Kapitel 314

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Sicht Wincent

Ich genoss meine Zeit mit Isa, denn das hatte ich mir vorgenommen. Trotzdem stand ich auf und holte mir mein Handy, als es klingelte. Kevin rief an.
W: „Ja?"

K: „Wo steckst du? Du wolltest mich vor 20 Minuten abgeholt haben."

W: „Fuck, bin auf dem Weg."

K: „Ich frag einfach gar nicht weiter... bis gleich."

Ich legte auf und musste schmunzeln. „Eventuell habe ich Kevin vergessen.", sagte ich und Isa musste lachen. Ich griff mir Kleidung aus meinem Schrank und warf mir einfach irgendwas über, während Isa mich grinsend beobachtete. „Guck nicht so.", sagte ich, während ich mir nochmal durch die Haare wuschelte. „Sorry, ist aber ein Bild für die Götter.", lächelte sie. „Da müsstest du dich gerade mal sehen.", erwiderte ich und prägte mir nochmal genau ein, wie meine Freundin nackt und gerade von mir gevögelt im Bett liegt. Sie sieht so gut aus. Ich gab Isa noch einen kurzen Kuss, bevor ich mir meine Schuhe anzog. „Wenn wir wiederkommen, wärs cool, wenn du was an hast.", grinste ich noch und verließ dann die Wohnung. Ich kenne Isa gut genug, sie wird sich sofort was anziehen, denn sie hasst es, wenn andere ihren Körper so freizügig sehen. Ich bin ja froh, dass sie mittlerweile bei mir so offen ist. Mit diesem Gedanken lenkte ich das Auto Richtung Bahnhof, wo ich Kevin schon von weitem stehen sah. Ich hielt schnell an und stieg aus. „Sorry.", grinste ich und schloss ihn dann in eine kurze Umarmung. „Kein Ding, kennt man von dir ja nicht anders.", lachte Kevin, schmiss seine Tasche in den Kofferraum und wir stiegen ein. „Isa ist da oder?", fragte Kevin. „Ja.", schmunzelte ich und hatte wieder dieses Bild vor meinen Augen. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und konzentrierte mich wieder auf die Straße. Kevin und ich führten noch ein wenig Smalltalk, bis wir an meiner Wohnung ankamen. Wir stiegen aus und gingen rein. Isa kam uns schon entgegen. Ihre Haare waren noch leicht nass, aber ansonsten war sie angezogen und sah schon wieder wunderschön aus. Sie begrüßte Kevin, bevor ich einen kurzen Kuss bekam. Auch Goldi wachte mal wieder aus seinem Schneewittchenschlaf auf und begrüßte Kevin.

Wir setzten uns erstmal hin und quatschten eine Runde, bevor Isa etwas kochen wollte und Kevin und ich unser provisorisches Studio aufbauten. Nach dem Essen ging Isa nochmal mit dem Hund raus, während wir begannen wirklich zu produzieren.

„Bin wieder da.", ertönte Isas Stimme und kurze Zeit später kam Goldi um die Ecke. Ich liebe die zwei einfach. Kevin grinste mich schon breit an, während ich erst kurz Goldi streichelte und dann Isa einen Kuss auf die Lippen drückte. „Ich mach dann für Kevin schonmal das Bett fertig.", sagte Isa dann. „Du bist ein Schatz.", lächelte ich und zog sie nochmal zu mir. Ich habe gerade das Gefühl ich brauche ziemlich stark ihre Nähe, warum auch immer. Isa löste sich allerdings und machte wirklich das Sofa fertig, während Kevin und ich an meiner neuen Single arbeiteten. „Darf ich dieses Mal eigentlich wissen, was es ist, oder wie siehts aus?", fragte Isa und kuschelte sich von hinten an mich. „Du darfst immer alles wissen.", lächelte ich. „Hmm... letztes Mal im Studio habt ihr irgendwas vor mir versteckt.", erwiderte Isa. Man, die bemerkt auch immer Alles. „Ja, das war einfach noch nicht gut.", redete ich mich raus und Kevin stimmte mir sofort zu. „Ah ja... woran arbeitet ihr denn jetzt? Hab im Kalender gesehen, dass bald Release ist." Ups, fast vergessen, sie kennt ja alle Termine. „Jap. Die Single heißt ‚So gut'. Wir sind noch dran und echt noch nicht zu hundert Prozent zufrieden, aber du kannst gerne mal reinhören.", lächelte ich und zog sie einfach auf meinen Schoß. Wie schon gesagt: Ich brauche ihre Nähe. Isa sah uns gespannt an und Kevin startete die Musik. Den Text hatte ich im Kopf mittlerweile schon wieder drei Mal geändert, aber die Melodie steht. Isa hörte einfach nur gebannt zu und ich konnte ihre Gedanken schon hören. Sie wird fragen, für wen ich das Lied geschrieben habe. Wobei... wird sie wirklich fragen, oder frisst sie wieder alles in sich hinein. Die letzten Töne erklangen und Isa schwieg. In ihr arbeitet es, das weiß ich. Ich legte meine Hände fester um ihre Hüfte und kuschelte mich an sie. „Von wann ist das Lied?", fragte sie leise und drehte sich so, dass sie mich ansehen kann. „Die Idee gabs schon Anfang letzten Jahres, aber richtig geschrieben haben wir das erst in diesem Jahr.", antwortete ich. Natürlich könnte ich ihr jetzt direkt sagen, dass der Text nur wegen ihr entstanden ist, aber ich will wissen, ob sie fragt. Isa nickte nur und lehnte sich wieder gegen mich. Kevin warf mir einen wissenden Blick zu, begann dann aber einfach mit mir über die Änderungen im Text zu sprechen. Isa stand irgendwann auf und verkrümelte sich aufs Sofa. Ich hasse es, wenn sie ihre Probleme nicht anspricht, aber das klären wir wann anders. Kevin und ich waren irgendwann voll drin im Produzieren und merkten gar nicht, wie die Zeit verstrich. „Ich geh schlafen.", stand Isa dann irgendwann neben mir. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon weit nach Mitternacht ist. Ich stand auf und zog sie in meine Arme. „Ich komm auch gleich.", flüsterte ich und küsste sie vorsichtig. Isa nickte noch und ging dann zum Bett. An solchen Tagen ist es dezent ungünstig, dass meine Wohnung einfach nur ein großer Raum ist, aber Isa kuschelte sich einfach in die Decke und wenig später schien sie auch schon zu schlafen. Ich sang noch ein paar Sachen ein, bevor Kevin und ich beschlossen, es für heute sein zu lassen. Im Bad putzte ich schnell meine Zähne und legte mich dann zu Isa ins Bett. Kevin lag schon schnarchend auf dem Sofa und ich zog meine Freundin fest in meine Arme.

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt