Kapitel 354

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Wir ließen den Abend noch echt gemütlich ausklingen und Isa und ich fuhren irgendwann wieder in die Wohnung. Dort angekommen fiel mir erst auf, wie fertig Isa aussah, aber sie würde eh alles abstreiten. Wir machten uns nur schnell bettfertig und schliefen dann auch ziemlich schnell ein. In der Nacht merkte ich, wie unruhig Isa schlief, aber ich war die ganze Zeit im Halbschlaf und konnte nicht wirklich was machen. Die nächsten Wochen holte uns der Alltag ein. Isa schrieb ihre letzten Prüfungen für das Semester und ich hatte mit Interviews und Studio auch ziemlich viel zu tun. Isa war fast immer bei mir und kaum noch in ihrer Wohnung, was mir auch ganz lieb war. Sie hatte auch schonmal angedeutet, dass sie einen Nachmieter sucht, aber irgendwie habe ich davon dann auch wieder nichts mehr gehört. Mittlerweile haben wir Mitte Juni und Morgen fahren Isa und ich schonmal nach Köln. Isa packt schon den ganzen Tag alles zusammen und durchwühlt ihre Unterlagen immer wieder von neuem, während ich mit Tom die Lichttechnik besprach. Als Isa ein Stapel zum dritten Mal runter fällt reichte es mir. „Warte mal bitte kurz.", sagte ich zu Tom und gehe zu meiner Freundin. Ich sammelte die Zettel auf und lege sie aufs Bett, bevor ich meine Arme um Isa schlang. „Wincent, ich muss weiter packen.", murmelte sie und versuchte nach den Zetteln zu greifen. „Schatz, ich bin mir sicher, dass du das in Köln super meistern wirst. Du warst schon an der Seite von Amelie immer gut organisiert und hattest alles im Griff, deswegen schaffst du das auch alleine. Hör auf dich so fertig zu machen. Ich bin mir sicher, du hast schon seit Wochen alles fertig und machst dich selbst einfach nur total verrückt. Die Band und ich, wir vertrauen dir vollkommen und werden auf dich hören. Ich möchte, dass du dich jetzt ein bisschen entspannst, sobald wir in Köln sind wird das alles stressig genug.", redete ich auf Isa ein und begann vorsichtig ihre Schultern zu massieren. „Mein Kopf rattert halt einfach die ganze Zeit.", sagte sie und sah mich enttäuscht an. „Okay. Wir wollten ja nachher eh noch zu meiner Mum. Du schnappst dir jetzt Goldi, lässt dein Handy hier und gehst schonmal rüber. Ich komme nach, wenn Tom und ich fertig sind.", schlug ich vor und Isa nickte. Wären wir alleine, hätte ich sie ganz anders abgelenkt. „Ich weiß, was du denkst.", flüsterte Isa auf einmal leise und ließ ihre Hand unter mein Shirt wandern. Ich brummte einfach nur, zog ihre Hand unter meinem Shirt hervor und schnappte mir ihr Handy. Ich bekam noch einen schnellen Abschiedskuss, bevor Isa und Goldi die Wohnung verließen. „Dass du dieser unglaublichen Frau noch keinen Antrag gemacht hast.", lachte Tom und ich musste schlucken. „Das hab ich vor.", grinste ich dann aber doch und Tom sah mich fassungslos an. „Damit hatte ich jetzt doch nicht gerechnet.", erwiderte er und wollte natürlich alles wissen. Der Vorteil ihn einzuweihen war, dass ich jemanden hatte, der mir mit dem Licht helfen konnte. Doch jetzt war erstmal das Licht für Köln an der Reihe und so langsam wurde ich richtig aufgeregt. Zwei Stunden später waren wir fertig und ich machte mich endlich auf den Weg zu meiner Mum. Dort angekommen roch es schon so gut nach Essen und ich freute mich einfach nur noch auf meine Mädels. Beim öffnen der Tür stürmte mir als erstes Goldi entgegen und bekam eine ausführliche Streicheleinheit. Danach kam mir eine glückliche Shayenne entgegen, die ich nur zu gerne in meine Arme schloss. Die ganze Melissa Sache hatte sich wohl doch beruhigt, aber sie blieb dabei in zwei Monaten mit ihrer Ausbildung anzufangen. Nachdem ich dann meine Mutter begrüßt hatte, schloss ich auch Isa nochmal in meine Arme. Wir aßen zusammen und ich merkte, wie meine Familie mich vor den Konzerten mal wieder erdete. Am liebsten hätte ich die beiden mitgenommen, aber Shayenne schreibt nächste Woche ihre Abschlussprüfungen, da kann sie nicht einfach fast eine Woche nach Köln fahren. Wir hatten gerade aufgegessen, als Isa mich komplett überraschte. „Ich muss euch noch was sagen.", lächelte sie schüchtern. Irritiert sah meine Mutter erst mich und dann wieder Isa an. „Ich hab meine Wohnung in Hamburg gekündigt und werde komplett hier her in den Norden ziehen.", sagte sie. „Und dein Studium?", fragte meine Mum. „Das mache ich weiter, ich pendle einfach nur, es gab ein paar Probleme mit der Wohnung und das einfachste war dann für uns einfach das zusammenziehen.", erklärte Isa und ich konnte mein breites Grinsen langsam nicht mehr verstecken. Meine Freundin zieht fest zu mir. Unter dem Tisch legte ich meine Hand auf ihren Oberschenkel und genoss diesen Abend einfach nur noch.

„Dass du zu mir ziehst hättest du mir aber auch mal vorher sagen können.", grinste ich Isa an, als wir auf dem Weg nach Hause waren. „Ja, aber so wars für alle eine Überraschung.", erwiderte sie leise. „Das stimmt. Wann ziehst du denn aus?", fragte ich. „Vom 19. auf den 20.07. ist meine letzte Nacht. Das hab ich mit meinem Nachmieter so abgesprochen.", erzählte sie. Bei dem Datum klingelte bei mir einfach alles, aber eigentlich ist das ja auch ganz gut, wenn sie die Nacht davor nicht bei mir ist...

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt