"Hallo Dornröschen. Ihr Taxi ist da."

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Soliefen die nächsten Tage alle ab. Wir redeten viel, lachten, küsstenuns – wir verbrachten jede Minute zusammen die Paul nicht arbeitenwar.
Ich lag im Wohnzimmer auf dem Sofa und hatte es mir gerademit einem heißen Tee auf dem Sofa bequem gemacht als mein Handyklingelte. Auf dem Display las ich „Polizeiwache Köln Mühlheim.".„Petrowa?", meldete ich mich, immer noch im Glauben dass Paulmich anrief. „Hallo Frau Petrowa. Wiebel hier. Ich hoffe ich störenicht.", kam es vom anderen Ende. „Nein, Sie stören nicht. Istdenn was passiert? Gibt es Neuigkeiten?", fragte ich und setztemich auf. „Ich wollte Sie bitte heute im Laufe es Nachmittageseinmal zu uns zur Wache zu kommen. Wir brauchen noch ihre offizielleAussage.", informiere mich der Polizeihauptkommissar. „Klar, dassist kein Problem. Nur hab ich ja gerade kein Auto.", antworteteich. „Ach stimmt. Ich werde sie abholen lassen kein Problem. Ichwüsste da auch schon jemanden.", lachte der Herr Wiebel. Wirbesprachen noch die Uhrzeit an der mein Taxi vor der Tür stehenwürde und legten auf.
Als das Handydisplay dunkel wurde konnteich mein Spiegelbild sehen. Ich brauchte dringend einen Dusche undein wenig Make-up um mich unter die Leute zu wagen.
Gerade nochrechtzeitig wurde ich fertig, denn gerade als ich den Puderpinsel zurSeite legte, klingelte es an der Tür.
Aber an der Tür standnicht wie erwartet Paul, sondern einer seiner Kollegen. „HalloDornröschen. Ihr Taxi ist da.", begrüßte mich der große Mannund deutete eine Verneigung an. „Bitte was?", irritiert trat icheinen Schritt zurück. Der Polizeioberkommissar kratzte sich verlegenam Kinn. „Ich ähhh...", stammelte er als ich Schritte hinter ihmüber dem Weg kommen hörte. „Ist alles okay?", kam es von Juledie gerade hinter dem Polizisten auftauchte.
„Hallo Jule. Schöndas du da bist.", begrüßte ich sie. „Hallo Daria. Können wirlos?", antwortete sie. Ich nickte mit einem skeptischen Blick aufihren Kollegen. „Was hast du getan, Stephan?", lachte die blondePolizistin. „Ich hab gar nichts getan.", der angesprochene hobverteidigend die Hände, „Ich wollte nur einen Witz machen. Der istwohl in die Hose gegangen.". Jetzt verstand ich:" Ach deswegendas Dornröschen.". Irritiert sah Jule von mir zu Stephan undwieder zurück. „Vergiss es.", brummte der Polizist und ging mitraschen Schritten zum Streifenwagen.
Ich schnappte mir meineHandtasche und folge ihm gemeinsam mit Jule.



Ander Wache angekommen, half mir Stephan aus dem Auto. Während dergesamten Fahrt war er still geblieben und hatte den Smaltalk mir undJule überlassen.
Die beiden führten mich zum Büro von HerrnWiebel und Herrn Fuchs und verabschiedeten sich.
Ich klopfte anund wurde auch gleich hinein gebeten.
„Ah, Frau Petrowa. Dankedass sie da sind.", begrüsste mich Herr Fuchs und bat mir einenStuhl an. Mit vorsichtigen Schritten ging ich zum Doppeltisch undnahm Platz. „Immer noch so starke Schmerzen?", erkundigte ersich. „Leider ja, sie werden aber täglich weniger. Und nächsteWoche kann ich mit der Physiotherapie beginnen.", erklärte ich.
Nachdem wir die offiziellen Formalitäten geklärt hatte begannHerr Fuchs mit der Befragung. „Bitte erzählen Sie mir was sie nochwissen. Von Anfang an. Und bevor Sie sich Gedanken machen – ichweiß dass sie und mein Kollege Paul Richter befreundet sind.Spätestens nachdem er nach ihrem Unfall jede freie Minute bei Ihnenwar, weiß es auch die ganze Wache.", bat er mich.
Und icherzählte ihm alles was ich noch wusste. Dass mein Wagen ein paarTage in der Einfahrt von Paul stand und ich damit dann erst heimgefahren war und dann einen Abstecher zum Bauern machen wollte.„Haben Sie irgendwas an ihrem Wagen gemerkt? Fuhr er sich anders?",fragte Herr Fuchs nach, nachdem er sich alles notiert hatte. Ichschüttelte den Kopf:" Ich hab auch nicht wirklich draufgeachtet.". Er nickte nur und machte sich noch einige Notizen.
„Wann war das letzte Mal dass sie von Frau Meyer gehörthaben?", fragte er und sah mich abwartend an. „So persönlich wares das letzte Mal glaube ich in der Hütte im Wald. Aber über siegesprochen habe ich meiner Nachbarin Heidi. Sie erzählte mir dassEla wohl ein paar Mal bei mir war, als ich bei Paul war. Heidi hatEla dann angesprochen und gefragt was sie will. Ela meinte nur dassihre Nichte besuchen wollte. Und Ela ist definit nicht meine Tante."Wieder nickte der Polizeihauptkommissar und machte sich Notizen.

„Undwas wissen Sie neues?", fragte ich diesmal ihn. Herr Fuchs legteseinen Kugelschreiber zur Seite und blickte mir einen Moment lang indie Augen. „Wir wissen leider nichts. Frau Meyer hat einwasserdichtes Alibi.".

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt