„Das ist bestimmt eine Verwechslung.", beteuerte Hannah als auch sie sich den Brief durchgelesen hatte. „Aber da stehen unsere Daten drin. Warum tut Paul so was?", ich tigerte im zwischen der Kücheninsel und dem Sofa hin und her und war den Tränen nah. „Komm schon Daria. Du weist so gut wie ich, dass Paul dich liebt. Das kann nur ein Fehler sein.", Jule lehnte an der Kücheninsel und hielt ihr Handy in der Hand, „Soll ich nicht doch Paul anrufen?". „Nein. Sonst macht er sich zu viele Sorgen. Mehr Infos bekommen wir eh nicht vor morgen.", ich versuchte möglichst rational zu bleiben, was mir immer weniger gelang. „Deswegen wollte er nicht das ich die Koffer für unsere Flitterwochen packe. Vielleicht hat er Klaus auch um so späten Urlaub gebeten. Was ist wenn...", begann ich immer schneller zu reden als Jule mich mit einem Ruck in ihre Arme zog. „Du beruhigst dich jetzt. Wie du schon sagtest, mehr Infos bekommen wir erst morgen früh wenn die Gerichte wieder öffnen.", beruhigend strich sie mir über den Rücken und ich fing an zu weinen. „Ich ruf Daniel an. Er und Stephan sollen Paul her bringen. Er hat eh in einer halben Stunde Feierabend.", hörte ich Hannah sagen und nickte müde. „Und solange setzten wir uns auf das Sofa und trinken einen Tee.", sanft bugsierte mich Jule zum Sofa und drückte mich auf die Sitzfläche.
Schneller als erwartet wurde die Haustür aufgeschlossen und ich hörte wie die Jungs ins Haus kamen. „Könnt ihr mir jetzt endlich erklären, warum ihr beiden mich nach Hause eskortiert?", hörte ich Paul fragen und wischte mir schnell die Tränen vom Gesicht. Hannah sprang direkt auf, griff sich den Brief vom Familiengericht und baute sich damit vor Paul auf. „Erklär du es mir.", zischte sie ihm zu und ich lehnte mich an Jule, die sofort ihre Arme um mich schlang. „Sehr geehrte Frau Richter, Sehr geehrter Herr Richter. Anbei sende ich Ihnen den, von Herr Richter telefonisch beantragten, Antrag...", begann auch Paul den Text vorzulesen und verstummte. „Was ist das?", er sah überrascht vom Brief hoch zu Hannah. „Das müsstest du doch am besten wissen.", zischte die Kommissarin und reichte den Zettel an Stephan weiter. „Ich schwöre dir, ich hab das nicht beantragt.", verteidigte sich mein Ehemann, erst dann fiel sein Blick auf mich, wie ich in Jules Armen lag. „Daria.", Paul versuchte um Hannah herum zu gehen, um zu mir zu gelangen, wurde aber von der blonden Kommissarin aufgehalten. „Komm ihr nicht zu nahe.", brummte sie und baute sich erneut vor Paul auf.
„Schon okay, Hannah. Ich traue ihm so was nicht zu.", hauchte ich und löste mich von Jule. Wiederwillig machte Hannah Platz und ließ Paul zu mir aufs Sofa. „Du musst mir glauben, ich war das nicht. Wieso sollte ich sowas auch tun?", versicherte er mir und hielt mir seine Hand hin. „Ich glaube dir. Aber um ehrlich zu sein, hab ich im ersten Moment, dem Brief geglaubt. Je länger ich aber darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde es mir dass du so was nie machen könntest.", ich nahm seine Hand und lies mich von ihm an seine Brust ziehen. „Aber wenn du das nicht warst Paul, wer dann?", Stephan setzte sich auf den Sessel und noch immer den Brief in der Hand. „Das ist die eine Millionen Euro Frage.", kam es von Jule, die sich durch das Gesicht fuhr. „Aber eins ist sicher, Hannah war gerade im vollen Mama Bär Modus.", Daniel sah seine Freundin stolz an die schlagartig rot wurde. „Er hat Recht. Ich hatte kurz Angst das du Paul auf links drehst.", stimmte Stephan ihm zu und ich fing bei der Vorstellung an zu lachen.Wenig später saßen wir um den Couchtisch herum und versuchten jeder so viele Informationen wie möglich über den Antrag herauszubekommen.
