Kapitel 255

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Sicht Wincent

Heute ist Montag, der 16.03. und meine kleine Schwester wird einfach schon 16. Sie wird so schnell groß. Noch lag ich an Isa gekuschelt im Bett, aber ich hatte mich mit meiner Mum darauf geeinigt möglichst früh aufzustehen. Normal hätte Shayenne heute natürlich zur Schule gemusst, aber Corona verändert gerade einfach alles. Isa war irgendwie mit ihrem Handy beschäftigt, während ich einfach nur ihre Nähe wollte. Als ich einen Blick auf ihr Handy erhaschen konnte, musste ich feststellen, dass sie mal wieder mit Mäddy schreibt. Die beiden ey. 

„Aufstehen?", fragte Isa irgendwann leise und ich nickte. Wir standen also auf und ich zog mir nur schnell eine Hose und einen Hoodie an, während Isa noch im Bad verschwand, sich schminkte und so weiter. Ich ging runter in die Küche, wo meine Mum schon rumwuselte. Sie hatte den Tisch schön gedeckt und ein bisschen dekoriert, allerdings wirklich nur ein bisschen, da Shayenne es lieber schlicht mag. Ich unterstützte sie ein wenig, indem ich für Isa und Shayenne Tee machte, und für uns beide Kaffee. Danach kam Isa dann auch schon nach unten und haut mich mal wieder vom Hocker. Sie hatte eine schwarze, enge Jeans und eine Bluse an. Die Bluse war hellblau und mit ein paar Verzierungen und sah einfach verdammt gut aus. Außerdem war sie dezent geschminkt und hatte ihre Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Lächelnd zog ich sie zu mir und gab ihr einen kurzen Kuss. Ich beschloss dann Shayenne wecken zu gehen, während Isa und meine Mum unten blieben. Leise schlich ich mich ins Zimmer meiner Mum, da wir ihr eigenes ja blockierten, und hockte mich auf die Bettkante. „Guten Morgen Sonnenschein.", grinste ich und Shay schlug langsam ihre Augen auf. „Alles gute zum Geburtstag.", schrie ich leicht und schmiss mich auf meine kleine Schwester. „Wincent.", spielte sie genervt und schlug mir auf den Rücken. Langsam löste ich mich wieder von ihr und wir grinsten uns beide an. „Du wirst so schnell groß... ich hab dich lieb.", flüsterte ich und Shayenne setzte sich auf und ließ sich in meine Arme fallen. „Ich dich auch.", erwiderte sie. 

Ich ging wieder runter, während Shayenne sich wenigstens kurz anziehen wollte. Danach frühstückten wir gemeinsam und natürlich gab es ein paar Geschenke. Wir machten uns einen entspannten Tag, bis zum Kaffeetrinken die Familie vorbeikam. Wir hatten ziemlich viel Spaß und auch Isa blühte in meiner Familie immer weiter auf. Am Abend fielen wir dann erschöpft ins Bett und ich schlief einfach nur an Isa gekuschelt ein.

„Guten Morgen.", flüsterte meine Freundin leise und kraulte meinen Nacken. „Morgen.", murmelte ich und drehte mich zu Isa. Glücklich lächelte ich sie an und zog sie dann in meine Arme. Nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit standen wir dann irgendwann doch mal auf und zogen uns an. Während es bei mir, wie immer in letzter Zeit, eine Jogginghose und ein Langarmshirt gab, zog sich Isa eine Jeans und einen dünnen Pullover an. Wir frühstückten gemeinsam mit meiner Mum und meiner Schwester, bevor Isa und ich unsere Sachen packten und wir gemeinsam zu meiner neuen Wohnung rüberfuhren. „Ab heute hast du wieder ein richtiges zu Hause.", lächelte Isa, als ich die Tür aufschloss. Sie hatte Recht, das hatte ich seit über zwei Jahren nicht mehr. Glücklich betrat ich meine neue Wohnung und holte unsere Taschen rein. Wir brachten die Taschen ins Schlafzimmer, also in den Raum, wo das Bett später hin soll. Danach gingen wir in den großen offenen Raum. „Ich würde ja sagen setzt dich, aber das kommt nachher alles erst.", lächelte ich schüchtern und Isa musste lachen. „Ich nehme auch den Boden.", grinste sie und setzte sich einfach an Ort und Stelle hin. Ich musste ebenfalls lachen und setzte mich neben sie.

I: „Was kommt denn heute alles?"

W: „Tatsächlich fast alles. Tisch, Bank, Bett, ein paar Schränke und die Couch. Die Stühle und mein Klavier kommen erst im Laufe der Woche."

I: „Naja, solange wir ein Bett haben ist doch alles gut."

W: „Hm genau. Das Aufbauen wird bestimmt ein voller Spaß."

I: „Auch das schaffen wir. Und deine Mum und Shay kommen ja nachher auch noch zum helfen."

W: „Stimmt und einkaufen müssen wir später auch noch."

I: „Na dann ist der Tag doch voll geplant. Bis die ersten Sachen kommen, können wir ja noch ein bisschen Arbeiten."

W: „Wenns sein muss..."

I: „Jap, wir haben noch die ein oder andere Mail zu besprechen. Hab ne To-Do Liste von Amelie."

W: „Na dann mal los."

Wir schnappten uns unsere Laptops und saßen einfach zusammen auf dem Boden. Isa hatte den vollen Überblick und wir kamen echt gut voran. Als es an der Tür klingelte waren wir fertig. Ich öffnete und die Lieferanten brachten alles in die Zimmer und waren dann auch schon wieder verschwunden. „Lass uns mit dem Bett anfangen.", grinste ich und Isa nickte. „Ich ziehe mir aber erst eine Jogginghose an.", lachte sie und verschwand im Bad. Ich ging schonmal ins Schlafzimmer und sah mir die Anleitung an.

Ich war immer wieder am Fluchen, während Isa ziemlich ruhig blieb. „Maan. Das geht nicht.", nölte ich und schmiss die Anleitung auf den Boden. „Schatz, du musst das Brett auch andersrum nehmen.", grinste Isa und stellte sich hinter mich. Sacht begann sie meinen Nacken zu massieren und ich entspannte mich sofort ein bisschen. „Komm, wir machen eine Pause.", flüsterte sie dann und irgendwie hatte sie recht. Ungefähr die Hälfte des Bettes stand schon. Wir gingen wieder in den Wohnbereich und setzten uns auf den Boden. Ich hatte mich gerade hingesetzt, als meine Mum und meine kleine Schwester vor der Tür standen. 

Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt