„Wieso wusste ich dass ich dich hier finde?"

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Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet. Hier ein wenig Romantik für euch. ;)
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Ich schüttelte die Hand vonMarie als Stephan wieder zu uns kam. In der einen Hand hielt er einBier und in der anderen ein Glas, in dem Minzblätter und Eiswürfenschwammen. Besagtes Glas stellte er vor mir ab. Bevor ich fragenkonnte, antwortete er schon „Alkoholfreier Calpi. Paul erzähltemal dass du den magst.". Ein kleines Lächeln schlich sich auf meinGesicht.
„Frisch verliebte Männer merken sich noch alles.",lachte Marie und trank einen Schluck von ihrer Cola. „Was soll dasdenn heißen?", wand sich Martin an seine Frau. „Ach nix.",lachte Marie erneut und wollte sich ein Gurkenstick von ihrem Tellernehmen, Martin hielt aber ihre Hand fest. Eindringlich sah er sie an.„Ach Martin. Wir sind seit 20 Jahren verheiratet, und du weißtimmer noch nicht dass ich keine Paprika mag.", lachte die brünetteFrau. „Ähm... das hat einen Grund....", stammelte Martin undwurde rot. „Und der wäre?", harkte seine Frau weiter nach undMartins Gesichtsfarbe glich nun einer überreifen Tomate. Stephan undich wechselten einen raschen Blick als Martin nuschelt zugab: „Dieliegen auch nur auf deinem Teller, weil auf meinem kein Platz mehrwar.". Einige Sekunden war es still und dann brachen wir vier inschallendes Gelächter aus.


Wir unterhielten uns undohne dass ich es merkte, aß ich alles was auf meinem Teller lag. Alsich bemerkte dass mein Teller leer war, sah ich zu Stephan rüber,der mich stolz anlächelte und sich dann wieder dem Gespräch mitMartin widmete.
Nach weiteren zwanzig Minuten tippte ich Stephanauf den Oberarm. Er beugte sich zu mir herunter und ich brüllte „Ichgeh an die Frische Luft", in sein Ohr um die mittlerweileohrenbetäubende Musik zu übertönen. „Soll ich mit?", brüllteStephan zurück aber ich schüttelte den Kopf.


Als ichdie kalte Luft auf meinen Armen spürte, bereute ich es dass ich Paulseine Anzugsjacke wiedergegeben hatte. Links und rechts vor der Hallestanden einige Personen in kleinen Gruppen zusammen. Einige rauchten,andere tranken und ich entdeckte dass auch einige Fotos machten.
Ichentfernte mich von der Halle und trat näher an der Feld, dass an dieHalle angrenzte. Die Musik wurde immer leiser, und da die Lichtkegelder Flutlichter nicht bis zum Feld reichten, wurde es auch dunkler.
Ich ließ meinen Blick über das Feld, die immer kahler werdendenBäume hoch in den Himmel wander, der heute Nacht wolkenlos war. Dadie Stadt, selbst in der Nacht, hell erleuchtet war, war ich so vieleSterne nicht mehr gewohnt. Auch der Mond schien heute größer undheller als sonst zu scheinen. Völlig fasziniert sah ich weiter inden Himmel und entdeckte sogar dass ein oder andere Sternbild.
„Wieso wusste ich dass ich dich hier finde?", hörte ich eineStimme hinter mir. „Wenn ich dich schon nicht finde, dann suche ichmir halt eine Beschäftigung.", ließ ich meinen Freund wissen undblickte weiter in den Himmel. Paul war mittlerweile ganz bei mirangekommen, ich hörte wie seine Anzugsjacke raschelte und spürtesie wenige Sekunden später auf meinen Schulter. „Nicht dass duwieder krank wirst.", flüsterte Paul mir in mein Ohr, ich lehntemich an seine Brust und er schlang seine Arme um meine Hüfte.

„Ich liebe es dass du dasMädchen bist, dass eher an Sternen als an Stars interessiert ist.",gestand Paul und hauchte mir einen Kuss auf den Kopf. Eine Gänsehautmachte sich auf meinen Körper breit. Ohne unnötig Platz zwischenuns zu schaffen drehte ich mich zu ihm um. „Und ich liebe es dassdu immer genau weißt was los ist, ohne dass ich es sagen musst. Undohne dass ich es manchmal sogar selber weiß.", flüsterte ichgegen seine Lippen ehe ich meine auf sie presste.
Als ich seineZungenspitze an meiner Unterlippe spürte, öffnete ich meinen Mundund schmeckte wenige Sekunden später das Paul wohl gerade eine Colagetrunken hatte. Immer wilder umkreiste seine Zunge die meine und ichließ mich völlig in den Kuss fallen.

Einige Minuten späterlösten wir uns voneinander und lächelten uns wie zwei verliebteTeenager an. „Schau mal!", rief Paul auf einmal und wies mitseiner Hand hinter mir in den Himmel. Ich folgte seinem Blick und saheine Sternschnuppe. „Wünsch dir was!", wies ich meinen Freund anund kniff selber meine Augen zusammen.

Als ich meine Augen wiederöffnete sah ich eine kleine Schmuckschatulle vor mir schweben. „ÄhmmPaul?", irritiert sah ich zu meinem Freund. „Hast du wirklichgeglaubt dass du ohne ein Geschenk davon kommst?", lachte er. „Aberdie Feier...", stammelte ich und nahm ihm die Schmuckschatulle ab.„Naja, die kommt von der Wache. Das hier ist von mir allein.",erklärte er und fügte: „Nun mach schon auf oder soll ich dir dasdrinnen auf der der Bühne überreichen?". Ich schüttelte bestimmtden Kopf und versuchte mit zitternden Händen die rote Schleife zuentfernen. Bevor ich die Schatulle komplett öffnete warf ich nocheinen letzten Blick auf Paul und meinte einen kleinen Hauch vonNervosität in seinem Blick erkennen zu können.
Mit leichtemDruck auf den Öffnungsmechanismus öffnete ich die Schatulle undriss die Augen auf. „Gefällt sie dir nicht?", fragte Paul undich schüttelte mechanisch den Kopf. Meinen Blick konnte ich nichtvon der Schmuckstück von mir reißen.
Die Schatulle war mitdunkelblauen Samt ausgelegt. Auf dem Samt lag, auf einer kleinenErhebung, ein Stern, in dessen Mitte ein Opal mit den Sternen überuns um die Wetter glänzte. „Paul...sie ist wunderschön."hauchte ich, unfähig noch irgendwas anderes zu sagen. „Du bistwunderschön.", flüsterte Paul und drückte mir einen Kuss auf dieerrötete Wange, „Darf ich?".
Ich nickte und zog, nachdemPaul die kleine Schatulle wieder an sich genommen hatte, meine Haareüber eine Schulter, damit er mir die Kette umlegen konnte.Gleichzeitig nahm er die ab, die ich bisher getragen hatte.
„Ichweiß gar nicht was ich sagen soll, ein einfaches Danke würde nichtausreichen.", ich umfasste den Stern mit der linken Hand als müssteich sichergehen dass er wirklich da war. „Ach Dari.", wiegeltePaul ab. „Du hast viel mehr verdient.". Und bevor ichwidersprechen konnte, zog mich Paul an der Hüfte an sich heran undküsste mich.


„Da zeit ihr baidaja...", hörten wir jemanden hinter uns rufen und schwereschlurfenden Schritte auf uns zukommen. Wir ließen voneinander abund drehten uns in die Richtung aus der die Geräusche kamen, undsahen wie einer von Pauls jüngeren Kollegen, völlig betrunken aufuns zu stolperte. Kurz bevor er uns erreichte, entleere er seinenMagen in einen der Büsche.

„Nick!", hörten wireine Frau rufen, „Nick! Ach da bist du ja.". Besagte Frau eilteauf uns zu und sah uns entschuldigend an. „Tut mir leid ihr beiden,aber Nick hatte heute wohl ein Bier zu viel.". „Gas nichts.",lallte Nick, legte seinen Arm um seine Begleitung und stützte sichkomplett auf sie, sodass sie Mühe hatte, nicht umzufallen. Pauleilte ihr direkt zur Hilfe, „Vielleicht sollten wir ihnheimbringen.". „Naaaai, ich will tanschen.", lallte Nick undwollte wieder in Richtung Halle schlurfen. „Keine gute Idee.",die junge Frau schüttelte den Kopf und sah mich kurz an. „Ich binübrigens Maja.", stellte sie sich vor. „Ich bin Daria.",erwiderte ich und sah kurz zu Nick herüber. „Ich hab vorhin, ineinem Vorraum der Halle ein Sofa gesehen. Vielleicht sollten wir ihndort Parken. Ich hab kein gutes Bauchgefühl dabei wenn wir ihndirekt mit dir in ein Auto setzten. Nichts für ungut.", schlug ichvor und sah Maja entschuldigend an. „Keine Sorge. Das ist ne guteIdee.", bestätigte Maja und nickte Paul zu. Gemeinsam halfen sieNick in die Halle zurück. „Isch Tanzen.", brüllte Nick dabeiimmer wieder und wollte sich losreißen. Paul aber hielt ihn eisernfest und ich folgte den dreien.
Als wir uns dem Sofa näherten,sprangen Hannah und Daniel ertappt davon auf. Daniel tauschte direktden Platz mit Maja und ich warf Hannah einen wissenden Blick zu.
Kaum hatte Nick sich auf das Sofa gesetzt war er schoneingeschlafen.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt