"Mit den richtigen Menschen im Rücken kann dich nichts umwerfen."

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Ich bin auf eure Vermutungen gespannt. Auch die von den sonst stillen Lesern ;)
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„Ihr habt keine Ahnung wie sehr wir euch lieben.", stammelte ich als der Applaus der Gäste über uns hinwegfegte und wir sechs uns festhielten als würden wir ertrinken. „Wir haben da so eine kleine Ahnung.", erwiderte Jule und zog uns alle noch näher zusammen.
Als wir uns voneinander lösten, sahen wir dass alle aufgestanden waren und uns somit Standing Ovation gaben.
Ich sah Paul an und nickte ihm zu, als er meine Hand ergriff und wir zusammen an das Mikrophon traten. Aus den Augenwinkeln sah ich das unsere Trauzeugen von der Bühne gehen wollten, daher sah ich die vier an und schüttelte meinen Kopf. Verwirrt blieben die vier hinter uns stehen, als Paul zu sprechen begann.
„Mit der wichtigsten Person meines Lebens neben und meinen Brüdern und Schwestern hinter mir, ist es wohl nun Zeit das auch wir offiziell unsere Rede halten. Wie meine bildhübsche Frau vorhin schon sagte, sind wir euch dankbar das ihr den heutigen Tag mit uns feiert. Auch wenn wir bei einigen von euch nicht sicher sind, ob sie wegen uns oder dem Essen hier sind.", Paul sah zu Robin, der zwar seine Arme vor der Brust verschränkte aber anfing zu lachen.
„Wir möchten die Chance aber auch nutzen und ein paar Menschen in unserem Leben besonders würdigen. Danke an meinen inoffiziellen Schwiegervater, dafür das du mir den Kopf gewaschen hast, als ich es brauchte und bei deiner Rede darauf verzichtet hast, mich komplett bloßzustellen. Danke an Heidi, dass du für Daria da warst als ich es nicht konnte. Und auch danke an meine Streifenkollegen des letzten Jahres, dafür das ihr mich aufgrund meiner anhalten Schwärmerei über Daria nicht umgebracht habt.". Paul nickte mir zu und signalisierte mir so, dass ich mit meinem Teil beginnen konnte.
„Ich möchte auch ein paar Menschen danken. Danke Papa Klaus und Onkel Martin, dass ihr mir gezeigt habt das väterliche Liebe nichts mit Angst und Gewalt zu tun hat, sondern mit unerschütterlichen Vertrauen und bedingungsloser Liebe. Danke an Marc, Tom, Robin, Flo und Ben dass ihr euer Leben für mich aufs Spiel gesetzt habt, obwohl ihr mich kaum kanntet.
Und vor allem danke ich der gesamten Wache Nord, dafür das ihr mich in eure Mitte aufgenommen habt ohne mich für meine Vergangenheit zu verurteilen und dafür das ihr täglich nicht nur dafür sorgt das Köln sicherer wird, sondern auch das Paul gesund wieder zu mir nach Hause kommt.", ich atmete tief durch und sah zu Paul.
„Als wir diese Feier geplant haben, ist uns so richtig bewusst geworden, wie viele Menschen in unserem Leben sich für uns freuen und scheinbar sehnsüchtig auf diesen Tag hin gefiebert haben. Und um euch ein kleines Andenken an heute, abgesehen von Blasen an den Füßen und dem Kater am nächsten Morgen, zu geben, haben wir da was vorbereitet.", erklärte ich während Paul zu einer Ecke der Bühne ging und die Flaschenkisten die wir dort versteckt hatten neben mich schob. Die kleine Kiste mit den vier Flaschen für unsere Trauzeugen hielt er in der Hand als er fortfuhr: „Für vier besonders wichtigen Menschen in unserem Leben haben wir aber was besonderes.", Paul drehte sich zu unseren Trauzeugen und stellte sich so das er trotzdem noch ins Mikrophon sprechen konnte.
„Ihr vier seid in den letzen Monaten eine große Stütze für Daria und mich gewesen. Egal wann wir euch brauchten ihr wart da, selbst ohne das wir euch darum bitten mussten. Ihr habt uns den Rücken frei gehalten, habt unsere Launen ertragen und habt dafür nie eine Gegenleistung erwartet.", Paul hielt mir die Kiste hin, die ich öffnete, die Flasche hinaus holte und sie an unsere Trauzeugen verteilte die mich mit glasigen Augen ansahen.
„Daniel. Hannah. Jule. Stephan. Auch wir haben einen Spruch gefunden der zu uns euch passt. 'Mit den richtigen Menschen im Rücken kann dich nichts umwerfen.'. Wir haben lange überlegt wie wir euch für alles danken sollen. Wie Paul schon sagte, ihr vier steht immer an unserer Seite, fangt uns auf und macht uns Mut wenn wir am Boden sind. Gemeinsam gehen wir durch dick und dünn. Teilen die schönen aber auch die miesen Zeiten miteinander. Dafür werden wir euch auf ewig dankbar sein und hoffen das ihr genauso für unseren Sohn da sein werdet.", ich legte mir meine Hand auf meinen Babykugel. Ehe ich noch anders reagieren konnte, wurden Paul und ich wieder in eine Umarmung gezogen, bis uns ein ohrenbetäubender Signalton auseinander fahren lies.

„Was ist das?", brüllte ich und presste mir meine Hände auf die Ohren. „Feueralarm!", rief Paul und zog mich von der Bühne in Richtung Ausgang. Dank einigen erfahrener Polizisten lief die Evakuierung der Halle zügig ab und die ersten Feuerwehr Löschwagen fuhren auf den Parkplatz.
„Sind alle draußen?", selbst jetzt übernahm Klaus das Kommando.
„Wieso rieche ich kein Rauch?", skeptisch sah ich zu Paul, der neben mir Jule und Hannah stand, und nun selber ein paar mal tief Luft holte. „Du hast Recht.", erwiderte Paul, zog sich sein Sakko aus und legte es mir um die Schultern. „Aber warum dann der Alarm?", ich sah zu den Feuerwehrmännern die gerade mit schweren Atemschutzmasken in die Halle traten. „Ich kläre das.", entschied Paul und lief zu Klaus der sich mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr unterhielt.
„Geht's euch gut?", Oli und Franco kamen auf uns zu und ließen geübt ihre Blicke über unsere Körper schweifen. „Ja alle unverletzt. Aber riecht ihr Rauch?", Hannah reib sich ihre Oberarme und sah den Notarzt fragend an. „Jetzt wo du es sagst.", Oli runzelte die Stirn und sah zu Franco der nur mit den Schultern zuckte.
„Daria? Kommst du mal?", rief Paul uns zu, also eilte ich auf ihn zu, Jule, Hannah, Oli und Franco folgten mir direkt. „Laut Feuerwehr war das falscher Alarm. Aber als Veranstalter der Feier brauchen Sie unsere Daten. Wo ist dein Ausweis?", erklärte Paul und mir fiel ein Stein von Herzen. „Ich hole deine Tasche.", Jule lief direkt los und ich wand mich daher an den Einsatzleiter der Feuerwehr: „Kann man rausfinden was den falschen Alarm ausgelöst hat?".
Der Mann nickte: „Meine Kollegen haben einen eingedrückten Feuermelder-Schalter an der hinteren Seite der Halle entdeckt. Wir gehen aus das irgendjemand ihn mutwillig eingedrückt hat. Nur ist die Chance, den Schuldigen zu finden, sehr gering. Eben weil hier so viele Menschen sind und im Grunde auch jemand von außerhalb in die Halle kommen könnte, ohne das Sie und Ihr Mann das bemerkt hätten. Daher sehen wir auch davon ab Ihnen die Kosten für unseren Einsatz aufzuerlegen. Sollten wir aber noch mal kommen müssen, sieht die Sache anders aus.". „Danke das ist lieb von Ihnen.", bedankte ich mich als Jule mir mein Tasche reichte. Kurz darauf hatte der Einsatzleiter sich die Daten von mir und Paul notiert und zog mit seinen Kollegen wieder ab.
„Das war nie im Leben einer von uns.", raunte ich Paul zu, als wir wieder alle in die Halle gingen. Ein breites Lächeln erschien auf Pauls Gesicht und er sah mich stolz an. „Was ist los?", lachte ich und ging mit meinem Ehemann zurück auf die Bühne, da wir noch die Flaschen unseren Gästen erklären wollten. „Du hast gerade das erste mal von uns geredet und dabei unsere Polizei-Familie gemeint.", erklärte Paul stolz und nahm mich in den Arm.

„Obwohl wir gerade kurz unterbrochen wurden, möchten Daria und ich euch trotzdem eure Andenken geben.", informierte Paul unsere Gäste und wollte die erste Flaschenkiste öffnen, als wir eine Stimme neben uns hörten: „Dann unterbrechen wir euch halt noch mal.".

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt