Kaum hatte sie das Büro betreten, versuchte ich mich so klein wie möglich zu machen. Ich versuchte mich ganz nach an das Holz des Fensterrahmens zu pressen und möglichst unauffällig zu sein. Dies schien aber unnütz zu sein, den Ela fixierte mich gleich mit einem Blick, dem man nicht einmal seinem schlimmsten Feind zuwerfen sollte. „Also ich weiß gar nicht, was hier los ist.“, versuchte sie die Polizisten von ihrer vermeintlichen Unschuld zu überzeugen. „Ich soll sie gewürgt haben? Das war sie selber!“, schaubte sie, das sie von Herr Richter über den Grund ihrer Anwesenheit aufgeklärt worden war.
„Die Kleine tut doch alles um an Geld zu kommen. Und jetzt hat sie zwei dumme gefunden. Sie werden ihr doch kein Wort glauben. Sie hat mich schon so oft um Geld angepumpt, das ich es gar nicht mehr zählen kann. Soweit ich das weiß, hat sie psychische Probleme und gehört in eine Klapse!“, fuhr sie weiter fort. Sie hätte garantiert noch Stunden so weiter machen können, wenn ich nicht mit einem erneuten Asthmaanfall die Fensterfront hinunter gerutscht und wäre, wenn Herr Matthäus nicht in der letzten Sekunde meinen Arm gegriffen hätte, mit den Kopf hart auf den Boden geknallt. Nun saß ich auf dem Po und bekam keine Luft mehr. Sofort wurde es hektisch im Raum. Lea lief in meine Gruppe um mein Asthmaspray zu holen. Ela lachte schadenfroh und Herr Matthäus bestellte per Funk einen RTW für mich, wenn auch gegen meinen Willen.Nur Herr Richter blieb ruhig. Er kniete sich vor mich hin und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich sah wie sich seine Lippen bewegten aber nur Bruchstücke fanden ihren Weg in mein Gehirn „Ruhig... Augen... Mich.“.
Wir sahen uns genau in die Augen und es schien als würde sich die Welt um uns herum auflösen. Als gäbe es nur ihn und mich. Ich versuchte mich auf ihn und das was er mir zu sagen versuchte zu konzentrieren. Er atmete tief ein und aus. Ich versuchte mich seinem Tempo anzupassen. Nach jedem Atemzug wurde ich ruhiger bis ich schließlich das Spray, das Lea mir mit zittrigen Händen reicht, gar nicht mehr brauchte.
Als ich die Sirenen des Krankenwagens näher kommen hörte stand ich mit zittrigen Beinen auf und hielt mich an einer Stuhllehne fest um nicht gleich wieder umzufallen.Nach einem kurzen Gespräch mit dem Notarzt war klar, das ich auf alle Fälle mit ins Krankenhaus fahren musste. Allein schon um alle eventuellen Hirnschädigungen durch den Sauerstoffverlust zu untersuchen. Die beiden Polizeibeamte versprachen mir, später nach zu kommen um mich dann noch einmal zu befragen.
Ela wurde, wenn auch unter Protest, mit auf die Wache genommen.Das letzte was ich saß, bevor sich die Türen des Krankenwagens schlossen, waren dutzende Kindergartenkinder die an den Fensterscheiben klebten und den RTW und den Streifenwagen mit großen Augen und offenen Mündern bestaunten.
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Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.