„Was bitte war das gerade?"

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Lasset das Drama beginnen *muhahahahahaha* nein Spaß, mit dem Wissen was noch auf die beiden zu kommt, ist das hier noch harmlos.
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Die nächsten zwei Wochen blieb alles ruhig. Paul hatte mich zu einem Frauenarzttermin begleitet bei dem festgestellt wurde dass unser Sohn kerngesund ist und keinen Schaden durch die stressigen Tage davon getragen hatte. Daniel und Hannah behielten ihre Beziehung auf der Wache noch geheim, trauten sich aber immer mehr Zärtlichkeiten auszutauschen wenn wir als Gruppe unterwegs waren.
Gerade waren Paul und ich gemeinsam einkaufen als mein Handy klingelte. „Es ist Klaus.", teilte ich Paul mit ehe ich das Telefonat entgegen nahm. Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, brüllte Klaus mir schon ins Ohr: „WO SEID IHR?!". Ich hielt das Handy von mir weg und sah Paul schockiert an: „Wir sind einkaufen. Wieso was ist los?". „Was los ist? Vor euerm Haus steht die Feuerwehr, zwei RTW's, ein Notarztwagen und zwei Streifenwagen und niemand kann euch finden.", brüllte Klaus weiterhin durch die Leitung. „Was ist passiert?", ich gestikulierte Paul dass er zu mir kommen sollte und hielt das Handy so dass wir beide Klaus hören konnten. „Das will ich von dir wissen. Wir haben einen Notruf bekommen, dass es bei euch brennt und Paul droht euch umzubringen. Macht dass ihr gefälligst auf die Wache kommt. Aber jetzt!", befahl Klaus und beendete das Telefonat. „Was bitte war das gerade?", Paul sah mich mit großen Augen an und ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab keine Ahnung.".
Mit einem halbvollen Wagen gingen wir zu Kasse, bezahlten und warfen unsere Einkäufe regelrecht in den Kofferraum unseres Wagens. „Hast du vielleicht den Herd angelassen?", Paul und ich überlegten hin und her was der Auslöser für den falschen Notruf war. „Nein, und wenn. Als könntest du mir je weh tun. Geschweige denn damit drohen.", antwortete ich. „Ich würde eher mir selber eine Kugel verpassen als dir nur auch ein Haar zu krümmen.", gestand Paul und schloss den Kofferraum.

„Mitkommen. Sofort.", zischte Klaus, kaum hatten wir die Wache betreten. Der Flur war wie leergefegt als wir ihm folgten. „Du da rein.", zischte er Paul zu und wies auf ein Büro, „Und du da rein.", wies er mich an und zeigte auf das Büro daneben. Paul und ich warfen uns einen flüchtigen Blick zu bevor wir die uns zugewiesenen Büros betraten.
„Hallo, Sie müssen Frau Petrowa sein. Darf ich Sie Daria nennen?", wand sich die brünette Polizistin direkt an mich und hielt mir ihre Hand hin. „Mein Name ist Ilka Fischer.", stellte sie sich vor als ich ihre Hand kurz schüttelte und nickte. „Das ist mein Kollege Weber.", sie wies auf den glatzköpfigen Kollegen der am anderen Pc im Raum saß.
„Nennen Sie mich ruhig Michael.", bat der angesprochene und lächelte als ich beide bat mich ruhig zu duzen. „Weißt du denn warum du hier bist?", Michael sah mich fragend an und wies auf den freien Stuhl vor ihm. „Nicht wirklich. Klaus rief an und brüllte etwas von einem Notruf und Rettungsdiensten vor unserem Haus.", erklärte ich nachdem ich mich gesetzt hatte. „Habt ihr denn den Notruf gewählt?", erkundigte sich Ilka und sah mich entschuldigend an als ich sie perplex anstarrte. „Du verstehst hoffentlich dass wir dich das fragen müssen.", gab sie zu bedenken und ich nickte. „Nein. Weder ich noch Paul haben den Notruf gewählt. Wartet, ich hab mein Handy dabei, ihr könnt gerne nachgucken.", ich zog das Mobiltelefon aus meiner Hosentasche, entsperrte es und hielt es Ilka hin.
Während sie sich die Telefonliste ansah befragte mich Michael weiter. „Gibt es den jemanden der euch schaden will?". Ich lachte kurz auf und legte mir meine Hand auf den Bauch: „Wie viel Zeit habt ihr?". „Bist du Dauergast hier?", lachte Michael und sah mich neugierig an. „Wollt ihr die lange Fassung oder reicht es euch wenn ihr in meine Akte schaut?", ich sah die beiden Polizisten vor mir an und musste mir ein Lachen verkneifen bis ich ihre verwirrten Blicke sah. Ich atmete tief durch und schloss kurz die Augen. „Tut mir leid. Der Krümel spielt gerade mit meinen Hormonen. Ich müsste jetzt mittlerweile sechs Anzeigen laufen haben.". „Bitte?", Michael sah mich mit großen Augen an. „Als Antragsstellerin natürlich.", fügte ich rasch hinzu und sah wie der Kommissar sich entspannte.
„Also auf deinem Handy ist wirklich kein Hinweis zu finden.", klinkte sich Ilka wieder in die Befragung mit ein. Während ich das Handy wegsteckte öffnete Michael meine Akte und lass sich die sechs Anzeigen durch. „Nicht schlecht. Wie ich sehe haben du und Paul so einiges durch.". Ich lächelte und fing unbewusst an mit meinem Verlobungsring zu spielen.
„Aber um wieder zum Thema zurück zu kommen, wo wart ihr beiden als Klaus euch endlich erreicht hat?", horchte mich Michael aus. „Beim Einkaufen.", antwortete ich direkt, „Und nein es gibt niemanden dem ich so was zutraue. Obwohl Augenblick.". Ich setzet mich auf und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. „Dimitri Petrowa. Mein Erzeuger. Er hat mir auch schon eine tote Ratte geschickt. Und hat vor ein paar Wochen wohl auch das gemeinsame Haus von mir und Paul verwüstet.".
Michaels Augen weiten sich leicht, bevor er mit wenigen Klicks die Akte von meinem Vater öffnete und überflog. „Traust du ihm so was zu?", wollte Ilka wissen und sah mich mit einem professionellen Lächeln an. „Definitiv.", brummte ich und ließ meine linke Hand auf meinen Bauch gleiten. „Wie läuft die Beziehung von dir und Paul denn?", Michael versuchte die Frage so normal wie möglich klingen zu lassen, sie stellte mir aber meine Nackenhaare auf. „Denkt gar nicht dran. Paul würde uns nie ein Haar krümmen. Weder mir noch unserem Kind.". „So war das nicht gemeint. Aber der Anrufer hat nun mal berichtet dass Paul drohen würde erst dich und dann sich selber zu töten.", versuchte Michael mich zu beruhigen, erreichte aber das Gegenteil damit. „Ach und weil ein Fremder so was behauptet glaubt ihr ihm und nicht eurem Kollegen?", zischte ich und funkelte Michael böse an. „Wir gehen nur auf Nummer sicher. Daher werdet ihr beide um ein Gespräch mit Antonia auch nicht herum kommen.", berichtete Michael und verschränkte seine Finger ineinander. „Bitte was?", entfuhr es mir und sah wie Ilka nickte. „Wir wollen einfach auf Nummer sicher gehen.".
Ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen und presste meine Lippen aufeinander. Den beiden Polizisten schien zu merken dass ich mit den Tränen kämpfte, denn Ilka stand auf und setze sich neben mich auf den zweiten Zeugenstuhl während Michael mir eine Packung Taschentücher hinschob. „Es tut mir leid. Ich wollte euch nicht anzicken.", stammelte ich und putzte mir geräuschvoll meine Nase. „Schon gut. Wie du schon sagtest, deine Hormone sind gerade auf einer Achterbahnfahrt. Ich bin selber Vater. Ich kenn das.", beruhigte mich Michael. Dankbar lächelte ich ihn an als es an der Bürotür klopfte.
„Antonia wäre jetzt so weit.", informierte uns ein junger Polizist und schloss wieder die Tür. „Gehts wieder?", erkundigte sich Ilka bevor wir aufstanden und die beiden mich in das mit bekannte Büro von der Dienststellenpsychologin brachten.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt