„Hier sind zu viele Zeugen. Darum kümmern wir uns später."

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Das zweite Kapitel für heute kommt etwas spät, weil ich auf dem Sofa eingepennt bin :D Vielleicht auch gut so, denn morgen bin ich eh erst spät wach.
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Verwundert sah ich Paul an, als die Musik mit einem mal gestoppt wurde. „Leider haben uns Paul und Daria das Versprechen abgenommen keine peinlichen Spielchen zu starten, aber so ganz ohne alles können wir euch nicht vom Harken lassen.", Stephans Stimme dröhnte durch die ganze Halle und mir schwante was böses, „Daria, Paul kommt bitte einmal zu uns.".
„Ich hab die Sneaker an, also können wir einfach weg laufen.", raunte ich Paul zu als wir auf unsere Freunde zugingen. „Wir haben im Vorhinein allen Gästen ein paar Wer-würde-eher-Fragen gestellt. Und nun liegt es an euch ihre Antworten zu erraten.", Daniel reichte uns jeweils zwei Pappschilder. Auf dem einen war Pauls Gesicht abgebildet und auf dem anderen meins. „Für jede richtige Antwort bekommt ihr fünf Euro. Also legt euch ins Zeug.", fügte Hannah hinzu als Jule mich und Paul so drehte dass wir Rücken an Rücken dastanden. Die restlichen Gäste stellten sich als Kreis um uns herum.
„Wer würde eher das Haus beim kochen abfackeln?", stellte Stephan die erste Frage und sofort hielt ich und auch Paul das Schild mit meinem Gesicht hoch. Um uns brach Jubel auf und ich sah wie Jule zwei Geldscheine in ein großes Sparschwein steckte.
„Wer würde eher verschlafen?", stellte Stephan die nächste Frage und schon wieder schnellten zeitgleich die Pappschilder hoch. Diesmal mit Pauls Gesicht und auch dieses mal landeten zwei Geldscheine im Sparschwein.
„Okay, Wer würde sich eher ein Tattoo stechen lassen?", ich musste länger überlegen, entschied mich aber für Pauls Pappschild. Diesmal steckte Jule nur einen Geldschein in das Sparschwein und ich fing an zu lachen. „Wer hat den Recht?", rief ich meinen Freunden zu. „Paul.", informierte mich Hannah und lehnte sich an Daniel.
„Wer würde sich eher die Haare pink färben?", sofort schnellten beide Pappschild mit meinem Gesicht hoch und zwei Geldscheine wanderten in das Sparschwein. „Wer würde eher nackt durch Nachbars Garten laufen?", fragte Stephan weiter und dieses mal hob sowohl ich als auch Paul das Pappschild mit Pauls Gesicht hoch. Fassungslos sah ich wie Jule den Kopf schüttelte und diesmal nichts in das Sparschwein steckte. „Ich würde doch nie nackt rumlaufen.", rief ich und musste lachen als Flo, für alle gut hörbar, antwortete: „Wir würden aber eher dich nackt sehen wollen und nicht Paul.". „Kurze Spielunterbrechung!", brüllte Paul und ging einen Schritt auf Flo zu.
„Jungs benehmt euch!", selbst ohne Mikrophone war Klaus Stimme mehr als deutlich zu hören. Wiederwillig stellte sich Paul wieder mit seinen Rücken an meinen und lächelte als ich ihm „Hier sind zu viele Zeugen. Darum kümmern wir uns später." zuraunte.
„Machen wir weiter im Spiel. Nun kommen die Finalen fünf Fragen.", Stephan sah kurz auf seinen Zettel, „Wer würde eher anfangen laut auf der Straße zu singen?", sofort hob ich das Pappschild mit meinem Gesicht hoch und da Jule wieder zwei Geldscheine in das Sparschwein steckte, ging ich davon aus das Paul der selben Meinung war. „Wer würde länger ohne Schlaf durchhalten?", zögernd hielt ich das Paul-Gesicht-Pappschild hoch, da ich aufgrund der Schwangerschaft gerade dauernd müde war. Anscheinend waren die anderen auch der selben Meinung, denn schon wieder landeten zwei Geldscheine im Sparschwein.
„Wer würde eher Hundert oder mehr Bücher pro Jahr lesen?", ohne groß zu überlegen hielt ich mein Pappschild hoch und grinste als ich wieder sah wie Jule zwei Geldscheine ins Sparschwein steckte. „Ich schwöre euch, das erste Wort von meinem Sohn wird was mit Harry Potter zu tun haben.", rief Paul unseren Freunden zu und erntete ein paar Lacher. „Immerhin hat er dann Geschmack!", rief Anna Westerhoven und zwinkerte mir zu.
„Wer würde eher das Wasser im Gurkenglas exen?", Stephan verzog beim vorlesen der Frage das Gesicht und schüttelte den Kopf als er sah das sowohl ich als auch Paul das Pappschild mit meinem Gesicht hoch hielten. „Was erwartet man auch von Russen.", lachte Jule als sie das Geld in das Sparschwein steckte. „Hey!", hörten wir Tom empört rufen und brachen in Gelächter aus.
„Okay, bevor hier gleich eine Massenschlägerei ausbricht kommen wir zur letzten Frage: Wer würde eher eine Woche im Regen zelten?", stellte Stephan die letzte Frage und lächelte als ich meine beiden Pappschilder hochhielt. Ohne sie wieder runter zu nehmen drehte ich mich zu Paul und sah dass auch er beide Schilder hoch hielt. „Somit habt ihr ganze 85€ für eure Flitterwochen gesammelt. Wir lassen das Schwein hier stehen, wer will kann was reinwerfen. Und um mit guten Beispiel als Trauzeugen voran zu gehen, fangen wir an.", Daniel zog einen 500€ Schein aus seinen Anzug, knickte ihn und steckte ihn in das Sparschwein. „Das können wir nicht annehmen.", kam es gleichzeitig von Paul und mir was unsere Gäste zum Lachen brachte.

„Am Flitterwochen hab ich gar nicht gedacht.", ich stand mit Paul vor der Halle um etwas frische Luft zu tanken. „Ich auch nicht, an sich würde ich ja das Strandhaus vorschlagen, aber nach dem letzten mal...", Paul sah mich traurig lächelnd an. „Ich will nicht das sie der Grund ist das wir nie wieder in das Strandhaus können.", sanft strich ich Paul über die Wange, „Was hältst du davon, wir haben doch noch den Spa Gutschein von den Mädels. Vielleicht gibt es von der Hotelkette auch ein Hotel in der Nähe von deinem Strandhaus. Dann können wir das kombinieren.". „Bist du dir sicher?", Paul zog mich an sich heran und sah mich prüfend an. „Natürlich. Zum einen glaube ich nicht das Emily das noch mal abzieht und zum anderen haben wir dem Strandhaus unseren Sohn zu verdanken.", ich lächelte breit als ich das glitzern in Pauls Augen sah, als ihm wohl die Szenen in der Küche und im Whirlpool wieder in den Sinn kamen. „Oder wir sparen uns den Spa-Gutschein auf für den Fall das wir mal Zeit für uns brauchen und der Krümel bei seinen Tanten und Onkeln bleibt.", ein schelmisches Grinsen umspielte die Lippen von meinem Mann und ich wusste sofort was er dachte. „Unser Krümel ist noch nicht mal auf der Welt und du planst schon wie du ihn los wirst.", rügte ich ihn und musste mir ein lächeln verkneifen. „Wie sollen wir sonst zu einer Sophie kommen?", hauchte Paul gegen meine Lippen bevor er mich leidenschaftlich küsste.
Den Rest der Feier verbrachte ich auf der Tanzfläche, unterhielt mich mit den Gästen oder saß auf meinem Stuhl und ließ mich von Paul umsorgen.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt