„Endlich, kommt rein.", rief Daniel und zog mich direkt ins Haus.„Erst werft ihr mich raus und dann kann es nicht schnell genuggehen?", ich ließ mich von Daniel in das Wohnzimmer ziehen währendStephan und Paul Jule und Hannah halfen die Einkaufstüten ins Hauszu tragen.
„Warum riecht es hier nach frischer Farbe und...", ich zog nochein paar Mal tief die Luft durch die Nase ein. „und nach neuenMöbeln?", etwas ahnend sah ich Daniel an der mich perplex ansah.„Alles gut?", wollte Paul wissen, der in diesem Moment gefolgtvon den drei anderen ins Wohnzimmer kam. „Wann wolltest du unssagen, dass deine Verlobte ein Polizeihund ist?", Daniel warf Pauleinen warnenden Blick zu. „Bitte was?", Paul schien nicht ganz zuverstehen und stellte die Tüten in seiner Hand ab. „Ich wollte nurwissen warum es hier nach frischer Farbe und neuen Möbeln riecht.",klärte ich Paul auf. „Ich hab doch gesagt wir sollten mehrlüften.", zischte Stephan und sah Daniel böse an. „Woher sollteich denn ahnen, dass sie auf mal den Super-Geruchsinn hat.",zischte Daniel zurück und erwiderte Stephans Blick. „Hallo? Magmir jetzt einer sagen was los ist?", erinnerte ich die Männer anmeine vorherige Frage. „Kommt schon Jungs. Ihr seid aufgeflogen.",lachte Jule und lehnte sich an die Kücheninsel. „Ihr hängt daauch mit drin?", fassungslos sah ich zu meiner besten Freundin diemich schulterzuckend anlächelte. „Komm, ich zeig dir was.", Paulkam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. Ich zog eine Augenbrauehoch, ergriff aber dennoch seine Hand und ließ mich von ihm in denersten Stock führen. Unsere vier Freunde folgten uns mit etwasAbstand. Vor meiner Bürotür bleib Paul stehen und trat hinter mich.„Vertrau mir.", raunte er als er mir meine Brille abnahm, anStephan reichte und dann seine Hände auf meine Augen legte. „Mussich jetzt wohl.", brummte ich und hörte wie jemand die Tür vormir öffnete. „Drei Schritt.", erklärte Paul und schob mich inden Raum hinein. „Wenn nicht einer ein Fenster aufmacht, seht ihrgleich was wir beim Shoppen gegessen haben.", keuchte ich und hieltmir meine Nase zu. Sofort spürte ich wie jemand an mir vorbei zu demFenster lief und es aufriss. „Danke.", keuchte ich und wurde vonPaul ein wenig gedreht, sodass ich genau im Windzug stand. „Bereit?",raunte er mir ins Ohr und ich nickte.
Als Paul seine Hände vonmeinen Augen nahm brauchte ich einen Moment mich an die Helligkeit zugewöhnen und hielt mir dann die Hand vor den Mund. „Überraschunggeglückt?", Paul sah mich von der Seite an und lächelte breit.„Definitiv.", konnte ich nur antworten und ließ meinen Blickweiter durch den Raum wandern. Die drei hatten sämtlichen kaputtenMöbel entfernt, eine der Wände in einem Babyblau gestrichen undauch eine Wickelkommode aufgebaut. An der Babyblauen Wand hingen zweikleine Regale. In dem einen stand die gesamte Harry Potter Reihe indem andern standen ein paar von Pauls Lieblingsbüchern. Neben demFenster stand ein großer Ohrensessel, davor stand der passendeHocker und daneben ein kleiner Tisch.
„Es ist perfekt.", mitTränen in den Augen sah ich meine Freunde an und konnte mein Glücknicht fassen. Ich ging auf die beiden Polizisten zu, die wie meineBrüder waren zu, als mich ein kleines Detail stutzig werden ließ:„Wartet. Ihr habt hier nur eine Wand blau gestrichen. Wieso hatStephan dann weiße Farbe in den Haaren?".Mit einer schnellen Bewegung zupfte Jule Stephan die trockene Farbeaus den Haaren und lächelte mich unschuldig an. „Muss ich jetztschon meine Mutter-Fähigkeiten ausprobieren?", ich zog eineAugenbraue hoch und sah meine Freunde abwartend an. „Dein Sohn tutmir jetzt schon leid.", brummte Daniel und trat beiseite damit ichwieder in den Flur treten konnte. „Das Schlafzimmer.", erklärteStephan und ich blieb mitten im Flur stehen. „Man sieht nichtsmehr.", Paul schien zu merken was in mir vorging und trat erneut anmeine Seite. „Wir sind bei dir.", erklärte Jule und trat auchneben mich. Ich atmete noch einmal tief durch und öffnete dieSchlafzimmertür.
Und Paul hatte Recht. Der Raum war picobelloaufgeräumt und nur noch der nicht vorhandene Spiegel amKleiderschrank erinnerte an das Chaos. Auch die Wand über dem Bettwar wieder strahlend weiß. „Und Klaus hat das abgesegnet?",hauchte ich Paul zu der nickte. „Die Spusi hat alles dokumentiertund Fotos gemacht.", erklärte er und nahm mich in den Arm.
„NeinDaniel. Du gehst nicht schon essen!", hörten wir Hannah mit einemMal im Flur brüllen. „Dann hindere mich doch daran!", rief derOberkommissar zurück und lief wohl die Treppe hinunter, denn wirhörten Hannah „Klattmann! Wag es ja nicht!", brüllen gefolgtvon schnellen Schritten auf der Treppe. „Ihr entschuldigt uns.",Paul nickte mir und Jule zu und lief dann mit Stephan den beidenandern Polizisten hinterher.
Als Jule und ich die Kücheerreichten, hing Hannah gerade wie ein Affe auf Daniels Rückenwährend er sich immer wieder hin und her drehte um sie von seinemRücken zu schütteln. „Geh runter von mir Hannah.", keifte derOberkommissar gerade, was Hannah mit einem „Das hat dich gesternNacht nicht gestört.", beantwortete. Schlagartig wurde es ruhig inder Küche. „Wie war das?", Stephan ließ sein Handy sinken mitdem er die ganze Szene gefilmt hatte. Auch Paul sah seine Freunde mitoffenen Mund an. „So war das nicht gemeint.", stammelte Daniel,als Hannah von seinem Rücken rutschte. „Junge leugnen zwecklos.",widersprach Jule und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Wiesohabt ihr uns nichts gesagt?", Paul schüttelte seinen Kopf alswürde das seine Gedanken ordnen. „Wir wollten die Aufmerksamkeitnicht von Darias Schwangerschaft...", fing Hannah an zu erklärenich unterbrach sie aber direkt. „Wag es nicht meinen Sohn dieSchuld zu geben, weil ihr beiden euch nicht an die Gebote haltet.".
Wie Kinder die wir gerade beim Mist bauen erwischt hatten,senkten Daniel und Hannah ihren Kopf. „Sagt mal, gibt es nicht auchStrafen wenn man sich nicht an die Gebote hält?", fragte ich Paulder mich mit einem ahnenden Lächeln ansah: „Ich weiß nicht. Wasschlägst du den vor?"
Die Köpfe von Hannah und Danielschnellten hoch und sahen uns abwartend an. „Ich würde sagen, fürserste reicht es wenn sie sich um den Abwasch kümmern. Vorausgesetztsie erzählen uns beim Essen alles.", entschied ich und Paul, Juleund Stephan nickten zustimmend.
DU LIEST GERADE
Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.