„Damals hättest du noch gelacht."

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Hey Leute. Ich lebe noch :D
Und damit ihr nicht so lange auf das nächste Abenteuer von Daria und Paul warten müsst, geht es heute weiter.
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„Nein Daria. Du ziehst das Kleid nicht an.", Paul baute sich vor mir auf und stemmte seine Hände in die Hüften. „Ich bin erwachsen Paul. Also ziehe das Kleid an.", widersprach ich und schminkte mich weiter. „Dir ist bewusst dass mein Chef anwesend sein wird?", Paul sah mich von oben herab an. „Dir ist bewusst das ich für deinen Chef wie eine Tochter bin?", wollte ich rhetorisch wissen und zwinkerte ihm zu. „Trotzdem muss er dich nicht in einem Kleid sehen, dass alle Männer verrückt macht.", stöhnte Paul und fuhr sich durch die Haare. „Paul. Mehr als 80% deiner Kollegen sind verheiratet und bringen selber ihre Frau mit. Und mit den andern 20% bin ich sehr gut befreundet und daher fallen die auch raus. Der einzige der solche Gedanken hat, wenn ich das Kleid trage bist du.", erklärte ich und tippte ihm mit einem Lipliner an seine Brust.
„Kannst du es mir verübel?", sein Blick viel auf den Bademantel den ich trug, der ihm, dadurch dass ich saß und er stand, einen guten Blick auf meine Oberweite bot. „Paul Richter.", rügte ich ihn als ich seinen Blick bemerkte und zog den Bademantel weiter zu.
„Gibt es nichts was ich sagen könnte um deine Meinung zu ändern?", sah Paul mich mit einem Welpenblick an. „Lass mich überlegen... Nein.", ich zwinkerte ihm zu und stand auf.
„Aber ich könnte es ein wenig verändern, dass es nicht mehr ganz so... freizügig ist.", erlöste ich meinen Verlobten und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Danke.", flüsterte Paul und zog mich an sich. „Können wir nicht einfach die Silvesterfeier sausen lassen?", hauchte er in mein Ohr und schickte so eine Gänsehaut über meinen Körper.
„Paul. Die Feier ist auch für unsere Verlobung. Die Wache würde es uns nie verzeihen wenn wir nicht auftauchen.", stellte ich klar und löste mich aus seiner Umarmung.
Schnell griff mir das Kleid und verschwand damit ihm Bad.
„Ich bin soweit.", rief ich und kam aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer, wo Paul sich gerade sein weißes Hemd zuknöpfte. „Und? Wie sehe ich aus?", ich drehte mich vor ihm um meine eigene Achse. „Atemberaubend.", hauchte Paul und legte mir eine Hand auf den Bauch. „Ihr beide."
„Du bist ein Spinner.", lachte ich und wuschelte ihm durch die noch ungemachten Haare. „Nenn es wie du willst. Aber ich liebe euch beide.", gestand Paul und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. „Und danke dafür.", zwinkerte er und zupfte am extra Spitzenstoff in meinem Ausschnitt. „Alles nur für dich.", säuselte ich und verließ den Raum.


„Hallo ihr beiden. Gut seht ihr aus.", begrüßte uns Klaus der gemeinsam mit uns bei der Halle, in der wir feiern würden, ankamen. „Simone? Das sind Paul und Daria.", wand er sich an seine Begleitung. „Ach sie haben das wunderbare Festessen gezaubert, damals im Hotel?", ich hielt ihr meine Hand hin. „Ach das war nur eine Kleinigkeit.", wiegelte Klaus Frau ab. „Von wegen Kleinigkeit. Ich hab selten so gut gegessen.", lobte ich sie erneut. „Ach da kommen Martin und Sabine.", wies mich Paul hin und lief zu unserem Auto. „Versteckt Paul sich gerade vor Martin?", Klaus sah Paul kopfschüttelnd hinterher. „Nein. Aber wir haben noch was für dich und Martin im Auto.", klärte ich auf.
Kurz darauf hielten die beiden Männer die Geschenke in der Hand die sie rasch auspackten. „Das wäre aber nicht nötig gewesen.", bedankte ich Klaus und roch, wie ein alter Profi an den Zigarren. „Das wollte ich auch sagen.", lachte Martin und besah sich die Utensilien in seiner Hand. „Naja Martin. Wir wissen glaube ich alle wie dein Schreibtisch auf der Wache aussieht.", neckte ihn Klaus.
„Lass uns reingehen und die Jungs noch ein wenig mit ihren Geschenken spielen lassen.", ich harkte mich bei Paul unter und zog ihn in die riesige Halle. Diesmal war die Dekoration ganz in Silber gehalten und gab es eine größere Tanzfläche. Und es standen diesmal in der einen Hälfte der Halle Tische mit Stühlen und nicht wie bei mir Stehtische.
„Jetzt müssen wir nur noch Marc finden. Dann hab ich all meine Geschenke unter die Leute gebracht.", brüllte ich Paul ins Ohr, da die Musik schon Ohrenbetäubend war. „Wir sind ja noch ein bisschen was hier.", brüllte Paul zurück und zog mich zu unseren Freunden.
Nach einer raschen Begrüßung zogen die Männer los um uns was zu trinken zu holen. „Daria. Das Kleid hätte ich dir so gar nicht zugetraut.", ließ mich Hannah brüllend wissen. „Ich hätte auch nie gedacht dass ich so was mal trage. Aber danke euch hab ich endlich genug Selbstvertrauen.", offenbarte ich und zupfte kurz an dem Spitzenstoff der mein Dekolletee verhüllte, „Das hier hab ich nur für Paul hinzugefügt". Hannah und Jule nickten mir wissend zu. „Ich kann ihn verstehen. Das Kleid ist echt heiß.", brüllte Jule als die Männer wiederkamen.
„Wir haben euch schon mal ein bisschen was zu essen mitgebracht.", erklärte Paul und hielt mir einen Teller hin. „Wie hast du das geschafft? Das Buffet ist doch noch gar nicht eröffnet?", wollte ich wissen, steckte mir aber schon einen Gurkenstick in den Mund. „Hat halt seine Vorteile wenn man im Prinzip der Grund für die Feier ist.", lachte Paul und legte mir seine Hand um die Hüfte. „Ihr müsst auch was essen. Sonst sieht es zu offensichtlich aus.", bat ich meine Freunde sich sich verhalten am Pappteller bedienten. Seitdem ich schwanger war, hatte ich ständig und überall Hunger.

„Ersteinmal ein großes Hallo an alle Anwesenden.", erhob Sven das Wort als er auf die Bühne getreten war. „Ich danke euch allen dass ihr zu meiner Ruhestandfeier gekommen seid um mit mir das Ende meiner langen und ereignisreichen Dienstzeit zu feiern. Rückblickend betrachtet war meine Zeit als Dienststellenleiter ein Spaziergang bis ich eine Person kennengelernt habe." Ein Lächeln umspielte einen Mund und ich wurde rot. „Und diese Person feiert heute gemeinsam mit einem geschätzten Kollegen von mir ihre Verlobung." Es brach großer Jubel aus der erst nach einigen Minuten abebbte. „Und ich hoffe ich trete dir nicht zu nah, Daria, aber niemand hat in all den Jahren meine Männer und Frauen so auf Trapp gehalten wie du in den letzten paar Monaten.". Alle Anwesenden brachen in Gelächter aus und ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
„Ein Hoch auf Daria und Paul.", Sven hob sein Glas in unsere Richtung und alle Anwesenden fielen
mit ein.
„So nachdem ich die beiden jetzt genug geärgert habe, wünsche ich euch allen eine schöne Feier.", mit diesen Worten ging Sven von der Bühne.
„Wo er recht hat, hat er Recht.", neckte mich Daniel. „War ich wirklich so schlimm?", ich sah meine Freunde fragend an. „Also bevor ich dich kannte, hab ich noch nie so viel Papierkram gehabt.", lächelnd sah mich Stephan. „Das wollte ich nicht...", stammelte ich und sah Paul an. „Alles gut Schatz. Die beiden übertreiben mal wieder.", er warf Daniel und Stephan einen finsteren Blick zu und wollte mich in seinen Arm nehmen. „Das sagst du doch nur damit ich kein Drama mache.", schimpfte ich und schob ihn von mir. „Daria. Paul hat Recht. Oder Jungs?", kam Hannah meinem Verlobten zur Hilfe. „Ja. Wir haben nur einen Scherz gemacht.", panisch sah Stephan mich an. Auch Daniel wusste nicht wie er reagieren sollte: „Damals hättest du noch gelacht.".
„Ich brauche frische Luft.", rief ich Paul zu und lief aus der Halle.

„Daria, Schatz, warte!", hörte ich Paul hinter mir. Ich bleib so abrupt stehen, sodass Paul einen Schlenker machen musste um nicht in mich reinzulaufen. „Es tut mir leid.", gestand ich und warf mich in seien Arme. „Niemand ist dir böse.", sanft stich Paul mir über den Rücken. „Doch die beiden hassen mich.", schluchzte ich und vergrab mein Gesicht in Pauls Brust um mich im selben Moment von ihm zu lösen: „Und jetzt hab ich dein Hemd versaut.". „Dari. Es ist alles gut. Ich hab ein paar Ersatzhemden im Auto. Und die beiden sind dir nicht böse. Dreh dich mal um.", Paul griff an meine Hüfte und drehte mich zum Halleneingang, wo ich Stephan und Daniel mit den Händen in den Anzugstaschen stehen sah.
Als hätten sie auf das Signal gewartet kamen sie auf uns zu. „Sei lieb zu den beiden ja. Du auch Krümel.", Paul legte kurz seine Hand auf meine Bauch, bevor er zu unserem Auto joggte.
„Hey Dornröschen.", verlegen sah Stephan mich an. Auch Daniel war anzusehen dass ihm das ganze leid tat.
„Es tut mir leid. Bitte hasst mich nicht.", nuschelte ich und sah auf den Sandboden. „Warum sollten wir dich hassen?", kam es verwirrt von Daniel. „Ich hätte euch da drinnen nicht so anzicken dürfen. Ihr wolltet ja nur einen Scherz machen.", erklärte ich und spielte mir dem Stoff meines Kleides. „Hör mal Daria.", Daniel kam noch einen Schritt auf mich zu und nahm meine Hand in seine. „Für uns alle ist die Situation gerade neu. Aber das wuppen wir schon ja?". Ich hob meinen Kopf und lächelte Daniel traurig an. „Daniel hat Recht. Bisher hab ich privat mit noch keiner Schwangeren zu tun gehabt. Aber es wäre doch gelacht wenn wir das nicht auch gemeinsam schaffen.", Stephan hatte meine andere Hand gegriffen und lächelte mich an.
„Der kleine Krümel wird euch in seinem oder ihrem Leben brauchen.", dankbar lächelte ich meine Freunde an.
„Also habt ihr euch wieder lieb?", Paul kam auf uns zu und stellte sich hinter mich. „Wir haben nie damit aufgehört.", erklärte Stephan, zwinkerte mir zu und ließ meine Hand los. Auch Daniel ließ meine Hand los und gemeinsam gingen wir vier zurück in die Halle.

Die restliche Zeit bis Mitternacht verbrachte ich tanzend und essend ohne besondere Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich wollte mir gerade erneut was zu essen holen, als die Musik mit einem Mal stoppte und Sven gemeinsam mit Klaus auf der Bühne stand. „Ladies und Gentlemans, es ist kurz vor Mitternacht. Ich würde vorschlagen dass die unter euch, die sich das Feuerwerk ansehen wollen, nun auf den Weg nach draußen machen.", Klaus ging zur Seite und ließ Sven an das Mikrofon. „Und nicht vergessen. In 10 Minuten bin ich zwar nicht mehr euer Boss, das heißt aber nicht dass ihr euch nicht mehr benehmen müsst.".
Mit lauten Gelächter traten die beiden Männer nach draußen und alle Anwesenden gingen vor die Halle wo der Aufbau der Pyrotechniker schon im vollen Gange war.

„Auf ein langweiliges nächstes Jahr.", rief Hannah und lehnte sich mit ihrem Rücken an Daniel. „Auf weniger Drama.", reif Jule und lehnte sich an Stephan.
„Auf eine gemeinsame glückliche Zukunft.", rief ich und küsste Paul in dem Moment als die ersten Raketen in den Himmel stiegen und dort explodierten.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt