„Ist das...?"

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Bei meiner Schwangerschafts-Recherchen hat mir eine Freundin von der Situation in diesem Kapitel erzählt. Hoffe ich stoße damit keiner Schwangeren oder Mutter vor den Kopf, falls ich das irgendwie falsch beschrieben habe.
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„Okay, kommen Sie mit.", die junge Frau zog mich zurück ins Haus und dort in die Küche. „Ich bin Jacky, Notfallsanitäterin. Wie fühlen Sie sich?", sie griff an mein Handgelenk und maß meinen Puls. „Bis gerade eben ganz gut. Aber jetzt ist da dieses komisches Gefühl.", erklärte ich und strich über meinen Bauch. „In welcher Woche sind Sie denn?", sie lächelte mich liebevoll an. „Seit heute in der 22 Woche.", informierte ich die junge Frau, „Aber bitte nennen Sie mich Daria.". Ihr blick schnellte erneut von meinen Handgelenk hoch zu meinem Gesicht. „Daria? Wie in Daria Petrowa und Paul Richter?".
Ich legte meinen Kopf schief und sah sie stirnrunzelnd an. „Es tut mir leid, aber ich hab so viel von euch beiden gehört.", erklärte sie und lächelte breit. „Lass mich raten, Oli?", fragte ich und drückte mir meine Hand auf den Bauch, da das komische Gefühl wieder da war. „Soll ich ihn rufen?", Jacky sah mich besorgt an. „Nein, er hat Geburtstag. Den will ich ihn nicht versauen.", stöhnte ich. „Darf ich dann?", bat mich die junge Frau um Erlaubnis, bevor sie ihre Hände auf meinen Bauch legte. Als ich das Gefühl wieder spürte, schob ich ihre Hand dahin.
„Das ist nichts schlimmes Daria. Im Gegenteil das ist was schönes.", beruhige mich Jacky und strich ein letztes mal über meinen Bauch bevor sie ihre Hände weg nahm. „Und das bedeutet?", ich sah sie misstrauisch an. „Daria, dein Kind tritt dich. Das was du spürst, sind die Bewegungen deines Kindes.", Jackys Grinsen reichte mittlerweile von einem Ohr zum anderen. Sprachlos ließ ich meine Hände auf meinen Bauch gleiten und schloss meine Augen.
„Hier bist du.", beim Klang von Francos Stimme öffnete ich meine Augen und lächelte ihn an. Da ich den Blick sah den Franco seiner Kollegin zu warf, ließ ich die beiden alleine und ging zurück in den Garten. Gerade noch rechtzeitig denn ich sah wie Paul bereits nach mir suchte. „Hast du was verloren?", witzelte ich während ich auf ihn zu ging. „Ja, die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben.", Paul hielt mir eine Sprite Flasche hin und lächelte mich mit seinem typischen Lächeln an. „Oh, soll ich dir suchen helfen?", scherzte ich und nahm ihm die Flasche ab. „Spinnerin.", lachte Paul, ehe er mir einen Kuss auf die Lippen drückte.
„Was gibt es hier eigentlich zu essen?", ich nahm einen Schluck von meiner Sprite und sah mich im Garten um. Oli hat sich nicht lumpen lassen, ein großer Büfetttisch war aufgebaut worden, Oli stand am Grill und grillte ein Burger nach dem nächsten.
„Such du uns einen Platz zum sitzen und ich sorge für das Essen.", delegierte Paul und lief voraus. „Du hast deinen Papa gehört.", sprach ich mit meinem Bauch und sah mich nach einem freien Platz für mich und Paul um. In einer entfernten Ecke fand ich einen kleinen Platz und ließ mich darauf nieder. Kurz darauf saß auch schon Paul neben mir und vor uns standen zwei Burger, und eine Menge Fingerfood.

„Paul leg den Burger hin!", zischte ich meinem Verlobten zu als er gerade zum zweiten mal in eben diesen beißen wollte. „Bitte was?", überrascht sah Paul mich von der Seite an. „Leg einfach den Burger weg.", bat ich mit Nachdruck und biss mir auf die Unterlippe. „Okayyy....", Paul legte endlich den Burger ab und wischte sich die Hände an einer Servierte ab, „Und nun?".
Ich griff mir eine einer Hände und legte sie auf meinen Bauch. „Was...", fing Paul an aber ich unterbrach ihn direkt: „Warte ab.". Der Krümel gab gerade alles und trat wild um sich, also schob ich Pauls Hand dorthin wo ich die Tritte am meisten spürte. „Ist das...?", Paul starrte auf seine Hand und ein ungläubiges Lächeln umspielte seinen Mund. „Dein Sohn, ja.", antwortete ich und genoss das Gefühl von Pauls Hand auf meinem Bauch und den Tritten unseres Kindes. „Seit wann spürst du ihn?", wolle Paul wissen ohne seinen Blick von meinem Bauch zu nehmen. „Seit ein paar Stunden.", erklärte ich und nahm mir einen Gurkenstick vom Teller. „Deswegen warst du also weg.", mutmaßte Paul und sah mich voller Liebe an. „Ja. Eine Sanitäterin hat gemerkt dass ich etwas... sagen wir irritiert von dem Gefühl war und sie hat mich dann beruhigt.", gestand ich und nahm mir den nächsten Gemüsestick vom Teller. Paul aß auch weiter, ließ aber seine Hand auf meinem Bauch liegen.

Die Feier war richtig entspannend. Ich lernte einige von Olis Kollegen kennen, sprach mit Frau Mertens, die mir nach kurzer Zeit das 'Du' anbot und ich spielte mit den Kindern, die einige Partygäste mitgebracht hatten.

Paul unterhielt sich mit den andern Partygästen, während ich mit den kleinen Kindern, entfernt von der ganzen Feiermeute, im Gras saß und ein paar Kinderlieder sang. „Och mal.", quietschte ein Mädchen und sah mich freudestrahlend an. „Okay, aber nur noch einmal.", stimmte ich zu, wohl wissend dass es nicht bei dem einen mal bleiben würde, und fing an das Lied 'Himpelchen und Pipelchen' zu singen. Nachdem ich das Lied weitere fünfmal, dreimal 'A ram sam sam' und einmal '10 kleine Zappelmänner' mit den Kindern gesungen hatte, kam eine der Mütter zu uns zu, um uns mitzuteilen dass die Torte bereit zum Verzehr war. Unter lauten Gebrüll stürzten die kleinen auf Oli zu der gerade dabei war, die riesige Torte in gleichmäßige Stücke zu schneiden.
Noch bevor ich mich überhaupt bewegt hatte, stand Paul neben mir um mir aufzuhelfen: „Du wirst eine so großartige Mutter.", raunte er mir zu als ich, dicht an ihn gepresst, die Szene am Buffet-Tisch beobachtete. „Bitte was?", überrascht von der Aussage blickte ich zu ihm hoch „Ich hab dich beobachtet. Die Kinder hingen ja komplett an deinen Lippen.", erklärte Paul und lächelte. „Das hätten sie auch bei dir. Ich meine du bist Polizist.", lachte ich und lehnte meinen Kopf wieder an seien Brust. „Das ist was anderes. Du hast diese Gabe, du findest direkt einen Zugang zu den Kindern. Erst Elias und nun hier.", widersprach Paul, bevor er mir einen Kuss auf den Kopf presste.

„Wollt ihr keinen Kuchen?", Oli kam mit zwei Papptellern auf uns zu. „Du weißt doch ich muss auf meine Linie achten.", scherzte ich. „Wenn das einer müsste dann ist es Paul. Bald kann man nicht mehr mit Sicherheit sagen, wer von euch beiden schwanger ist.", lachte Oli und grinste Paul an. „Dein Glück dass du heute Geburtstag hast.", zischte Paul gespielt beleidigt und schob sein Tortenstück auf meinen Teller. „Wenn du willst, rufe ich dich morgen an und sage es dir noch mal.", konnte sich Oli eine weitere Bemerkung nicht verkneifen was mich zum schmunzeln brachte. „Ärgerst du wieder deine Gäste?", eine Frau im Sommerkleid kam auf uns zu und stellte sich neben Oli. Noch bevor dieser sie vorstellen konnte raunte ich Paul: „Benimm dich.", ins Ohr.
„Daria, Paul dass ist Tabea meine Frau.", ich spürte wie Paul sich zusammenreißen musste um kein neckendes Kommentar zu sagen, als Oli uns die Frau vorstellte, „Tabea das sind die beiden, denen du unseren Luxusurlaub über die Feiertage zu verdanken hast.". Ohne meinen Blick von Oli zu nehmen, murmelte ich „Jetzt darfst du", in Pauls Richtung. „Hallo Tabea, schön dich kennen zu lernen.", ich nickte der Frau zu und verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke, als Paul sie mit todernsten Blick ansah und „Sag Bescheid wenn du mal genug von ihm hast. Ich sperre ihn dann über Nacht in eine Zelle ein.", sagte.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt