„Siehst du, Papa Klaus regelt das schon."

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„Daria. Was ist los?", raunte er mir zu und stellte sich vormich. „Das kann nicht sein. Das kann nicht sein.", stammelte ichimmer wieder und wich ein paar Schritte zurück. Anna war schonvorgelaufen und sprach nun mit dem Mann der an ihrem Auto lehnte.„Daria. Sprich mit mir. Ist was mit unserem Krümel?", besorgtlegte Paul seine Hand auf meine. „Was ist los?", Stephan trat ausder Eingangstür der Wache und neben Paul. „Ich weiß es nicht. Siespricht nicht mit mir.", erklärte Paul und sah seinen Freundhilfesuchend an. „Was ist mit den beiden?", wies Stephan auf Annaund den Mann die uns nun abwartend ansahen. „Dornröschen?",sprach mich Stephan sanft an und ich zuckte zusammen. Ich sah Paulmit angsterfüllten Augen an: „Papa.".
Paul schaltete sofort.„Bring sie rein.", wies er Stephan an und drehte sich zu Anna undmeinem Vater um. Stephan schob mich zurück in die Wache, in die Armevon Jule und Hannah. „Robin, Daniel. Kommt mit. Paul brauchtHilfe.", rief er den beiden uniformierten Polizisten zu und ranntewieder raus.
Zitternd sah ich den dreien hinterher. „Daria,komm mit.", bat Jule und zog mich in ihr Büro. „Willst du einenTee?", schlug Hannah vor und strich mir sanft über den Rücken.„Ich will zu Paul.", murmelte ich und wollte wieder aus dem Bürogehen. „Das ist keine gute Idee.", hielt mich Hannah zurück.„Ich kann dir die Überwachungskamera zeigen.", bot Jule an undklickte auf ein paar Tasten an ihrem Pc, da ging der Tv an der Wandan und zeigte den Bereich vor der Wache.
Dort bauten sich geradePaul, Stephan, Daniel und Robin vor meinem Vater und meinervermeintlichen Schwester auf. Obwohl man nichts hören konnte, wussteich genau was in Paul vorging. „Was zum Teufel ist da los?",murmelte Hannah und beobachtete gespannt wie Daniel Paul am Oberarmpackte. „Daria? Wer ist das?", raunte mir Jule zu, aber auch siekonnte ihren Blick nicht von dem Bildschirm nehmen. „Mein Vater.",keuchte ich tonlos und hielt weiterhin meinen Bauch fest. Ich war soauf Paul konzentriert dass ich den Blick, den sich Jule und Hannahzuwarfen, nicht mitbekam.
„Uhh... Jetzt gibt es Ärger.",murmelte Hannah als Klaus auf der Kameraaufnahme erschien und auf dieGruppe zuging. „Bitte nicht.", keuchte ich und krallte mich ander Stuhllehne fest. „Keine Sorge.", hörte ich Hannah mir Mutzuzusprechen, ich konnte meinen Blick nicht vom Bildschirm nehmen. Indem Moment als ich sah wie mein Vater auf Paul losgehen wollte sprangich auf und lief aus dem Büro. „Daria warte!", reif Jule mirhinterher. Ich wollte aber einfach nur zu Paul, hatte die Rechnungaber ohne Martin gemacht. Er stand am Empfangstresen und hat wohlselber die Kammeraufnahmen angesehen und ahnte daher was ich vorhatte. Mit einem Satz kam er hinter dem Tresen hervor und zog mich ansich. „Nein. Ich muss zu Paul.", rief ich und versuchte mich ausseinem Griff zu befreien. „Kleine nicht. Paul und die andern regelndas schon. Denk an euer Baby.", sprach Martin sanft auf mich ein.„Aber...", ich sackte in seinen Armen zusammen und ließ mich insein Büro ziehen.
„Jetzt atme tief ein und aus, okay?",sanft drückte er mich in einen der Stühle und ging vor mir in dieHocke. Ich versuchte mich seinem Atem anzupassen, scheiterte aber.„Ich weiß ich bin nicht Paul, aber du musst dich beruhigen.",Martin nahm meine Hände in seine und sah mich durchdringend an.
Mein Atem wurde wirklich etwas ruhiger, bis ich lautes Gebrüllauf dem Flur hörte. „LASST MICH LOS!". Ich krallte meineFingernägel in Martins Hände. „Hör da nicht hin, okay? Die Jungsregeln das. Und du bist hier in Sicherheit.", obwohl ich ihmdefinit weh tat, ließ es sich nichts anmerken. „SIE IST MEINETOCHTER!", hörte ich meinen Vater rufen. „HALTEN SIE IHREKLAPPE, ODER ICH VERGESSE DASS ICH IM DIENST BIN!", die Stimme vonKlaus übertönte alles. „Siehst du, Papa Klaus regelt das schon.",lächelte mich Martin an. Ich nickte und schloss meine Augen. „Soist es richtig. Einatmen und Ausatmen. Für dich und dein Baby.",Martins Stimme strich sanft über mich hinweg.
Nach ein paarMinuten hatte ich mich soweit beruhigt dass ich meine Augen wiederöffnen und Martins Hände loslassen konnte. „Tut mir leid.",nuschelte ich und sah auf sie kleinen Wunden die ich ihm zugefügthatte. „Mach dir darum keine Sorgen. Wie geht's dir?",beruhigte mich der Hauptkommissar und reichte mir ein Glas Wasser.„Besser. Dank dir.", antwortete ich und trank ein paar Schlückebis ich Pauls Stimme hörte. „Daria? Martin? Wo seid ihr?", riefer über den Flur der Wache. Ich stellte das Wasserglas auf demSchreibtisch ab, stand mithilfe von Martin auf und ging aus dem Büro.
„Da seid ihr beiden ja.", rief Paul, lief auf uns zu und zogmich in seine Arme. Erleichtert atmete ich aus und entspannte michnun komplett. „Danke Martin.", brummte Paul und drückte michnoch enger an sich. „Kein Problem. Aber brauchst du einen RTW?",erkundigte sich Martin. Sofort löste ich mich von meinem Verlobtenund sah ihn schockiert an. „Was ist passiert?", wollte ich wissendenn ich sah erst jetzt sein blaues Auge. „Keine Sorge. Mir geht esgut.", lächelte Paul mich sanft an. „Wo ist er?", zischte ichund ballte meine Fäuste. „In der Ausnüchterungszelle. Er hat 4,5Promille intus.", informierte mich Paul und nahm meine Hände inseine. „Es ist wirklich alles gut.".
„Er hat dich verletzt.Nichts ist gut.", mir liefen die Tränen die Wange hinab. „Schatz.Glaub mir. Mir geht es gut.", sanft strich mir Paul die Tränen vonder Wange. „Vielleicht solltet ihr das Gespräch in deinem Bürofortsetzten.", schlug Martin vor und ich nickte schwach.

Aufdem Weg ins Büro, stoppten wir kurz in der Dienststellenküche undnahmen ein paar Muffins und zwei Tassen Tee mit ins Büro. „Es tutmir so leid Paul. Ich hätte da bleiben sollen...", begann ich michzu entschuldigen als Paul die Tür hinter uns schloss. „Wag es janicht daran zu denken.", unterbrach mich Paul, „Die Sicherheitvon euch beiden hat die höchste Priorität in meinem Leben.". SeinBlick wanderte zu meinem Bauch und ein sanftes Lächeln schlich sichin sein Gesicht. Stöhnend ließ ich mich in den Zeugenstuhl sinkenund schloss meine Augen.

„Was passiert jetzt mit ihm? Und mit ihr?", wollte ich nacheinigen Minuten Stille wissen. „Er wird bei uns seinen Rauschausschlafen. Und sie wird gerade von Stephan und Daniel befragt.",antwortete Paul nuschelnd. Als ich meine Augen öffnete sah ich auchden Grund für sein nuscheln. Von den fünf Muffins waren nur nochdrei übrig. „Was denn? Du backst halt zu gut.", gab Paul zu undnahm einen Schluck vom Tee. „Dann muss ich die wohl auch maltesten.", lächelte ich meinen Verlobten an und griff mir denMuffin in der Mitte.


„Bist du sicher dass das deine Schwester ist?", stöhnen ließsich Stephan eine halbe Stunde später auf seinen Bürostuhl fallen.„Wieso?", harkte ich neugierig nach. „Sie ist das kompletteGegenteil von dir. Hochnäsig, viel zu sehr von sich überzeugt,eingebildet und vor allem abwertend anderen gegenüber.", zählteStephan auf und schielte auf die zwei Muffins vor mir und Paul.Wortlos warf ich ihm einen hin und rutschte auf dem Stuhl ein wenignach unten. „Gott sind die Gut.", lobte mein bester Freund meineBackkünste aber davon bekam ich aber nichts mit, denn ich wareingeschlafen.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt