„Ich weiß es nicht.", gestand Paul und stützte mich. „Mirgeht es gut, Oli.", wand ich mich an den Notarzt der mich nochimmer besorgt begutachtete. „Mir ist nur flau im Magen geworden.Und wie ich vorhin schon sagte. Der Krümel hat Vorrang.".
„Der?",ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Arztes und ichnickte. „Seit gestern wissen wir dass es ein Junge wird.".
„Glückwunsch ihr beiden. Dein Puls und Sauerstoffgehalt istjedenfalls in Ordnung.", beruhige Oli mich und Paul, während ersein Equipment wegpackte, „Danke dass du dich an dein Versprechengehalten hast.".
„Ich es euch vieren versprochen.", lachteich und legte mir meine Hand auf den Bauch, „Trotzdem will ichwissen wer so was an fremde Wände schmiert.". „Ich gehe dawieder rein und höre mir den Rest vom Bericht an. Kann ich dichalleine lassen?", wand sich Paul an mich. „Natürlich. Ichbrauche nur ein wenig frische Luft und komme dann später wiederrein.", erklärte ich. Paul drückte mir noch einen raschen Kussauf die Lippen bevor er zurück in den Konferenzraum lief.
„Ichbringe euch beiden noch zu eurem Auto.", bot ich Oli und Franco anund ging mit ihnen nach draußen. „Hältst du es für richtig jetzthier rum zu laufen? Nachdem jemand 'Wir werden dich überall finden!Und dann wirst du leiden! ' an deine Schlafzimmerwand gesprühthat?", raunte mir Franco zu als wir aus der Wache traten. „Ichbrauche einfach ein bisschen frische Luft. Da reicht wie ein Hund denKopf aus dem Fenster strecken nicht.", erklärte ich und folgte denbeiden zu ihren Notarztwagen. „Versprich mir einfach nur dass duauf dich aufpasst.", bat mich Oli als ein Auto auf uns zugerastkam.
„In Deckung!", rief der Notarzt und schirmte mich in letzterSekunde ab als uns etwas traf. „Was zum Teufel ist das?", stöhnteFranco und hielt sich die Hand vor den Mund. Ich musste michzusammenreißen um mich nicht auf Oli zu übergeben. Uns traf erneutetwas und dann fuhr der Wagen mit quietschenden Reifen davon.„Alle unverletzt?", keuchte Oli und hielt sich die Nase zu. Nochbevor wir antworten konnten, kamen Stephan und Daniel auf unszugeeilt. „Ist euch was passiert?", besorgt sah mein besterFreund uns an, während Daniel in sein Funkgerät sprach und dem Autohinterher sah. „Was zum Teufel ist das?", keuchte ich undversuchte durch den Mund zu atmen. „So wie es riecht waren dasStinkbomben.", Olis Gesichtsfarbe glich der des Hulks. „Bist duverletzt?", erschrocken sah ich dass ihm was rotes den Halsentlanglief, „Das ist alles meine Schuld.". Mir stiegen erneutTränen in den Augen, aber Daniel konnte mich nach einem gezieltenBlick beruhigen. „Es ist rote Farbe. Kein Blut.". „Da wird sichmeine Frau aber freuen, wenn ich wie ein Schwein stinkend heimkomme.", witzelte der Arzt und versuchte so die Situation etwasaufzuheitern. „Ihr könnt hier duschen. Wir haben bestimmt nochWechselkleidung für euch hier.", bot Stephan an und versuchte sichseinen Ekel nicht anmerkten zu lassen. „Die Reinigung eurerKleidung zahle ich natürlich.", bot ich Oli und Franco an diesofort den Kopf schüttelten. „Quatsch Daria. Wenn dann müsste derFahrer des Wagens dafür aufkommen.", erwiderte Franco und legtemir seinen Arm um die Schulter. „Dann kommt mal ihr drei kleinenSchweine. Machen wir schnell die Fotos von euch, damit ihr unter dieDusche könnt.". Damit wir die Wache nicht zu sehr mit unseremGestank kontaminierten photographierte Stephan uns mit seinemDiensthandy und loste und durch den Hintereingang in die Duschräumeder Wache.
Nachdem Oli, Franco und ich uns unter der Duschegefühlt die erste Hautschicht abgerubbelt hatten, standen wir inJogginghosen und Shirts, auf denen das Logo der NRW-Polizei gesticktwaren, im Büro von Daniel. „Eure Klamotten hab ich in Säckegepackt und vor euren Dienstwagen stellt.", teilte er gerade Oliund Franco mit als Paul in das Büro kam.„Kann man euch nicht mal fünf Minuten allein lassen?", witzelteer, aber die Sorge um mich war ihm ins Gesicht geschrieben. „Glaubmir Paul. Ich hab mir die Sache auch ganz anders vorgestellt.",brummte Franco und fuhr sich durch seine nassen Haare, „Ich wolltenie eure Klamotten tragen.". „Du kannst auch gerne nackt hiersitzen.", schlug Daniel vor und verschränkte gekränkt seine Armevor der Brust. „Junge, benimm dich.", mahnte Paul und sah zu Oli.„Danke dass du sie beschützt hast.". „Ehrensache. Unddefinitiv eine Erfahrung wert.", lächelte der Notarzt und sah zuDaniel. „Braucht ihr uns noch? Sonst würden wir zu unsereDienststelle fahren und die Sache unserem Vorgesetzten melden.".„Fahrt ruhig. Sofern wir was neues wissen, rufen wir euch an.",entließ Daniel die beiden Männer, konnte sich aber einen kleinenSeitenhieb nicht verkneifen, „Lasst am besten die Fenster währendder Fahrt auf.". Ruckartig drehte sich Franco herum um Daniel auchnoch einen Spruch zu drücken, wurde aber von Oli aus dem Raumgezogen.
„Wisst ihr schon wer das war?", wand ich mich anmeinen Freund, der traurig seinen Kopf schüttelte. „Das Auto wurdeals gestohlen gemeldet und kurz nach der Tat an einer Raststättezurück gelassen.".
„Gott ich stinke immer noch wie einSchwein.", stöhnte ich und zog Paul zu mir. „Was kann ich denndafür?", lachte er und lächelte als ich einen Zipfel seinesPullover nahm und mir an die Nase hielt. „So ist es besser.",brummte ich und schloss die Augen. „Also wenn ihr wollt, kann icheuch meinen Hausschlüssel geben, dann könnt ihr euch ein wenig aufsOhr hauen.", schlug Daniel vor und mit einem mal hatte ich dieBilder unseres verwüsteten Hauses wieder vor Augen. „Danke, aberich hab schon mit Klaus besprochen dass ich gleich ins Haus fahre undda aufräume. Daria bleibt solange hier.", bedankte sich Paul undich sah ich verwundert an. „Ich kann auch aufräumen.", ließ ichihn wissen und stand auf. „Mag sein. Aber ich werde dich bestimmtnicht noch extra Stress aussetzten. Nicht nach der Aktion gerade.",brummte Paul und zog mich kurz in seien Arme. „Und ich beeile michauch, damit du schnell wieder unter die Dusche kannst.", lachte erund hielt mich von sich weg. „Du bist blöd.", tat ich gespieltbeleidigt und musste lachen.
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Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.