Kapitel 322

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Relativ schnell fand ich, was ich suchte. Unser Prof hatte uns neulich schon davon erzählt. Ich suchte mir alle Infos zusammen und klappte zufrieden mein Laptop zu, als die Tür aufging. Goldi kam hineingestürmt und rannte seinen Wassernapf fast um. Wincent folgt ihm und leerte sein Glas fast genau so schnell, wie der Hund den Napf. Lächelnd betrachtete ich die beiden und lehnte mich an die Küchenzeile. „Ihr habt ja ordentlich Gas gegeben.", kommentierte ich die Situation dann. „Ich bin echt aus dem Training und Goldi kannte das scheinbar noch gar nicht, aber es war mega gut.", erzählte Wincent und atmete tief durch. „Dann jetzt Duschen und Frühstück.", sagte ich und Wincent nickte. Er zog sich sein Shirt über den Kopf und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Kevin, Aufstehen!", brüllte Wincent dann und warf ihn mit seinem verschwitzten Shirt ab. Schmunzelnd wendete ich mich Goldi zu, welcher vor seinem Napf saß und mich mit großen Augen ansah. „Ja... erst powert Papa dich aus und dann gibt er dir nicht mal was zu essen.", bemitleidete ich ihn und streichelte ihn, bevor ich den Napf füllte. Im Bett bewegte sich auch was und Kevin fand langsam zu sich. „Du bist ja auch schon da.", murmelte er und stand auf. „Schon seit ner Stunde, aber kein Problem.", grinste ich.

10 Minuten später saßen wir alle am Frühstückstisch und quatschten entspannt. „Zu wem hast du eigentlich Papa gesagt, als ich ins Bad bin?", fragte Wincent irgendwann. „Ich hab mit Goldi geredet. Sein Papa hat ihn nämlich erst gescheucht und dann vorm leeren Napf sitzen gelassen.", grinste ich. „Ups.", lächelte Wincent und warf Goldi einen entschuldigenden Blick zu und ehe ich mich versehen konnte flog eine Wurstscheibe durchs Wohnzimmer und landete im Bauch unseres Hundes. „So, jetzt hat er mich wieder lieb.", grinste Wincent. Ich verdrehte nur einmal die Augen. Darüber streiten wir jetzt mal nicht... Wincent ist klar, dass das nicht immer so sein darf. Das restliche Frühstück verlief ohne weitere Vorfälle und wir machten uns auf den Weg zu den Proben. Kevin wollte heute auch mitkommen und wir entschieden uns alle mit meinem Auto zu fahren. Ich zog mir meine Schuhe an und machte danach Goldi fertig, während die Jungs ja mit sich selbst schon vollkommen überfordert waren.

Am Gebäude angekommen gingen Wincent und Kevin schonmal rein, während ich mit Goldi noch eine kleine Runde drehte. Der Tag verlief komplett, wie geplant. Die Jungs kamen mit dem Proben total gut voran und Wincent war zum Glück viel motivierter, als gestern. Nach unserer Pause gegen 16 Uhr schnappte ich mir Amelie und verschanzte mich mit ihr im Aufenthaltsraum.

I: „Ich muss mit dir reden."

A: „Gut, ich auch mit dir."

I: „Fang du an."

A: „Was ist mit Wincent los?"

I: „Super, darüber wollte ich auch mit dir reden."

A: „Na dann sind wir uns ja einig. Weißt du was?"

I: „Ja, ich hab ihn gestern zum Reden bekommen. Das Private lassen wir jetzt einfach mal weg. Das Problem ist, dass er nicht so ganz damit klar kommt, dieses Jahr gar nicht live zu spielen."

A: „Ach man... und wie hast du ihn wieder in die Spur bekommen?"

I: „Ich hab ihm gesagt, dass er die Chance nutzen soll, um seine Fans glücklich zu machen."

A: „Das ist gut. Die Frage ist, ob das reicht."

I: „Genau und deswegen hab ich mich mal um was gekümmert. Unser Prof hatte uns da schon drauf aufmerksam gemacht, aber da hatte ich das als unwichtig abgetan. Arena Now hat ein Konzept für die Lanxess-Arena entwickelt. Da werden alle Abstandsregeln eingehalten und das ist gerade beim Gesundheitsamt in der Prüfung. Die suchen aktuell Künstler, die Interesse an dem Konzept haben. Ich hab leider noch keine vernünftige Kostenaufstellung gefunden, das müssten wir nochmal prüfen, aber könntest du dir das für Wincent vorstellen?"

A: „Auf jeden Fall. Ich hab auch schon viel recherchiert so mit Gartenpartys und so, aber darauf bin ich noch nicht gestoßen."

I: „Ich hab hier einmal alles zusammengeschrieben. Mit Wincent habe ich noch nicht gesprochen, ich denke wir sollten das erstmal an allen anderen Stellen abklären."

A: „Oh ja, sonst machen wir ihn nur unnötig heiß. Pass auf... ich spreche mit der Firma und mit dem Management und du fragst mal beim Veranstalter an. Wir brauchen alles: Daten, Kapazitäten, Regelungen, Kosten."

I: „Wird gemacht. Es wäre schon mega cool, wenn es klappt."

A: „Ich hoffe nur, dass das auch klappt."

I: „Das hoffe ich auch, aber wir versuchen es mal."

A: „Und erstmal kein Wort zu Wincent."

I: „Genau."

Amelie und ich klemmten uns direkt hinter unsere Laptops und versuchten so viel, wie möglich zu erreichen. Ich telefonierte auch relativ viel rum und zwei Stunden später hatte ich alle nötigen Infos. „Der Veranstalter wäre auf jeden Fall interessiert daran, Wincent als Versuchskaninchen zu nehmen.", grinste ich. „Sehr gut. Die Plattenfirma findet die Idee auch mega. Ich hab noch ein paar Sachen offen, ich denke wir machen morgen weiter.", erwiderte Amelie. Wir waren beide echt erleichtert, dass wir bis jetzt mit der Idee nicht auf Ablehnung gestoßen sind. Die Frage ist nur, was Wincent sagen wird...

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt