„Aberwir feiern eure Verlobung trotzdem, oder?", bettelnd sah michDaniel an, als wir nach der Umarmung alle im Kreis standen. Ich fingan zu lachen und nickte: „Aber nur weil ihr es seid.".
„Washalten die zukünftige Eheleute Richter davon, wenn wir ihreVerlobung und meine Ruhestandsfeier kombinieren? Oder gleich einegroße Silvesterfeier feiern?", schlug Sven zu.„Washältst du davon, Paul?", Ich sah meinen Verlobten an. „Lassteuch Zeit mit der Entscheidung. Wir müssen eh alle zurück an unsereTische.", Klaus sah uns wohl an dass wir Bedenkzeit brauchten undschob seine Kollegen aus der Tür.
„Das lief jetzt andersals geplant.", stöhnte ich und lehnte mich an einen der Tische.„Das stimmt. Aber immerhin haben wir es jetzt hinter uns.",lächelnd kam Paul auf mich zu.
„Was hältst du von der Ideevon Sven?", wollte ich seine Meinung wissen. „Ich weiß nicht.Klar, unsere Hochzeit werden wir groß feiern, damit auch der letzteMensch auf Erden weiß dass du zu mir gehörst, aber auch schonunsere Verlobung?", Paul setzte sich neben mich auf den Tisch.„Hast du Angst dass mich jemand dir wegschnappt?", lachte ich undlehnte meinen Kopf auf Pauls Schulter. „Das nicht. Aber vor derenVersuche. Ich meine das rote Kleid war nicht ohne.", fiel Paul inmein Lachen ein.
„Meinst du die machen aus unserer Verlobungeine große Sache machen, wenn wir der Feier zustimmen?", fragteich und griff nach Pauls Hand. „Ich glaube eher wenn wir ihr nichtzustimmen.", antwortete Paul und verhakte unsere Finger ineinander.
„Wenn wir ehrlich sind, würde es so oder so eine Feier geben.Ich meine du kennst unsere Chaoten.", murmelte ich. „Leider ja.",auch Paul hatte seine Stimme gesenkt, „Also ist die Sache klar?".
Ich sah meinen Verlobten an und nickte.
Als wir aus demKonferenzraum traten, war der Flur verlassen, nur Stephan stand amTresen und nippe an seinem Kaffee.
„Und wie schaut es aus? Mussich meinen Anzug aus dem Keller holen?", wollte er wissen als wirbei ihm ankamen. „Sag den anderen dass wir mitfeiern. Aber macht dakein großes Ding draus, ja?", bat Paul seinen besten Freund. „Istzur Kenntnis genommen.", kam es von Stephan und mir war klar dasser schon was in seinem Kopf plante.
Auf dem Weg nach Hause holtenwir uns noch was zu Essen und verbrachten den restlichen Abend aufdem Sofa.
Zwei Tage später traf ich mich mit Hannah und Juleim Einkaufszentrum um die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen.„Für wen brauchst du denn noch was?", Hannah nippte an ihremKakao und sah mich abwartend an. „Für Klaus, Martin und Paul.",zählte ich auf. „Dann hast du schon was für uns?", überraschtsah Jule mich an. „Klar. War total einfach. Und ihr braucht garnicht fragen. Ich sag euch nicht was ihr bekommt.", ließ ich meinebesten Freundinnen wissen.
Traurig trottelte Hannah hinter unsher.
„Habt ihr den schon alles zusammen?", fragte ich diebeiden Frauen als wir uns gerade das Schaufester der Boutiqueansahen, von der Hannah einen Gutschein von Paul und mir bekommenwird. Und ihrem Blick nach zu urteilen war es definitiv eine guteIdee. „Ich hab schon Anfang Dezember alles zusammen gehabt.",erzählte Jule und Hannah sah sie überrascht an. „Ich hab noch garnichts.", lachte die junge Polizistin.
Das änderte sich aberim nächsten Laden, als sie ein paar alte DVD's fand. „Die werdenDaniel bestimmt gefallen.", murmelte sie. „Was macht dich denn sosicher?", wollten Jule und ich direkt wissen. Hannah lief rosa anund sah auf die Hüllen in ihrer Hand. „Er hat mir mal erzähltdass er die Filme mag.".
„Uhhh.", entfuhr es Jule und mir.„Ihr seid blöd.", brummte Hannah und wurde knallrot.
EtlicheGeschäfte später hatte ich auch endlich was für Klaus, Martin undMarc gefunden.
Klaus würde teure Zigarren, Martin ein paarUtensilien für die Schreibtischorganisation, und Marc würde dieSammelbox seiner Lieblingsfernsehserie bekommen. „Danke für dieHilfe bei Marcs Geschenk. Jetzt brauche ich nur noch eins fürPaul.", bedankte ich mich bei Jule.
„Klar doch. Aber bei Paulbekomme ich auch immer graue Haare. Keine Ahnung was man dem schenkensoll.", antwortete Jule als Hannah aus der öffentlichen Toilettekam.
