„Ich will meine Frau aber nicht in Haft besuchen. Denk an den Krümel."

395 18 0
                                    


Morgen bekommt ihr endlich das erste Drama Kapitel.
______________________________________________________________________
„Gott die Erdbeer-Schokoladentorte ist göttlich.", stöhnte ich, als ich mir eine volle Gabel davon in den Mund steckte. „Der Blaubeerkuchen aber auch.", nuschelte Paul mit vollen Mund und sah Stephan an. Wir waren mit dem Kuchen zur Wache gefahren, da wir von Frau Behrens genug Kuchen für alle bekommen hatten. „Also ich bin Fan von den Cake-Pops.", erklärte Daniel und biss erneut hinein. „Ich hoffe inständig dass ihr euch für die Vanille-Buttercreme-Torte entschieden habt.", Jule kratzte die letzten Reste ihres Tortenstücks zusammen und sah zu Hannah die noch ein letztes Foto von ihrem Cup-Cake machte und dann hineinbiss. „Bodyguard? Deine Meinung?", ich sah Stephan abwartend an. „Gibt es noch mehr von der SchwarzwälderKirsch-Torte?", Stephan sah mich mit einem Welpenblick, sodass ich anfing zu lachen.
„Was meinst du Paul?", ich trat an Pauls Seite. „Ich weiß nicht.", Paul versuchte unschuldig zu klingen, aber unsere Freunde durchschauten ihn direkt. „Was habt ihr getan?", Jule sah zwischen mir und Paul hin und her und warf auch Hannah, Daniel und Stephan einen nervösen Blick zu. „Jede Torte, von denen die wir mitgebracht haben, wird unsere Hochzeitstorte.", ich lächelte Paul an und klaute ihm ein Stück seines Blaubeerkuchens. „Wie?", perplex sah Stephan uns an. „Wir haben uns für eine dreistöckige Torte entschieden mit verschiedenen Sorten. Dazu noch zwei Blechkuchen und Kleinkram für die Kinder.", führte Paul aus und hielt mir eine Blaubeere seines Kuchens vor die Lippen.

„Das ist eine grandiose Idee.", freute sich Daniel und nahm sich ein Stück vom Obstblechkuchen. „Das heißt aber nicht, dass du 7 verschiedene Stücke essen darfst.", zog Hannah ihren Freund auf und brachte uns so alle zum lachen.
„Dann habt ihr wirklich alles fertig? Und das 25 Tage vor der Hochzeit.", lobte Stephan als alle Beweise der Kuchenverkostung beseitigt waren. „Fast, die Tage kommen die Etiketten an und dann heißt es kleben, kleben, kleben.", murmelte ich und setzte mich auf Pauls Schoß, da Jule und Hannah auf den Zeugenstühlen im Büro von Paul und Stephan saßen. „Sollen wir helfen?", wollte Hannah direkt wissen und lächelte uns verständnisvoll an, als Paul und ich erklärten, dass wir das gerne allein machen wollten.
„Bisher haben 120 Leute fest zugesagt. Dazu kommen noch um die zehn Kinder.", antwortete Paul auf die Frage von Jule, wie viele Gäste sich bisher angemeldet hatten. „Also lag ich mit den 200 Portionen ja gar nicht so schlecht.", freute sich Stephan und sah Paul triumphierend an. „Da wir ja noch sechs Leute eingeladen haben und wir alle den Appetit von einigen Kollegen kennen, ja Stephan du hattest Recht.", gab Paul seinem besten Freund recht.
„Wen habt ihr denn noch eingeladen?", Hannah holte ihren Notizblock heraus und ließ sich die Punkte noch mal durch. „Giesela, Herbert, Collin, Frank, Bastian, Elke, Volker und später noch Heidi.", zählte ich die Personen auf. Weder Paul noch mir entgingen die Blick die sich unsere Freunde zu warfen als die Namen von Emilys Eltern fielen. „Keine Sorge, die beiden kommen ohne ihre Tochter. Und wenn doch, bin ich mir sicher das es direkt vier Pitbulls gibt, die sie diskret von der Feier entfernen.", beruhigte Paul unsere Freunde und strich mir über meinen Rücken. „Und du hast keine Angst das Daria mit Collin durchbrennt, Paul?", stichelte Daniel und ging hinter Hannah in Deckung als Paul ihm einen Kugelschreiber an den Kopf werfen wollte. Nur hatte er die Rechnung ohne mich gemacht, denn ich stand auf und ging mit einem finsteren Blick auf Daniel zu. „War schön dich kennengelernt zu haben.", hörte ich Stephan sagen, als ich Daniel am Hemdkragen packte und gerade für eine Standpauke Luft holte. Leider wurde in dieser Sekunde die Bürotür geöffnet und Ben stand in der Tür. „Daniel, Jule. Ihr müsst los. Einbruch in der Schilleralle 15.", informierte er seine Kollege, besah sich kurz stirnrunzelnd die Situation zwischen mir und Daniel und schloss dann wieder die Tür hinter sich.
„Du hast gehört, die Pflicht ruft.", schnell befreite sich Daniel aus meinem Griff, schnappte sich seine Jacke und lief hinter Jule aus dem Büro. „Ich bekomme dich noch Klattmann. Früher oder später bekomme ich dich noch.", brüllte ich ihm hinterher bevor ich mich vor Wut schnaufend auf den nun leeren Stuhl fallen ließ.
„Ich will meine Frau aber nicht in Haft besuchen. Denk an den Krümel.", scherzte Paul und musste sich ein Lachen verkneifen als ich ihn todernst wissen ließ: „Glaub mir. Ich hinterlasse keine Beweise.".

Paul und ich verließen die Wache, bevor Jule und Daniel wieder zurück zur Wache kamen. „Du wirst Daniel aber nicht wirklich weh tun oder?", besorgt sah Paul mich an, als wir wieder im Auto saßen. „Nein, aber allein das er das denkt ist Strafe genug für den Spruch.", brummte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Willst du noch zu Heidi oder sollen wir das auf morgen verschieben?", wollte mein Ehemann wissen, als er den Wagen startete. „Zu Heidi. Aber vorher zum Blumenladen den mit leeren Händen schlage ich da nicht auf.", ich strahlte Paul an und klatschte begeistert in die Hände. „Okay...", stimmte Paul zu und presste seine Lippen aufeinander. „Sag es.", forderte ich ihn auf, denn mir war es nicht entgangen dass er mehr sagen wollte. Aber mein Ehemann schüttelte den Kopf und presste weiterhin seine Lippen aufeinander. „Komm schon.", ich kniff ihm in den Oberschenkel und strich im nächsten Moment über die Stelle. „Ich bin nicht todesmutig.", brummte Paul nur und konzentrierte sich auf die Straße. „Paul bitte.", nörgelte ich und sah Paul bettelnd an. „Na gut. Ich hab mich nur gefragt ob die Stimmungsschwankungen nicht schon längst vorbei sein sollten.", offenbarte mein Ehemann und steuerte den Wagen auf einen Parkplatz vor einer Blumenboutique. „Sind die noch immer so schlimm?", ich sah Paul skeptisch an. „Nicht so heftig wie in den ersten Wochen, aber dennoch bemerkbar.", gab der Oberkommissar ehrlicherweise zu und stieg aus.
„Dann musst du mir was versprechen.", ich hielt meinem Ehemann meine Hand hin, nachdem auch ich ausgestiegen war. „Alles.", versprach Paul und nahm meine Hand in seine. „Wenn meine Hormone wieder Achterbahn fahren, sagst du es mir bitte. Egal wie mies ich drauf bin, ja?", bat ich Paul und lächelte ihn sanft an. „Versprochen.", Paul hauchte mir einen Kuss auf die Lippen bevor wir die Blumenboutique betraten.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt