Schicksal oder Pläne //Wincent Weiß Fanfiction

Kapitel 326

Zu Hause angekommen, ging ich nochmal eine kleine Runde mit Goldi, bevor ich mir eine Pizza in den Ofen schob und duschen ging. Auf gesundes Essen hab ich gerade so gar keine Lust. Nach der Dusche zog ich mir einfach eine Jogginghose und ein lockeres Shirt an und kuschelte mich mit meinem Essen aufs Sofa. Nach ungefähr der Hälfte meiner Pizza klingelte es an der Tür. Irritiert stand ich auf und ging zur Sprechanlage. Auf mein ‚Ja?', kam ein Schluchzen und ein „Ich bins." „Hannah?", fragte ich alarmiert. „Ja.", hörte ich noch, hatte aber schon auf den Türöffner gedrückt. Wenig später stand eine vollkommen fertig Hannah vor mir, welche ich sofort in meine Arme zog. Ich navigierte sie rein und schob sie direkt zum Sofa. „Was ist los Süße?", fragte ich vorsichtig und strich ihr die Tränen von der Wange. „Ich... ich hab mich mit Lukas gestritten.", flüsterte sie und begann wieder zu weinen. Goldi kam auch zu uns und ich wartete erstmal, bis Hannah sich beruhigt hatte und dann fing sie ganz von alleine an zu erzählen.

„Eigentlich war das alles hammer unnötig. Wir waren mit Freunden unterwegs und ich verstehe mich ja, wie du weißt, ziemlich gut mit seinem besten Freund. Wir haben dann rumgescherzt und uns ein bisschen geärgert und irgendwann wurde Lukas total eifersüchtig. Es ist nichts passiert, aber er hat mich richtig angeschrien und meinte wir gehen nach Hause. In seiner Wohnung ist das dann noch viel mehr eskaliert... ich glaube er hat Schluss gemacht."

Fassungslos sah ich Hannah an. So kenne ich Lukas gar nicht. Er ist immer ruhig und sachlich, ich hab es noch nie erlebt, dass sich die beiden auch nur im Ansatz gestritten haben. Bei Wincent und mir kracht es ja immer mal wieder, aber Hannah und Lukas streiten sich wirklich nie. „Hannah, ich weiß ehrlich gesagt gerade nicht, was ich sagen soll. Du kannst auf jeden Fall erstmal hier bleiben, ich muss nur morgen wieder zu Wincent.", sagte ich ruhig. „Ich weiß, ich muss morgen auch arbeiten. Ich werde morgen nochmal versuchen mit Lukas zu reden, aber ich glaube ich brauche ein bisschen Abstand.", gab sie zu. „Du kannst entweder hier wohnen, oder du kommst morgen nach Eutin. Wir fahren zwar Montag nach München, aber bis dahin kann ich auf dich aufpassen.", lächelte ich. „Isa, womit hab ich das verdient? Aber ich kann dir und Wincent eure gemeinsame Zeit nicht streitig machen.", erwiderte sie sofort. „Morgen ist da Party, da bin ich froh, wenn ich nicht alleine bin.", schmunzelte ich. „Okay... aber klär das bitte nochmal mit Wincent.", sagte sie. „Mach ich. Eis?", fragte ich und Hannah nickte sofort. Typisch Mädels saßen wir mit Eis und einem Film auf dem Sofa, gut... später gesellte sich auch noch die Flasche Wein dazu. Die tranken wir aber nicht ganz aus, da wir morgen früh ja beide losmussten. Mit Johannes hatte ich abgemacht, dass wir uns vor meiner Wohnung treffen, damit ich nicht noch durch die halbe Stadt muss. Hannah und ich gingen weit nach Mitternacht erst schlafen, wobei wir auch im Bett noch viel redeten, ihr ging das alles sehr nah.

Viel zu früh riss uns der Wecker aus dem Schlaf. Wir quälten uns aus dem Bett und machten uns fertig. Hannah suchte sich Klamotten von mir raus und schminkte sich leicht, sodass man ihr die Nacht nicht mehr ganz so ansah. Das gleiche tat ich auch, denn meine Augenringe waren nicht zu übersehen. Noch ein bisschen Frühstück und ein paar Sachen in den Rucksack geworfen und wir verließen zusammen die Wohnung. Ich schmiss meine Tasche ins Auto und verabschiedete mich dann von Hannah. „Wir sehen uns heute Nachmittag?", fragte ich und sie nickte. „Wenn was ist rufst du mich an.", flüsterte ich noch und drückte sie fest an mich. Hannah verabschiedete sich noch von Goldi, als Johannes schon am Ende der Straße auftauchte. Einer geht, der nächste kommt. Ich begrüßte Johannes und sah auf die Uhr. „So viel Pünktlichkeit bin ich gar nicht mehr gewohnt. Ich müsste noch eine kleine Runde mit dem Hund gehen.", sagte ich. „Kein Problem, ich komme mit.", erwiderte Johannes sofort.

J: „Ich wusste gar nicht, dass du einen Hund hast."

I: „Ja... das hat sich so ergeben und rein offiziell ist es Wincents und mein Hund."

J: „Ach krass, dann kommen ja bald die Kinder."

I: „Ich glaube nicht. Zumindest nicht bald."

J: „Du bist ja auch noch jung."

I: „Ja."

J: „Wer war eigentlich eben das Mädel, die sah ziemlich fertig aus."

I: „Hannah, meine beste Freundin, hast du vielleicht schon bei Wincents Tourabschluss gesehen und ja, sie hat ein bisschen Stress mit ihrem Freund, da musste gestern Abend dann noch der Wein herhalten.", lächelte ich und zog meine Sonnenbrille runter, die ich die ganze Zeit aufhatte.

J: „Oh okay, verstehe."

Wir waren mittlerweile wieder beim Auto und ich verfrachtete Goldi in den Kofferraum. Die Fahrt mit Johannes war mega entspannt, man kann einfach echt gut mit ihm quatschen. Ziemlich pünktlich kamen wir an der Halle an und ich spielte noch ein bisschen mit Goldi. Wenig später trudelte Amelie ein und wir gingen gemeinsam rein.