„Daria? Was machst du den hier?", fragte mich eine Kollegin aus einer anderen Gruppe, noch bevor sich die Eingangstür hinter mir schloss. „Arbeiten. Dafür werde ich ja bezahlt.", antwortete ich ihr und wich zwei Jungs aus, die den Flur entlang liefen.
„Nach allem was gestern passiert ist, hätte ich erwartet das du erst mal ein paar Wochen zuhause bleibst. Wenn nicht sogar im Krankenhaus", raunte sie mir zu. Ihren Blick mit dem sie meinen Hals musterte entging mir natürlich nicht. „Make-up", beantwortete ich die Frage, von der ich wusste, das sie sie stellen wollte. „Jetzt gehe ich aber in die Gruppe. Melanie und Ela brauchen mich ja.".
Bevor ich meinen Gruppenraum betrat atmete ich noch einmal tief durch. Ela saß mit ein paar Kinder auf dem Teppich und baute mit ihren die Holzeisenbahn auf. Melanie saß mit einigen Kindern am Frühstückstisch und sah mich mit großen Augen an.
Aus den Augenwinkeln sah ich, das Lea den Raum betrat, im Schlepptau unsere Vertretungskraft.
Auch sie sah mich an, als wäre ich ein Alien. „Daria? Wieso bist du nicht im Krankenhaus?", fragte sie mich sichtlich schockiert. „Ich mache das, wofür ich bezahlt werde. Ich arbeite.", antwortetet ich schon leicht genervt. „Komm bitte erst mal mit in mein Büro und nimm deine Sachen mit. Eva übernimmt heute deinen Posten hier in der Gruppe.", informierte sie mich und meine Kolleginnen und wies auf unsere Vertretungskraft.
Zögernd folgte ich meiner Leitung in ihr Büro und sah das unser Pastor, der Träger unseres Kindergarten war die katholische Kirche, in ihrem Büro saß und auf mich wartete.
„Frau Petrowa. Schön das sie da sind.", begrüßte mich der stämmige Mann und zerquetsche mir fast die Hand beim Händeschütteln. „Ich habe gehört was gestern passiert sein soll.", fuhr er fort nachdem wir uns gesetzt hatten, „Ich beschlossen sie in eine andere Gruppe zu versetzten. Der Grund ist einfach. Es steht, juristisch gesehen, Aussage gegen Aussage. Frau Meyer ist schon lange eine geschätzte Kollegin die sich nie etwas zu schulden kommen lassen hat. Sie verstehen sicher, das wir ihren Vertrag, unter den gegeben Umständen, nicht verlängern können und sie somit am 23.12 ihren letzten Tag bei uns haben werden. Trotzdem hoffe ich das wir uns weiterhin auf ihren vollen Einsatz bei uns verlassen können.", redetet er in einem Schwall und stand wieder auf. „Sie entschuldigen mich bitte, ich habe weitere Termine", verabschiedete er sich und verließ das Büro.
Schockiert sah ich Lea an. „Ich kann es leider nicht ändern, Daria.", versuchte sie die Entscheidung des Pastors zu erklären. „Du wirst zu Tina in die Gruppe gehen. Svea ist länger krank geschrieben wegen ihrem Rücken. Eva ist ja schon bei euch. Daher gehst du zu Tina. Es tut mir wirklich leid.", entschuldigte sie sich noch einmal.
Immer noch unter Schock über das gerade gehörte stand ich auf, nahm meine Sachen und verließ den Kindergarten.
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Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.