„Also laut Internet kann man sich telefonisch beim Familiengericht melden, damit die einem den Antrag zuschicken. Aber abgeben muss man den persönlich.", Jule sah von ihrem Handy auf und sah zu Daniel, der noch wie gebannt auf sein Handy starrte. „Also, wenn man dem Artikel hier glauben schenken darf, müsst ihr euch keine Sorgen machen. Ihr fahrt einfach mit dem Antrag zum Gericht und erklärt denen, dass sie ein Fehler gemacht haben.", erklärte Daniel als auch er endlich von seinem Mobilfunkgerät aufsah. „Also müssen wir beweisen, dass wir uns wirklich lieben?", müde lachte ich auf und spürte auch wie Pauls Brust leicht vibrierte, da ich an sie gelehnt saß.
„Ja ein Kinderspiel für euch, aber dennoch notwenig.", Stephan lächelte uns an und sah dann auf die Wanduhr. „Mädels, wir müssten langsam ins Bett. Im sechs Stunden müssen wir auf der Wache sein.", informierte er seine Kolleginnen und stand auf. Nickend kamen Jule und Hannah ihm nach und auch Paul stand auf. „Paul, du hast morgen erst wieder Spätschicht.", lachte Daniel als er seinen Kollegen in den Flur folgte. „Ich weiß. Aber mein Auto steht an der Wache. Das brauche ich wieder, wenn ich morgen zum Dienst kommen will.", erklärte Paul und ging auch in den Flur. Nun stand ich auch auf und ging in den Hausflur. „Ich komme mit.", entschied ich und zog meine Schuhe aus dem Regal. „Daria, es ist Mitten in der Nacht. Leg dich schon mal hin.", Paul wollte mich zurück ins Wohnzimmer schieben, aber ich schüttelte meinen Kopf. „Ich mag gerade nicht allein sein.", gestand ich und nahm eine von Pauls Winterjacken vom Harken. „Mir ist halt klar.", mir waren die Blicke der anderen nicht entgangen als ich aus dem Haus trat. Meine Freunde und Paul folgten mir und schnell hatten wir uns auf die beiden Autos verteilt. Obwohl es schon nach Mitternacht war, waren unzählige Autos auf den Straßen unterwegs. Ich saß mit Hannah und Jule im Auto, da auch Jules Pkw vor der Wache stand, Paul fuhr bei Daniel und Stephan mit. Vom Gespräch zwischen Jule und Hannah bekam ich kaum was mit, ich kuschelte mich in Pauls Jacke und zog seinen Geruch tief in die Nase ein.
Kaum waren wir vor der Wache angekommen, sprang Jule in ihren Wagen und fuhr davon, genauso wie Hannah, Daniel und Stephan mit ihren Autos direkte den Heimweg antraten. „Wollen wir?", Paul sah mich von der Seite aus an und entriegelte seinen Wagen, als ich sah dass noch Licht in Klaus Büro brannte. „Meinst du er kann uns helfen?", raunte ich Pauls zu und nickte in Richtung des beleuchteten Bürofenster. „Vielleicht. Aber wollen wir nicht erst zum Gericht fahren?", unschlüssig sah mich Paul an. „Aber vielleicht können wir uns das so sparen. Klaus kennt doch jeden.", erklärte ich und Paul nickte. Gemeinsam betraten wir die Wache und wurden von den Polizisten überrascht angesehen. „Hab nur was im Büro vergessen.", log Paul und fuhr sich verlegen durch die Haare. „Daria sollte die Schwangerschaftsdemenz haben und nicht du Paul.", rief ihm Michael hinterher als wir in Richtung von Klaus Büro gingen.„Was ist passiert?", Klaus sah von seinem Aktenberg auf, als wir in den Raum kamen und riss seine Augen auf. „Wir brauchen deinen Rat.", versuchte ich ihn zu beruhigen und setzte mich direkt auf einen der Zeugenstühle. „Es ist kurz vor eins. Das kann nichts Gutes bedeuten.", Klaus schloss die Akte vor sich und sah uns auffordernd an. „Wir haben heute Post bekommen und haben keine Ahnung wem wir die zu verdanken haben.", versuchte Paul sich vorsichtig an das Thema heranzutasten. „Ich würde sage dem Absender. Aber das wird bestimmt nicht die richtige Antwort sein.", scherzte Klaus, wurde aber ernst als er die Blicke von Paul und mir sah. Ich war froh darüber, dass ich vorhin noch die Briefe vom Familiengericht eingesteckt hatte, und schob sie Klaus hin. „Paul hat damit aber definitiv nichts zu tun.", stellte ich direkt klar, als Klaus mit einer hochgezogenen Augenbraue anfing zu lesen.
„Aber wer sollte beantragen ....
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Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1
RomanceDaria arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist glücklich. Bis sie eines Tages etwas beobachtet, dass sie nicht für sich behalten kann. Als sie sich einer Kollegin und ihrer Chefin anvertraut beginnt ein wahrer Albtraum aus dem es kein Entrinnen gibt.