„Es muss was großes sein, da ich schon nichts für ihnzum Niklaus hatte.", erklärte ich und ging mit Hannah und Juleweiter. „Was hatte er den für dich?", harkte Hannah nach undgrinste als ich wortlos meine linke Hand hob.
„Dann müsstedoch eine rote Schleife auf deinem Kopf reichen.", kam es von Juleund sah mich ernst an, „Und du wärst nackt.". Im ersten Momentsah ich perplex an und brach in schallendes Gelächter aus. „Glaubmir, das Geschenk hat er schon lange bekommen.", presste ich hervorund hielt mir vor Lachen den Bauch.
„Sonst geht halt auch immerein Mini-Paul.", schlug Hannah vor. „Okay Leute. War schön miteuch. Aber das geht zu weit. Zuerst genieße ich die Leon freieZeit.", ich schnappte mir meine Einkaufstaschen und ging ohneHannah und Jule weiter.
Es dauerte nicht lange da hörte ichHannah schon hinter mir rufen: „Es tut mir leid Daria.". „Zuspät.", reif ich ihr über meine Schulter hinweg zu und gingweiter. „Du kannst deswegen doch nicht sauer auf uns sein.",hörte ich nun Jule. Schnell bog ich um eine Ecke und versteckte michhinter einen Papp-Weihnachtsmann Aufsteller.
„Sie kann dochnicht einfach so weg sein.", verwirrt sah Hannah sich um. „Sieist aber um diese Ecke gegangen.", Jule scannte die Umgebung.Gerade als sie weiter gehen wollte sprang ich hinter dem Aufstellerhervor. „Verdammt Daria.", schrie die jüngste von uns drei undließ ihre Einkaufstüten fallen. „Ihr habt es nicht andersverdient.", ließ ich sie wissen.
„Warum haben wir einenHerzinfarkt verdient?", Jule sah mich fassungslos an.
„Ichsag nur Belauschen.", ich blickte meine Freundinnen an dieschuldbewusst ihren Kopf senkten. „Aber damit ist alles vergebenund vergessen. Lasst uns jetzt aber los. Unsere Männer warten aufuns.", lächelte ich die beiden Polizistinnen versöhnlich an.
„Lasst mich raten, jetzt wart ihr dran?", drang StephansStimme zu uns. Ich drehte mich um und entdeckte Paul, Daniel undStephan etwas entfernt von uns. „Was macht ihr hier? Wir wolltenuns doch um halb zwei auf dem Parkplatz treffen?", wollte ichwissen als die drei auf uns zu kamen. „Das wollten wir in der Tat.Aber schon vor einer halben Stunde.", erklärte Stephan und nahmJule ihre Taschen ab. „Aber es ist doch erst 13 Uhr.", verwundertsah Hannah Daniel an, der ihr die Taschen abnahm.
„Wir solltendas Uhren lesen noch mal üben, Blondie. Es ist 14 Uhr.", lachteDaniel.
Ich und Jule tauschten einen raschen Blick.
„Allesgut?", fragte Paul, trat neben mich und nahm mir meine Tüten ab. „Natürlich. Wir waren sehr erfolgreich wie ihr seht", lächelndwies ich auf die Tüten in Daniels und Stephans Händen. „Das sehenwir. Und wir dachten bevor ihr euch noch einen Bruch hebt oder zuviel Geld ausgebt, kommen wir euch lieber suchen.", informierte unsDaniel.
Gemeinsam machten wir auf den Weg zu den Autos. „Hey!Nicht luschern!", spielerisch schlug Jule Stephan auf den Oberarmals er versuchte in eine der Tüten zu sehen.
„Was meinstdu, wie lange dauert es, bis die beiden endlich den nächsten Schrittwagen?", raunte mir Paul zu als wir uns etwas zurückfallen ließen.„Keine Ahnung. Aber Daniel und Hannah sind schon auf der erstenBase.", flüsterte ich zurück.
„Nein.", überrascht sahmich Paul von der Seite an, „Ich hätte wetten können dass Stephanund Jule schneller sind.". „Ich hab vertrauen in Daniel undHannah. Die beiden haben schon Spitznamen für einander.",offenbarte ich. „Wenn das so ist, dann müsstest du bald auch wasmit Stephan anfangen, Dornröschen.", lachte Paul. „Da muss ichdich leider enttäuschen.", ich stieß ihn mit dem Ellenbogen indie Rippen, „Du hast mir als erstes einen Ring verpasst. Damitgehöre ich voll und ganz zu dir.".Bei den Autos angekommen stiegen Jule, Hannah und ich in das eine undDaniel, Stephan und Paul in das andere Auto. Hintereinander fuhrenwir zu zu einem Italiener.
Nachdem wir alle bestellt hatten hieltStephan sein Weinglas hoch. „Auf die zukünftigen EheleuteRichter.". „Auf die Richters.", stimmten Daniel, Jule undHannah mit ein. Wir stießen an und genossen den gemeinsamen Abend.
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Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.