„Da ist es ja, das Lächeln dass ich so liebe."

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Nie hätte ich gedacht dass diese Geschichte die 100 Kapitel Marke knackt. Ich möchte euch allen für die unzähligen Kommentare danken. Ihr bringt mich dazu immer weiter zu schreiben und an mich und die Geschichte zu glauben. Ich danke euch <3.
Zwar gibt es in diesem Kapitel noch kein Drama - aber ihr kennt mich: Das nächste Drama steht vor der Tür.
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„Meine Füße bringen mich um.", ätzte ich als wir nach der Shoppingtour aufs Sofa im Strandhaus fallen ließen. Die Tüte mit dem Burgern und Pommes und die Softdrinks standen vor uns. „Wir waren auch gute sechs Stunden unterwegs.", erwiderte Paul und hielt mir einen Burger hin. Ohne das ich groß Hunger hatte biss ich hinein. „Kaum zu glauben dass wir jetzt schon zwei Wochen hier sind.", nuschelte ich mit vollem Mund. Paul nickte geistesabwesend und steckte sich ein paar Pommes in den Mund, „Müsste ich nicht arbeiten, würde ich mit dir her ziehen. Ich kann es kaum abwarten dich im Sommer nackt im Meer zu sehen.".
Ich blickte meinen Verlobten überrascht an: „An so was denkst du also ständig?". Nun wurde es Paul bewusst was er da gesagt hatte und wurde rot. „Also... ich... Naja...", stammelte er, fasste sich aber als er meinen Blick sah, „Dir gefällt es also?". „Glaubst du wirklich ich wäre allein nackt im Meer?", konterte ich und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Das könnte ich nie zulassen.", Paul warf die Pommes die er gerade noch in der Hand hielt zurück auf den Tisch. „Bist wohl ein Gentleman?", ich biss mir auf die Unterlippe. „Und was für einer.", knurrte Paul und lehnte sich über mich. „Das sehe ich...", hauchte ich und presste meine Lippen auf seien.
Es wäre wieder eins zum anderen gekommen, die ersten Kleidungsstücke lagen schon auf dem Fußboden neben dem Sofa, als etwas gegen die Fensterscheibe geflogen kam.
„Was zum?", erschrocken setzte sich Paul auf und scannte mit einem geübten Blick die gesamte Fensterfront. Ich setzt mich auch auf und versteckte mich halb hinter seinen breiten Schultern. Zu lebhaft hatte ich die Todesangst, die ich Leon zu verdanken hatte, vor Augen.
„Ist das eine Tomate?", murmelte Paul zu sich selber. „Eine Tomate?", entgeistert sah ich Paul an. Als Paul aufstehen wollte, hielt ich ihn zurück. „Keine Sorge Schatz. Wir sind hier in Sicherheit.", er hauchte mir einen Kuss auf die Stirn und ging auf die Balkontür zu. Ich folgte ihm direkt und atmete erleichtert aus als ich die Reste der Tomate auf der Terrasse sah. „Da wird aber ein Vogel traurig sein, dass ihm sein Essen abhanden gekommen ist.", witzelte Paul und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Da ist es ja, das Lächeln dass ich so liebe.", sagte mein Verlobter und zog mich in seine Arme.
Da die Stimmung dahin war, zogen wir uns wieder an und kuschelten uns aufs Sofa und die nächsten Folgen von 'Chicago Fire' zu sehen. „Geht's deinen Füßen eigentlich besser?", wollte Paul wissen als der Abspann einer Folge lief. „Brennen wie Feuer.", gab ich ehrlicherweise zu. „Da gibt es nur einen Lösung.", und ehe ich mich versah, schob Paul mich von sich weg und zog meine Füße auf seine Knie. „Was hast du vor?", verwundert sah ich den Oberkommissar an. „Psst, die Folge fängt an.", zischte Paul mir zu und fing an meine Füße zu massieren. „Fuck tut das gut.", stöhnte ich und schloss kurz genießerisch die Augen. Als sie wieder öffnete sah ich das schiefe Grinsen auf seinen Lippen.

Den Freitag ließen Paul und ich ganz entspannt angehen und genauso den Samstag vormittag. Gegen 12 Uhr zog ich mich ins Bad zurück. „Dir ist schon bewusst dass wir erst um 18 Uhr da sein müssen?", rief Paul mir hinterher ohne von seinem Buch aufzusehen.
„Du musst noch viel über Frauen lernen.", rief ich zurück und schloss die Badezimmertür hinter mir.
Drei Stunden später saß ich frisch geduscht, rasiert und eingecremt an dem alten Schminktisch im Schlafzimmer und fing an mich zu schminken. Meine Nägel hatte ich schon lackiert.
„Du bist noch nicht fertig?", lachte Paul hinter mir. „Dünnes Eis Richter. Ganz dünnes Eis.", warnte ich ihn und puderte meine Fundation ab.
Einige Minuten beobachtete Paul mich dabei wie ich meine Augenbrauen mit einem Stift nachfuhr und dann mit Gel fixierte. „Ich werde das nie verstehen. Wieso tut ihr euch so was an?".
Ich hielt in der Bewegung innen und sah ihn warnend an. „Ich meine, ihr Frauen seht ohne diesen ganzen schnick-schnack viel besser aus.", fuhr Paul fort. „Gerade noch gerettet Herr Richter.", lachte ich und strich noch einmal mit dem Augenbrauenbürste durch meine Augenbraue und legte die Bürste dann ab. „Nur die Wahrheit, zukünftige Frau Richter.", hauchte mir Paul ins Ohr, ehe er ins Bad ging um selber zu duschen. Diese Aussage verursachte eine massive Gänsehaut auf meinem Körper.
Mit einem Grinsen, dass von einem Ohr zum anderen reichte, sah ich auf den Ring an meinem Ringfinger und konnte es immer noch nicht fassen dass Paul mir tatsächlich einen Antrag gemacht hatte. Erst das Rauschen der Dusche holte mich in die Wirklichkeit zurück und ich schminkte mich weiter.
Gerade als ich den Lippenstift auftrug kam Paul ins Schlafzimmer. „Damit du nicht wider über mich herfällst, hab ich mich diesmal im Badezimmer angezogen.", neckte er mich und kam auf mich zu. „Glaub mir, diesmal hätte ich mich beherrschen können.", erwiderte ich und stand auf. „Sicher?", raunte Paul mir zu, als er mich an der Hüfte an sich zog. „Definitiv. Ich hab so viel Arbeit in das Make-up gesteckt, da lass ich es dich noch nicht ruinieren.", erklärte ich und sah an ihm herunter. Er trug bereits seine Anzugshose und das weiße Hemd.
„Noch?", Paul entging weder das kleine Wort und meinen Blick. „Ich muss meine Haare machen.", riss ich mich zusammen und ging ins Bad. Dort föhnte ich meine Haare, drehte einzelne Strähnen ein und steckte sie an meinem Hinterkopf fest.
Als ich zufrieden mit meiner Arbeit war, ging ich zurück ins Schlafzimmer und sah Paul, in sein Handy vertieft, auf dem Bett sitzen. Ich räusperte mich und Pauls Kopf schnellte hoch.
Lasziv öffnete ich den Bademantel und warf ihn Paul entgegen. „Hey.", rief er, zog sich den Bademantel vom Kopf und beobachtete wie ich in das dunkelblaue Kleid stieg.
„Kannst du mir helfen?", bat ich und sah ihn über meine Schulter hinweg an. „Stets zu Diensten.", antwortete Paul und stellte sich hinter mich. Sein warmer Atem auf meiner Haut ließ mich kurz erzittern. „Ich kann es gar nicht erwarten es dir heute Nacht auszuziehen.", hauchte Paul mir ins Ohr, als er den Reisverschluss des Kleides hochzog und den kleinen Harken verschloss.

„Du siehst atemberaubend aus.", flirtete Paul als ich mich zu ihm umdrehte. „Dir steht der Anzug aber auch ganz gut.", schmeichelte ich meinem Freund. „Lass uns lieber los, bevor ich dir das Kleid hier und jetzt vom Leib reiße.", warnte mich Paul und zog mich hinter sich in das Erdgeschoss.
Wir hatten noch eine Stunde bis wir beim Haus von Emilys Eltern sein mussten, also packte ich rasch die Gartenzwerge ein und schrieb ein paar liebe Worte in die Karte, während Paul sich sein Sakko anzog und die Krawatte band.
Gerade als ich in meine neuen Schuhe stieg klingelte Pauls Handy. „Wer ruft denn jetzt an?", wollte ich wissen und sah noch mal in den Spiegel ob alles da war wo es hingehörte. „Stephan per Facetime", antwortete Paul und nahm den Anruf an, „Hey Kumpel, wir haben gerade nicht viel Zeit.". „Oh ich sehe es, du hast dich ja richtig rausgeputzt.", hörte ich Stephan sagen. „Paul im Anzug? Wie hat Daria dass denn geschafft?", drang nun auch Daniels Stimme aus dem Handy.
Als ich im Hintergrund Hannah und Jule lachen hörte stellte ich mich neben Paul. „Wow Dornröschen, du machst deinem Namen aber alle Ehre.", gab Stephan anerkennend zu und Daniel nickte zustimmend. „Danke Jungs, aber wie Paul schon sagte, wir haben nicht viel Zeit. Wir sind auf dem Weg zu einer Feier.", klärte ich meine beiden Freunde auf. Pauls Blick wich auf meinen Ring und dann wieder zu mir, ich schüttelte aber kaum merkbar den Kopf. „Dann schickt uns bitte Fotos ja?", rief Hannah im Hintergrund. „Machen wir, aber wollt ihr uns nicht lieber sagen warum ihr vier zusammen in Stephans Wohnung hängt?", horchte Paul seine Freunde aus. „Oh Nein. Die Verbindung ist gerade richtig mies!", theatralisch wackelte Stephan extra mit dem Handy und legte dann auf.
„Diese Spinner.", lachte ich und holte meine Jacke. „Hat das einen bestimmten Grund dass du ihnen hiervon nichts erzählen wolltest?", Paul nahm meine linke Hand in seine und strich mit dem Daumen über den Ring. „Ich würde sie damit lieber persönlich überraschen und das ganze solange zu zweit genießen. Denn einer Sache kannst du dir sicher sein, sobald die Wache davon Wind bekommt, fangen sie an die Hochzeit zu planen.", erklärte ich mein Handeln. Paul sah mich sanft an, hob meine Hand an seinen Mund und küsste den Ring ohne den Blickkontakt zu unterbrechen.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt