lächelnd. „Muss für den Rest noch ein bisschen was besorgen.", sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf. „Okay.", flüsterte Isa, drückte mir einen Kuss auf die Lippen und verschwand wieder im Zimmer.

Ich ging also duschen und setzte mich danach zu meiner Mum in die Küche. „Na, haben dich die Mädels auch nicht reingelassen?", fragte sie grinsend. „Hmm, keine Ahnung, was die machen.", grinste ich und schnappte mir noch eine Tasse Kaffee. „Was hast du heute noch so vor?", fragte meine Mum mich dann. „Ich wollte mit Isa gleich noch in die Stadt.", lächelte ich. „Aha, was habt ihr vor?", fragte sie weiter. „Muss noch ein bisschen Weihnachtsshopping machen.", gab ich leicht ertappt von mir. Meine Mutter grinste nur wissend und plötzlich standen die beiden Mädels in der Tür. „Wie seht ihr denn aus?", lachte meine Mum und erst jetzt drehte ich mich richtig um. Beide hatten total bunte Hände und überall ein bisschen Glitzer. „Kreativ.", erwiderte Shayenne und ging mit Isa in die Küche, um sich die Hände zu waschen. Danach kamen die beiden zu uns und ich zog Isa sofort auf meinen Schoß. Ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter und kuschelte mich an ihren Rücken. „So Kinder, bevor ihr alle wieder weglauft... Was machen wir morgen?", fragte meine Mum und sah in die Runde. „Schwimmbad?", fragte meine kleine Schwester und ihre Augen glänzten vor Freude. Manchmal ist sie eben doch noch nicht unbedingt 15. „Einen Tag vor Weihnachten?", fragte meine Mum etwas irritiert. „Warum nicht?", grinste ich. Ja, ich bin definitiv spontan. „Dann Schwimmbad.", gab sich meine Mum geschlagen. Wir besprachen noch ein paar Details, bevor Isa und ich uns auf den Weg in die Stadt machten. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt