„Meinst du ich finde hier irgendwo Erdbeeren?"

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Und hier habt ihr das zweite Kapitel für heute - ab morgen brginnt die neue Runde vom Drama.
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„Na gut geschlafen?", fragte ich neugierig und küsste ihn sanft. „Und wie. Wie spät ist es denn?", antwortete Paul und streckte sich. „Es müsste kurz nach 7 sein.", erwiderte ich und stand auf. Brummend zog sich Paul die Decke über den Kopf. „Du ein Morgenmuffel? Das ich das noch erlebe.", kopfschüttelnd stand ich auf und ging wieder in die Küche.
Keine zwanzig Minuten später stand Paul frisch rasiert und umgezogen in der Küche. „Schade, ich mochte den Bart.", enttäuscht stich ich über Pauls glatte Haut. „Wieso hast du das nicht vor 10 Minuten gesagt?", brummte Paul und nahm mein Gesicht in beide Hände. „Du hast nicht gefragt.", scherzte ich und Sekunden später presste Paul seine Lippen auf meine.
„Ich hab da was für dich vorbereitet.", hauchte ich gegen Pauls Lippen und löste seine Hände von meinem Gesicht. „Jetzt bin ich aber gespannt.", Paul folgte mir zur Kücheninsel und sah mich verwundert an als ich ihm die kleine Tasche zu schob. „Für dich und Stephan.", erklärte ich und sah schmunzelnd dabei zu wie Paul den Reisverschluss öffnete und in die Tasche sah. „Muss ich Stephan was abgeben?", lachte Paul und biss sich auf die Unterlippe. „Paul. Also bitte.", rügte ich ihn und zog den Thermobecher unter der Kaffeemaschine hervor. Schnell rührte ich den Kaffee um und schloss den Becher bevor ich ihn Paul hinhielt. „Jetzt mach dass du weg kommst.".
„Daran könnte ich mich gewöhnen.", gestand Paul, griff die Tüte und den Becher und verschwand, nachdem er sich die Schuhe angezogen und die Autoschlüssen gegriffen hatte, aus dem Haus.

„Dein Papa ist echt verfressen.", lachte ich und begann eine Einkaufsliste zu schreiben. „Warum auf Paul warten. Ich bin schwanger nicht krank.", voller Tatendrang stieg ich in meine Schuhe und lief zur Garage. „Gott wann bin ich das letzte Mal Auto gefahren?", überlegte ich laut, während ich in mein Auto stieg und langsam aus der Garage rollte. Mit einem Knopfdruck schloss ich das Tor vom Auto aus und checkte noch mal ob ich alles dabei hatte. „Fahrzeugschein, Führerschein, Geldbörse, Mutterpass und Leergut. Gut hab alles dabei.".

Ich fuhr zum großen Supermarkt ein paar Straßen weiter und freute mich dass der Parkplatz so gut wie leer war. „Was meinst du Krümel, was kochen wir heute?", nach und nach wurde der Wagen voller und voller und ich konnte Paul schon schimpfen hören. „Wir erzählen ihm einfach dass jedes Teil einzeln reingetragen habe, ja?", grinsend legte ich meine flache Hand auf den Bauch.
Sobald ich alle Sachen zusammen und bezahlt hatte schob ich Einkaufswagen über den immer voller werdenden Parkplatz. „Meinst du ich finde hier irgendwo Erdbeeren?", murmelte ich und stellte die erste von drei Tüten in den Kofferraum. „Ich weiß nicht, aber es gibt hier gefrorene Erdbeeren.". Ich zuckte zusammen, sah mich um und sah neben mir einen jungen Mann stehen. „Es tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich dachte Sie würden mit mir reden.", er drehte sich um und wollte davon eilen, stoppte aber als ich anfing zu lachen. „Schon gut. Ich hab nur mit meinem Baby geredet.", erklärte ich und legte mir meine Hand auf den Bauch. „Ach Sie sind schwanger?", der junge Mann strahlte mich an. „Ja, im zweiten Drittel.", erklärte ich und griff nach der zweiten Einkaufstüte. „Nana, dann lassen Sie das mal. Ich helfe Ihnen.", der Mann sprang an meine Seite und hob mit einem Griff beide Tüten in meinen Kofferraum. „Danke, das wäre nicht nötig gewesen.", ich schloss den Kofferraum und schob den Einkaufswagen wieder zur Parkbox zurück. „Als Gentleman darf ich Sie doch nicht schwer tragen lassen. Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen?", der junge Mann war mir gefolgt und lief neben mir her. „Mein Verlobter wartet bestimmt schon zuhause.", antwortete ich um seine Flirtversuche zu unterbinden. „Meiner ist gerade arbeiten.", der Mann sah mich mit einem breiten Grinsen an. „Oh verdammt. Das tut mir leid, ich wollte nur nicht...", stammelte ich und wurde rot. „Keine Sorge, also was ist jetzt mit dem Kaffee?", er hielt mir seine Hand hin. „Scheint als wäre ich es Ihnen schuldig.", ich schüttelte seine Hand und ging mit ihm in den kleinen Bäckerladen neben dem Supermarkt.

„Ich kann aber nicht lange bleiben, sonst läuft mein Eis noch heim.", lachte ich nachdem wir bestellt hatten. „Keine Sorge, ich halte Sie nicht lange auf.", erwiderte der Mann und hielt mir seinen Becher hin. „Colin.". Ich stieß mit meinem Becher gegen seinen, „Daria.".
Wir unterhielten uns zwanzig Minuten bis sein Handy klingelte. „Da ist ja der Grund meiner Schlaflosen Nächte..", verliebt lächelte Colin sein Handy an und ich konnte das Kussfoto von ihm und seinen Verlobten sehen. „Ja Frank, ich bin gleich auf dem Weg.", er sah mich entschuldigend an und gemeinsam gingen wir zu meinem Auto. Dort angekommen hatte er sein Gespräch beendet und hielt mir sein Handy hin. „Wenn Sie nichts dagegen haben, hätte ich gerne Ihre Nummer. Mein Verlobter und ich sind frisch hergezogen und sind auf der Suche nach neuen Freunden.".
Da ich ihm die Bitte nicht anschlagen konnte, tippte ich meine Nummer in sein Handy und hörte kurz danach mein Handy klingeln. „Jetzt haben Sie auch meine Nummer. Und nun entschuldigen Sie mich.", verabschiedete sich Collin und eilte davon.
„Also wenn mich nicht alles täuscht, Krümel, hat deine Mama gerade den ersten nicht-Polizisten Freund gefunden.", ich sah Collin nach und stieg in mein Auto um endlich nach Hause zu fahren.

Gerade als ich die letze Tüte ins Haus getragen hatte klingelte mein Handy. Im ersten Moment dachte ich es wäre Colin aber es war Stephan. „Dornröschen? Willst du nicht lieber mich heiraten?", war das erste was ich hörte als ich das Videotelefonat annahm. „Also hat Paul dir doch was abgegeben?", schmunzelte ich und sah wie mein bester Freund sich die Krümel vom Kinn wischte. „Ohja, also was sagst du? Heiratest du eher mich?", wiederholte Stephan seine Frage und ging vor einem Kugelschreiber in Deckung. „Tja, Stephan. Du kommst leider zu spät.", ich zwinkerte ihm zu und begann die Einkäufe zu verräumen. „Warst du einkaufen?", stellte Stephan das Offensichtliche klar und bevor ich antworten konnte, schob sich Pauls Kopf in den Bildschirm. „Wir wollten doch zusammen einkaufen fahren.". „Paul ich bin schwanger. Nicht krank.", erklärte ich ehe ich das Handy hinlegte um die tiefgefroren Sachen in der Gefriertruhe zu packen. „Aber du sollst nicht schwer tragen.", brummte Paul und zog seine Augenbrauen zusammen. „Paul also bitte.", ich schüttelte meinen Kopf. „Warte ab bis ich nach Hause komme, dann...", weiter kam Paul nicht denn etwas hinter dem Handy schien die Aufmerksamkeit beider Oberkommissare auf sich zu ziehen. „Ihr müsst los. Verkehrsunfall mit Fahrerflucht, Marienstraße 19.", hörte ich eine unbekannte Stimme und sah wie Stephan aufstand. Noch bevor er was sagen konnte, nickte ich: „Los, rettet die Welt, ihr Superhelden.", und legte auf.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt