„Undda haben wir das Würmchen auch schon.", freute sich die Ärztinund drehte den Monitor in unsere Richtung. Im ersten Moment sah ichschwarz-weißes Mischmasch. Aber dann sah ich es. Inmitten einesgroßen schwarzen Flecks war ein kleiner weißer. „Das ist unserBaby.", murmelte ich und sah zu Paul der wie versteinert auf denMonitor starrte. Als er seinen Blick losreißen konnte und michansah, konnte ich die Tränen in seinen Augen glitzern sehen. „UnserBaby.", hauchte er und küsste mich sanft.
„Wie es aussiehtschlägt das Herzchen auch schon.", informierte uns die Ärztin unddrückte auf einen Knopf am Monitor. Sofort war der Raum erfüllt vondem von nun an schönsten Geräusch für mich – dem Herzschlagmeines Kindes.
„Wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, sindSie in der siebten Woche, Frau Petrowa.", erklärte die Ärztin,während sie wieder ein paar Knöpfe drückte und das Gerät einUltraschallbild druckte. „So weit schon?", wollte Paul wissen undsah die Ärztin fragend an. „Wir Gynäkologen rechnen ab dem erstenTag der Periode. Nicht ab dem Tag der Zeugung. Wissen Sie denn wannder Tag wäre?", erklärte Frau Krämer und zog den Ultraschallkopfaus mir heraus.
„Naja, mir wurde in unserem Urlaub was insGetränk gekippt. Und bei den Blutergebnissen danach war noch keinAnzeichen einer Schwangerschaft zu sehen.", berichtete ich und hobmeine Beine aus der Halterung. Als ich mich aufsetzte sah ich dieÄrztin panisch an. „Was ist wenn das Baby davon einen Schadengekommen hat?".
„Sie haben mir gerade erzählt, dass Sie eineBlutuntersuchung nach dem Ereignis machen lassen haben. Wenn da nochkeine erhöhte HCG Werte festgestellt wurden, waren sie da noch nichtschwanger.", beruhigend legte mir die Ärztin ihre Hand auf dasKnie. „Dann muss am am Tag danach passiert sein. Am zwölftenDezember.", überlegte Paul und die Ärztin nickte. „Das könntepassen. Ziehen Sie sich ruhig wieder an. Ich stelle Ihnen solangeihren Mutterpass aus.".
Schnell verschwand ich hinter demSichtschutz und zog mir wieder meine Unterwäsche und Hose an. In demMoment als ich wieder zu Paul kam, klopfte es an der Tür undSchwester Bär kam in den Raum.
„Die Blutwerte sind da.",flötete sie und grinste uns wie ein Honigkuchenpferd an. „So wieSie grinsen, könnte man meinen wir hätten im Lotto gewonnen."lachte ich. „Es tut mir leid, aber ich freue mich einfach so.Herzlichen Glückwunsch.", sie nickte uns zu und ich sah ihr andass sie uns gerne in den Arm nehmen wollte. „Die Blutwerte habenmeine Einschätzung bestätigt.", erklärte Frau Krämer, nachdemsie sich meine Blutwerte angesehen hatte und hielt mir meinenMutterpass hin. „Alles weitere wird ihr Frauenarzt mit ihnenbesprechen. Ich wünsche ihnen alles gute.", verabschiedete siesich von und ging aus dem Raum und Paul folgte ihr. Ich aber zogSchwester Bär noch in eine schnelle Umarmung bevor wir den beidenfolgten.
„Wann musst du arbeiten?", wie hypnotisiert sahich auf meinen Mutterpass in der Hand als würde er verschwinden wennich ihn nicht die ganze Zeit ansah. „In fünf Stunden.",informierte mich Paul und hielt mir die Autotür auf. „Können wirden anderen die Bilder zeigen?", ich sah Paul mit einemWelpen-Blick an. „Der Umweg ist schon längst eingeplant.",lächeln drückte Paul mir einen Kuss auf die Stirn.
„Daria.Das ist ja lieb das du Paul zur Arbeit bringst. Aber er ist erst infünf Stunden dran.", lachte Robin als wie die Wache betraten.„Keine Sorge Stürmchen. Wir bleiben nicht lang.", ich zwinkerteihm zu und zog Paul in die Richtung seines Büros. Nachdem wir sicherwaren, dass Stephan nicht gerade mitten in einer Vernehmung war,betraten wir das Büro. „Ist was passiert?", wollte er direktbesorgt wissen als er uns sah. „Nein. Aber vielleicht setzt du dichlieber. ", beruhigte Paul ihn und lächelte mich an. „Jetzt machtihr mir erst Recht Angst.", Stephan sah zwischen Paul und mir hinund her. „Beruhig dich Bodyguard. Wir wollten dir nur was zeigen.",erklärte ich und zog meinen Mutterpass aus meiner Handtasche.„Nein!", entfuhr es Stephan und er sprang auf. „Ihr habtFotos?", mit zwei großen Schritten kam er um seinen Tisch herumund sah mich auffordernd an. „Ich pack den gleich weg, wenn du dichnicht beruhigst.", drohte ich ihm und versteckte das kleineBüchlein hinter meinem Rücken. „Ich bin die Ruhe selbst.",erklärte mein uniformierter bester Freund und sah Paul flehend an.
„Komm schon Schatz. Quäle ihn nicht so.", bat Paul. „Nagut. Aber auch nur weil du es ist.", hatte ich erbarmen und zog dieUltraschallbilder aus dem Mutterpass. „Ich fass es nicht. Du wirstwirklich Vater.", murmelte Stephan und lehnte sich gegen den Tisch.Sanft strich er über das kleine Würmchen. „Ich werde Onkel.".
„Stephan? Ist alles okay?", sprach ich ihn nach fünfMinuten sanft an. „Mir ging es nie besser.", erklärte er und hobseinen Kopf. „Weinst du?", besorgt sah Paul seinen Freund an.„Kann man es mir verübeln? Ihr bekommt ein Baby.", Stephan kamauf uns zu und zog Paul und mich gleichzeitig in eine Umarmung. „Aberdu musst noch darüber schweigen ja? Du bist der erste der die Bildersieht.", bat ich als er mich wieder frei gab. „Verprochen.",Stephan hob beide Hände und sah auf seine Uhr. „Vielleicht solltetihr die Zeit bevor Paul zu Dienst muss, noch außerhalb der Wachegenießen.", schlug Stephan vor. „Du hast uns nie gesehen.",lachte Paul und zog mich aus dem Büro. Auf dem Flur kam uns Danielentgegen, aber bevor er irgendwas sagen konnte rief ich „Wir sindnicht da.", zu und lief hinter Paul aus der Wache.
„Spätestensjetzt denken alle wir sind irre.", lachend ließ ich mich auf denBeifahrersitz fallen.
„Das würde keiner denken.", erklärtePaul und lenkte den Wagen in Richtung Supermarkt. „Du weißt das duein mieser Lügner bist, oder?", wollte ich wissen sah Paul tadelndan. „Ich hab ein gutes Pokerface.", widersprach Paul direkt. „Undich kenne dich in und auswendig.",gab ich zu bedenken und strich imsanft über seinen Oberschenkel.
„Okay. Was brauchen wiralles?", wand sich Paul im Supermarkt an mich und hob eineAugenbraue als ich erst Gurken, Tomaten und Kohlrabi und dann gefühltzwanzig Kilo an Süßigkeiten in den Wagen lud. „Brauchen wir einenzweiten Wagen?", lachend nahm mir Paul den Sechserträger Eisteeab. „Du lebst gefährlich.", knurrte ich und blieb abrupt stehen.„Ach Schatz. Das war gerade nur ein Scherz. Komm wir müssenweiter.", bat mich Paul und sah mich abwartend an. Als ich an dasKühlregal griff um nicht umzukippen eilte Paul auf mich zu. „Istalles okay?", besorgt legte er seinen Arm um meine Hüften. „Ja.Mir war gerade nur schwindelig.", brummte ich und schloss meineAugen. „Ihr müsst was essen.", stellte Paul fest und sah sichnach einer Verkäuferin um. „Kannst du kurz alleine stehen?",erkundigte er sich und ließ mich nach einem zögerlichen nicken los.„Ich bin gleich da.", raunte er mir zu und joggte auf eineVerkäuferin zu die in einigen Metern Entfernung Regale einräumte.Ich sah wie die beiden kurz miteinander sprachen und wie die Damedann nickte. Während Paul wieder auch mich zu kam, sprach dieVerkäuferin in ein kleines Funkgerät an ihrem Hemdkragen. „Okay.Was willst du essen?", Paul hielt mir einen Schokoriegel und eineBirne hin. „Wir müssen das erst bezahlen.", weigerte ich michaber Paul sah mich bestimmt an: „Ich hab der Verkäuferin unsereLage erklärt. Es ist okay.". Also griff ich die Birne und bisshinein.„Besser?", wollte Paul noch immer besorgt wissen und ich nickteschwach. „Jetzt bin ich nur noch müde.", erklärte ich. „Dannab zur Kasse.", sanft dirigierte Paul mich in Richtung Ausgang. Alswir an der netten Verkäuferin vorbei kamen hauchte ich ihr ein Dankezu, als Antwort nickte sie mir verständnisvoll zu. Die Verkäuferinmusste wohl ihrer Kollegin über meine Lege unterrichtet haben, dennkaum hatten wir den Kassenbereich erreicht, wurde eine weitere Kasseeröffnet sodass Paul und ich nicht ewig in der Schlange stehenmussten. Keine fünf Minuten später saß ich im Auto und Paul hieltmir ein belegtes Brötchen hin. „Nur schlafen.", brummte ich undschloss meine Augen. „Nichts da. Erst isst du was. Und wenn ich dirdas vorkauen und in den Mund spucken muss.", der Polizeitonfall indeiner Stimme brachte mich dazu meine Augen wieder zu öffnen. „Soist es gut. Und jetzt iss.", lobte mich Paul und hielt mir nochimmer das Brötchen vor den Mund.
In der Zeit wie ich dasBrötchen ass und eine kleine Flasche Wasser trank, verstaute Paulunsere Einkäufe im Kofferraum und brachte den Einkaufswagen zurück.
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Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.